134 Otis 20(2020) möchten an dieser Stelle wiederholend darauf hinweisen, dass Meldungen zum Vorkommen seltener Vogelarten möglichst unter der Adresse akbb@abbo-info.de einzureichen sind. Die AKBB-Mitglieder erhalten so schnellstmöglich Kenntnis zum aktuellen Meldebestand. An den grundsätzlichen Zuständigkeiten und den festgelegten Arbeitsbeziehungen zwischen der DAK und der AKBB gab es keine Änderungen. Die DAK wird in Kürze einen weiteren Jahresbericht vorgelegen, der das Vorkommen sehr seltener Vögel im Jahr 2018 in Deutschland behandelt. Im Zusammenhang mit dem Meldegeschehen im Portal ornitho.de bleibt die Situation im Umgang mit Beobachtungen seltener Vogelarten analog zu den Vorjahren weiterhin nicht zufriedenstellend. Oft wird trotz der sichtbaren, eindeutigen Hinweise zur Dokumentationspflicht in ornitho.de dies für eigene Beobachtungen ignoriert. Einen Nachweis möglichst vollständig zu sichern, bedeutet aber in jedem Fall, Erstbeobachtung und Letztbeobachtung durch Meldungen an die DAK bzw. AKBB zu dokumentieren. Nicht dokumentierte, belegfreie und meist kommentarlose Meldungen erzeugen in ornitho.de einen nicht gewollten, unter Vorbehalt stehenden Datenbestand. Neben den Erinnerungsrunden mit der Bitte um Einreichung einer Dokumentation erzeugen Beobachtungen ohne Dokumentation für zurückliegende Jahre einen erheblichen unnötigen Arbeitsaufwand zur Kennzeichnung. Dies wird notwendig, damit diese ungeprüften Daten nicht für regionale und überregionale wissenschaftliche Auswertungen verwendet werden. Natürlich besteht auch nach Jahren noch die Möglichkeit seine eigene Beobachtung zu dokumentieren.„Lieber spät als nie“ sollte aber die Ausnahme bleiben.Auch die AKBB hat begonnen den Datenbestand tiefgründiger zu sichten, zumal einige Beobachter begonnen haben, auch„sehr“ alte Daten in die Obhut von ornitho.de zu geben. Dies ist generell sehr zu begrüßen, sollte sich aber in puncto seltene Vögel am heutigen Standard orientieren. Zumindest sollten im Bemerkungsfeld Angaben zur Beobachtung nicht fehlen. Für den Zeitraum vor 1998 ist die letzte vollständig aufbereitete Avifauna unserer Region zum Maßstab zu nehmen(ABBO 2001). Ein schwieriges Betätigungsfeld bleiben weiterhin die avifaunistischen Extremdaten. Die Regionalkoordinatoren in ornitho.de leisten hier hervorragende Arbeit und klären viele Daten ab. In „Problemfällen“ sollte immer die AKBB konsultiert werden. Die Anforderung und Bewertung einer Dokumentation mit den wesentlichen Fakten zu phänologischen„Ausreißern“ kann zur Klärung des Beobachtungsstatus beitragen. Meldelisten Seit der letzten Überarbeitung der nationalen Meldeliste(DAK 2019) und der entsprechenden Überarbeitung/Anpassung der Landes-Meldeliste zum Auftreten seltener Vögel in Brandenburg und Berlin zum Stichtag 01.01.2019 sind derzeitig keine weiteren Veränderungen bekannt bzw. abschließend diskutiert und entschieden worden. Für unser Berichtsgebiet ist die aktuelle Landesliste dokumentationspflichtiger Vogelarten in der Otis Band 26 veröffentlicht( B eschow 2019). Jederzeit kann auf der Homepage der ABBO die Landesliste ebenso eingesehen und abgerufen werden. Beim Sprecher der AKBB ist die aktuelle Meldeliste ebenfalls erhältlich. Bemerkenswerte Beobachtungen 2019/2020 (Oktober 2019 bis September 2020) Das Auftreten sehr seltener Arten war auch im Berichtszeitraum nicht allzu häufig und betraf z. T. bereits altbekannte Vögel, die den Lebensraum Brandenburg offensichtlich für sich entdeckt haben. So ist für viele Beobachter der Kaiseradler Aquila heliaca, stationär im Randowbruch/UM, immer wieder eine Exkursion wert. Im Oktober 2019 für die Wintermonate aus seinem jetzigen Jagdgebiet kurz abgezogen, kehrte der Vogel ab dem 18.02.2020 wieder„heim“, um bis Redaktionsschluss(30.09.2020) weiterhin anwesend zu sein. Die Nennung von einigen weiteren bemerkenswerten Beobachtungen soll die rege Beobachtungsaktivität in der Region belegen. Als nachträgliches Weihnachtsgeschenk landete Berlins erster Gelbschnabeltaucher Gavia adamsii am 28. Dezember 2019 auf dem Müggelsee und erfreute zahlreiche Beobachter durch seine mehrwöchige Anwesenheit bis zum 07.02.2020(Abb. 2). Für unser Berichtsgebiet insgesamt erst der zweite Nachweis für diese Art überhaupt(s. B eschow 2003). Bemerkenswert ist das Auftreten von mindestens zwei Ringschnabelenten Aythya collaris an mehreren
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(2020) 27
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