118 Otis 27(2020) Mönchsgrasmücken und Schwanzmeisen. Dabei war auch ein auffälliger Gesang, der nicht bestimmt werden konnte, aus dem angrenzenden Laubwald zu hören. Zunächst maß ich dem Gesang keine besondere Bedeutung bei, da ich zu dieser Zeit zwar ornithologische Grundkenntnisse besaß, allerdings viele Gesänge und Rufe noch nicht bestimmen konnte. Ein Betreten des Waldes war aufgrund einer Einzäunung nicht möglich.Versuche, den singenden Vogel optisch zu entdecken, blieben leider erfolglos. Aufgrund der akustischen Wahrnehmung erfolgte jedoch eine Bewegung des Vogels innerhalb des umzäunten Areals; er hielt sich wohl eher im unteren Vegetationsbereich, also nicht in den Baumkronen, auf(Abb. 1). Schließlich wurden im Rahmen meiner circa 30minütigen Beobachtung mit dem Smartphone kurze Videosequenzen aufgenommen. Dieses Verfahren nutzte ich bisher und wird auch bei anderen, mir optisch und/oder akustisch unbekannten Beobachtungen angewendet und hat sich bewährt. Eine spätere Bestimmung und Besprechung zu diesem Fall sollte mit Timo Schneider bei der nächsten gemeinsamen Exkursion erfolgen. Zum Auswerten der Aufnahmen kam es jedoch in diesem Fall- auch aufgrund des dazwischen liegenden Pfingstwochenendes- erst am 10.06.2017. Timo Schneider konnte anhand der Aufnahme keine eindeutige Bestimmung vornehmen. Eine gemeinsame Nachkontrolle des Gebietes am 11. 06. 2017 brachte keinen erneuten Nachweis. Zwei der Aufnahmen wurden daraufhin an Heiko Michaelis gesendet. Er hielt Rücksprache mit Hartmut Haupt und Steve Klasan(Mitglieder der Avifaunistischen Kommission Brandenburg[DAK] und Berlin) und sandte die Aufnahmen an Martin Kühn aus Husum. Steve Klasan erstellte ein Sonagramm(Abb. 2) und bestimmte den Vogel als„Iberienzilpzalp“, auch von Martin Kühn kam zeitnah die Rückmeldung „Iberienzilpzalp“. Abb. 2: Vergleich der Sonagramme. Comparison of the sonograms.
Heft
(2020) 27
Seite
118
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