Heft 
(2020) 27
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68 Otis 27(2020) NN(Kmehlener Berge). Auf den Merzdorfer Höhen südlich der brandenburgischen Gemeinde Wains­dorf hörte P. Reuße im Pfeifholz am 25.04.2003 in einem mit Fichten durchwachsenen Kiefernaltholz (quelliger Standort) den Gesang eines Männchens. Der Nachweis erfolgte auf sächsischem Territorium unmittelbar an der Landesgrenze(Abb. 8). In der ebenfalls auf der brandenburgisch-säch­sischen Grenze liegenden Gohrischheide wurde der Sperlingskauz in den Jahren 2004 und 2008 festge­stellt( K neis et al. 2019). Beide Nachweise erfolgten in Sachsen(am 21.05.2004 nur etwa 300 m südlich der Landesgrenze). In der Ruhländer Heide östlich der A13 (100 –140 m ü. NN) wurde der Sperlingskauz bis­lang nur einmal festgestellt. Am 06.07.2016 sah ihn T. Gärtner bei Kroppen. Hinweise, dass die Art in den angrenzenden Wäldern Brutvogel ist, ließen sich trotz sporadischer Kontrollen nicht beibringen. Diese Funde in den großen Waldgebieten der westlichen Niederlausitz betrafen in der Regel kie­ferndominierte Forste. Völlig aus dem Rahmen fal­len – schon außerhalb des Untersuchungsgebietes, aber im Süden Brandenburgs – Nachweise eines Männchens ab dem 08.02.2018 im Kriegbusch(Un­terspreewald, nördlich Lübben). Am 25. und 27.02. sowie am 06.03.2018 wurde der Sperlingskauz auf einer leichten Sandkuppe mit wenigen Kiefern in einem Erlen-Eschen-Bruchwald erneut bestätigt(S. Herold, B. Fuchs,A.Weingardt). 4.2 Verbreitung in der östlichen Niederlausitz Am 19. und 22.03.2003 hörten B. Litzkow und G. Freihöfer bei Raden im Jerischker Wald(nordöst­lich Döbern) erstmals einen Sperlingskauz( H aupt et al. 2005). Eine gezielte Suche durch den Erstau­tor im südlich davon gelegenen Zschornoer Wald (1.650 ha) erbrachte am 08.04.2006 zwei Reviere der Art. In einem davon gelang am 28.05.2006 der Brut­nachweis(2 km südwestlich Jerischke). Vier Jungvö­gel flogen am 23.06.2006 aus. Im September 2008 vernahm E. Brunn in diesem Waldareal erneut zwei singende Vögel( R yslavy 2011). Im Rahmen einer ge­zielten Suche im Frühjahr 2017 wurden auf der oben benannten Kontrollfläche zwei Reviere bestätigt(R. Beschow).Weitere Nachweise folgten 2018, 2019 und 2020(M. Badack). Schließlich vernahm F. Neumann am 24.04.2020 auch einen Sperlingskauz nördlich Preschen. Im Muskauer Faltenbogen wurde nach einer ersten Beobachtung am 21.03.1999 bei Reuthen(R. Beschow, W. Hansel) im März/April 2006 der Sper­lingskauz vom Erstautor gezielt gesucht. Um den Luisensee(Kontrollfläche 293 ha) gab es kein Vor­kommen, während um das Reuthener Moor(Kon­trollfläche 383 ha) zwei Reviere gefunden wurden (Moorbach nördlich Reuthen, Felixsee). Ein Brut­nachweis gelang nicht. Im Frühjahr 2008 überprüf­te R. Beschow die Vorkommen am Reuthener Moor. Am 10.03.2008 bestätigte er die beiden bekannten Reviere und fand zwischen diesen noch ein drittes. Bei stichprobenartigen Kontrollen gab es 2011, 2015 und 2016 erneut Nachweise(R. Beschow). Im Rah­men einer gezielten Suche im Frühjahr 2017 wurden auf der Kontrollfläche Reuthener Moor vier Reviere bestätigt(R. Beschow). Weitere Nachweise folgten 2018 und 2019(M. Badack, R. Beschow). Im Umfeld von Spremberg wurde erstmals am 03.10.1999 ein Sperlingskauz vernommen(Terp­sche Brüche; R. Beschow). Brutzeitfeststellungen lie­gen zudem aus dem Bagenzer Wald(26.03.2010; R. Beschow) und aus der Slamener Heide vor(04., 19., 21., 22.03.2011; R. Beschow, W. Hansel, V. Löschner). Unweit davon, in den Slamener Kuthen östlich Trat­tendorf, folgte ein Nachweis am 26.03.2017(singen­des Männchen; R. Beschow). Die Vielzahl der Funde zeigt, dass der Sperlings­kauz auch die Wälder der östlichen Niederlausitz bewohnt. Eine Zunahme vor allem in den 2010er Jahren wird deutlich. 4.3 Der Lebensraum des Sperlingskauzes Vor dem Hintergrund wachsender Bestände im Erz­gebirge( M öckel & M öckel 1980, S aemann 1981) und der vermuteten relativ starken Bindung an die Fichte in Europa( S cherzinger in G lutz von B lotzheim & B au ­er 1980) begann die Suche nach dem Sperlingskauz in der westlichen Niederlausitz Anfang der 1980er Jahre in den Vorkommen der Lausitzer Tieflandfichte. Die autochthonen Bestände dieses Nadelbau­mes liegen auf grund- und stauwasserbeeinflussten Standorten kühlfeuchter Lagen, oft an quelligen Hän­gen und an den Rändern von Mooren( G rosser 1956). Im Untersuchungsgebiet wächst die Fichte in Mittel-