Heft 
(2020) 27
Seite
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134 Otis 20(2020) möchten an dieser Stelle wiederholend darauf hinwei­sen, dass Meldungen zum Vorkommen seltener Vogel­arten möglichst unter der Adresse akbb@abbo-info.de einzureichen sind. Die AKBB-Mitglieder erhalten so schnellstmöglich Kenntnis zum aktuellen Melde­bestand. An den grundsätzlichen Zuständigkeiten und den festgelegten Arbeitsbeziehungen zwischen der DAK und der AKBB gab es keine Änderungen. Die DAK wird in Kürze einen weiteren Jahresbericht vor­gelegen, der das Vorkommen sehr seltener Vögel im Jahr 2018 in Deutschland behandelt. Im Zusammenhang mit dem Meldegeschehen im Portal ornitho.de bleibt die Situation im Umgang mit Beobachtungen seltener Vogelarten analog zu den Vorjahren weiterhin nicht zufriedenstellend. Oft wird trotz der sichtbaren, eindeutigen Hinweise zur Dokumentationspflicht in ornitho.de dies für eigene Beobachtungen ignoriert. Einen Nachweis möglichst vollständig zu sichern, bedeutet aber in jedem Fall, Erstbeobachtung und Letztbeobachtung durch Mel­dungen an die DAK bzw. AKBB zu dokumentieren. Nicht dokumentierte, belegfreie und meist kom­mentarlose Meldungen erzeugen in ornitho.de einen nicht gewollten, unter Vorbehalt stehenden Datenbe­stand. Neben den Erinnerungsrunden mit der Bitte um Einreichung einer Dokumentation erzeugen Beobachtungen ohne Dokumentation für zurück­liegende Jahre einen erheblichen unnötigen Arbeits­aufwand zur Kennzeichnung. Dies wird notwendig, damit diese ungeprüften Daten nicht für regionale und überregionale wissenschaftliche Auswertungen verwendet werden. Natürlich besteht auch nach Jah­ren noch die Möglichkeit seine eigene Beobachtung zu dokumentieren.Lieber spät als nie sollte aber die Ausnahme bleiben.Auch die AKBB hat begonnen den Datenbestand tiefgründiger zu sichten, zumal einige Beobachter begonnen haben, auchsehr alte Daten in die Obhut von ornitho.de zu geben. Dies ist generell sehr zu begrüßen, sollte sich aber in punc­to seltene Vögel am heutigen Standard orientieren. Zumindest sollten im Bemerkungsfeld Angaben zur Beobachtung nicht fehlen. Für den Zeitraum vor 1998 ist die letzte vollständig aufbereitete Avifauna unserer Region zum Maßstab zu nehmen(ABBO 2001). Ein schwieriges Betätigungsfeld bleiben wei­terhin die avifaunistischen Extremdaten. Die Re­gionalkoordinatoren in ornitho.de leisten hier hervorragende Arbeit und klären viele Daten ab. In Problemfällen sollte immer die AKBB konsultiert werden. Die Anforderung und Bewertung einer Do­kumentation mit den wesentlichen Fakten zu phä­nologischenAusreißern kann zur Klärung des Beobachtungsstatus beitragen. Meldelisten Seit der letzten Überarbeitung der nationalen Mel­deliste(DAK 2019) und der entsprechenden Über­arbeitung/Anpassung der Landes-Meldeliste zum Auftreten seltener Vögel in Brandenburg und Berlin zum Stichtag 01.01.2019 sind derzeitig keine wei­teren Veränderungen bekannt bzw. abschließend diskutiert und entschieden worden. Für unser Be­richtsgebiet ist die aktuelle Landesliste dokumen­tationspflichtiger Vogelarten in der Otis Band 26 veröffentlicht( B eschow 2019). Jederzeit kann auf der Homepage der ABBO die Landesliste ebenso ein­gesehen und abgerufen werden. Beim Sprecher der AKBB ist die aktuelle Meldeliste ebenfalls erhältlich. Bemerkenswerte Beobachtungen 2019/2020 (Oktober 2019 bis September 2020) Das Auftreten sehr seltener Arten war auch im Be­richtszeitraum nicht allzu häufig und betraf z. T. bereits altbekannte Vögel, die den Lebensraum Brandenburg offensichtlich für sich entdeckt haben. So ist für viele Beobachter der Kaiseradler Aquila heliaca, stationär im Randowbruch/UM, immer wie­der eine Exkursion wert. Im Oktober 2019 für die Wintermonate aus seinem jetzigen Jagdgebiet kurz abgezogen, kehrte der Vogel ab dem 18.02.2020 wie­derheim, um bis Redaktionsschluss(30.09.2020) weiterhin anwesend zu sein. Die Nennung von eini­gen weiteren bemerkenswerten Beobachtungen soll die rege Beobachtungsaktivität in der Region bele­gen. Als nachträgliches Weihnachtsgeschenk landete Berlins erster Gelbschnabeltaucher Gavia adamsii am 28. Dezember 2019 auf dem Müggelsee und er­freute zahlreiche Beobachter durch seine mehrwö­chige Anwesenheit bis zum 07.02.2020(Abb. 2). Für unser Berichtsgebiet insgesamt erst der zweite Nach­weis für diese Art überhaupt(s. B eschow 2003). Be­merkenswert ist das Auftreten von mindestens zwei Ringschnabelenten Aythya collaris an mehreren