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dem 3. Jahrt. v. Chr. anzusetzen ist. Das Hakenkreuz stellt symbolisch nichts anderes als ein Sonnenbild dar. In die Sonnenscheibe ist nicht das gleichschenklige Kreuz eingezeichnet, sondern die Schenkel haben Haken erhalten, um durch die Haken anzudeuten, daß die Sonne sich in rollender Bewegung befindet. Die Haken sind wirkliche Bewegungszeichen. Wir haben vielfach aus der Bronzezeit des Südens und Nordens Darstellungen, aus denen hervorgeht, daß die Haken Bewegungsrichtung andeuten.
Genau, wie das Sonnenrad in den christlichen Kult überging, ging auch das Hakenkreuz in das Christentum über und läßt sich von den ersten Jahrhunderten n. Chr. bis in das späte Mittelalter verfolgen, wenn es auch durch die Bedeutung des Kreuzes weit überstrahlt und in den Schatten gerückt wurde. Die Geschichte des Hakenkreuzes sei in kurzen Zügen Umrissen: Aus dem Gebiete Siebenbürgen, wo wir die ältesten Funde
Abb. 2. Evangelienbuch von Toulouse. 8. Iahrh.
Aus diesem Hakenkreuz ergibt sich das vierfache Monogramm Christi Xp.
zu verzeichnen haben, breitete es sich über weite Gebiete im Laufe der nächsten Jahrtausende aus. Wie die Verbreitung im einzelnen verlaufen ist, zeigt die beigefügte Tafel. Kurze Zeit, nach dem das Hakenkreuz an der unteren Donau erschienen war, finden wir es auch in Troja und Klein-Asien bis nach Susa hin. Und von dieser Basis aus gehen zwei Verbreitungs- Wege nach dem Osten und nach dem Westen. Der westliche Weg führt nach Mykenä und Griechenland, um noch im 1. Jahrtausend v. Chr. seinen Weg nach Italien und Spanien zu finden.