Nachruf 145 Einen ganz erheblichen Anteil hatte Lars Kluge bei den Bestandserfassungen der Vogelwelt in der Nuthe-Nieplitz-Niederung, so bei Kartierungen der Brutvorkommen der Rohrsänger, Beutelmeisen, Rallen, Eulen, Greifvögel, Krähenvögel und Spechte, um nur einige Artengruppen zu nennen. Besonders hervorheben muss man die Erfassung der Brutvorkommen des Blaukehlchens im Gebiet, über die er publizierte und über dessen Vorkommen bis dahin wenig bekannt war. Viele Jahre war er als Betreuer für Fisch- und Seeadler im Gebiet tätig. Und er beteiligte sich erfolgreich am Projekt der Wiederansiedlung des Steinkauzes als einer der Initiatoren dieser Naturschutzerfolgsgeschichte in der Region. Auch auf seinem Grundstück lebte eines der Zuchtpaare in einer Voliere, deren Jungvögel dann im Gebiet ausgewildert wurden. Heute leben im Gebiet wieder stabil um die 30 Brutpaare in Freiheit. Das letzte gemeinsame Projekt war die kommentierte Artenliste für die Nuthe-Nieplitz-Niederung. Auch durch seine Mithilfe entstand ein beispielhaftes Buch über die Vogelwelt des Gebietes, das bei vielen Naturfreunden Anklang findet. Unabhängig von der Mitarbeit in der Arbeitsgruppe Ornithologie war für ihn der Gedanke des Vogelschutzes und des Schutzes der von den Vögeln besiedelten Landschaften ein zentrales Anliegen. Ihm war bewusst, dass solche Ziele nur erreichbar sind, wenn Kinder zeitig einbezogen werden. So war es folgerichtig, dass er in der Blankenseer Schule mit Vorträgen und Angeboten für VogelbeobachtungsWanderungen für den Naturschutz warb. Sonst eher zurückhaltend in der Öffentlichkeit, blühte er vor den Kindern auf. Dabei kam ihm zu Hilfe, dass er über einen Fundus von guten eigenen Fotos auch aus der Nuthe-Nieplitz-Niederung verfügte. Ganz sicher hat Lars Kluge durch seine aktive Mitarbeit mit dazu beigetragen, dass die Ziele des Landschaftsfördervereins zur Erhaltung des Gebietes als eines der fünf wichtigsten Wasservogelschutzgebiete in Brandenburg mit der mannigfaltigen Vogelwelt und den unterschiedlichen wertvollen Lebensräumen auch in Zukunft erhalten bleibt. Nachfolgende Generationen werden hoffentlich auch in 20, 30 oder 50 Jahren noch eine Landschaft kennenlernen können, die er mithalf zu schützen, und die er selbst erleben durfte. Auch wenn heute noch Schmerz und Trauer dominieren, tröstet vielleicht, dass Lars Kluge trotz des viel zu frühen Ablebens, ein interessantes und erfolgreiches Leben führen konnte. Dafür sprechen ganz sicher das harmonische Zusammenleben in der Familie, aber auch das Hobby, das ihn bis zuletzt nicht losließ. Wir werden ihn nicht vergessen und in guter Erinnerung behalten! Lothar Kalbe, Lukas Landgraf
Heft
(2020) 27
Seite
145
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