Heft 
(2020) 27
Seite
139
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Otis 27(2020): 139 – 140 Zeitschriftenliteratur aus Brandenburg und Berlin A lex , U.(2019): Phänotypische Veränderungen bei im Sommer und im Winter im südlichen Westhavelland(Brandenburg) auftretenden Doh­len Corvus monedula zwischen 1986 und 2016. Ornithol. Mitt. 71: 29 –38. In Mitteleuropa treten die Dohlen-Unterarten sper­mologus , monedula und soemmerringii auf, die sich in der Ausprägung des hellen Halsbandes und der Unterseitenfärbung unterscheiden, ohne dass eine sichere feldornithologische Zuordnung einzelner Vögel möglich ist. Der Dohlen-Brutbestand in der Stadt Brandenburg/H. ist mit der Gebäudesanierung in den 90er Jahren stark zurückgegangen. Von Mitte der 80er bis Mitte der 90er Jahre wuchs der Anteil an Brutvögeln mit deutlich ausgeprägten Halsseitenfle­cken, danach verschwanden diese wieder. Der Autor deutet dies als eine vorübergehende Einwanderung östlicher Dohlen als Brutvögel. Auch in Winter­trupps nahmen in der Region Vögel mit deutlichen Halsseitenflecken stark ab. Wanderfalken sind in Ostdeutschland 1973 aus­gestorben, ab 1981 erfolgte die Wiederbesiedlung infolge von Aussetzungsprojekten. Baum- und Fel­senbrüter kommen in ihren historischen Arealen vor, hinzukommen Gebäudebrüter in allen Regionen und in den letzten Jahren zunehmend Strommast­brüter im Baumbrüterareal. Ringablesungen zeigen, dass Felsenbrüter und in etwas geringerem Maße auch Gebäudebrüter sehr treu zu ihrem Geburtsha­bitat sind, während ein Teil des Baumbrüter-Nach­wuchses auch andere Nistplätze aufsucht. Fast alle Baumbruten gehen auf Vögel zurück, die selbst in Baumhorsten aufgewachsen sind. Strommastbrüter rekrutieren sich aus allen Nistplatztypen, überwie­gend aber aus Baumbrütern. Der Bruterfolg ist auf Strommasten und Baumhorsten höher als an Felsen und Gebäuden. L anggemach , T.(2018): Aspekte der Revierbeset­zung beim Schreiadler( Clanga pomarina ). Ber. Vogelschutz 55: 71–81. I llig , K.& H. D onath (2019): Nachweise der Groß­trappe( Otis tarda ) in der nordwestlichen Nieder­lausitz seit dem Erlöschen des Brutvorkommens. Biol. Studien Luckau 48: 77–78. Das Brutvorkommen bei Luckau ist 1987 erloschen. Während zwischen 1988 und 2000 Nachweise fehl­ten, gelangen zwischen 2000 und 2019 insgesamt elf Beobachtungen, davon sieben seit 2013. Das nächste regelmäßige Vorkommen bei Belzig ist etwa 70 –80 km entfernt. K leinstäuber , G.,W. K irmse & T. L anggemach (2018): Nesting habitat selection of Peregrine Falcons ( Falco p. peregrinus ) in Eastern Germany – the state of knowledge. Ornis Hungarica 26: 259 –273. Kostenloser Download: http://www.ornis.hu/­articles/OrnisHungarica_vol26(2)_p259 –273.pdf. Viele Schreiadlerreviere sind langjährig besetzt, für einige ist das seit über 100 Jahren bekannt. Ver­waiste Gebiete können auch nach Jahren noch wie­derbesiedelt werden, während Neuansiedlungen außerhalb des traditionellen Vorkommensgebietes nicht bekannt wurden. Zur Brut werden besonders strukturreiche, laubholzreiche, grundwassernahe und störungsarme Wälder bevorzugt. Die gesetz­lichen Horstschutzzonen müssten um den Schutz der Brutwälder ergänzt werden, da Wechselhorste regelmäßig bezogen werden. Aufgrund überwie­gend ungünstiger Lebensraumsituation sind die Streifgebiete in Brandenburg deutlich größer als im Baltikum. Beim Schutz der Vorkommen und bei Windkraftplanungen sind diese Besonderheiten zu berücksichtigen.