Heft 
(1939 - 1940) 1
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Designation von 1723 spricht schon von demhochnötigen Bau eines neuen Pfarrhauses, weiln das alte dach- und fachlos und keine Wand mehr stehen will." Von diesem Neubau und seinen Kosten ist in den nächsten Jahren (bis zum Schluß des Kr.) die Rede.

Die Küsterei war schon 52 vor dem Pfarrhaus gebaut worden, 1706 lesen wir auch da von einem Neubau.

Die Zeitgeschichte spiegelt sich, abgesehen vom dreißig­jährigen Krieg, kaum im Kr. wieder, höchstens etwa in einer Bemerkung über eine dänische Gesandtschaft, die ihren Weg über Breddin nahm (57), und über den Schwedeneinfall 1675, der einige unangenehme Spuren im Pfarrhaus hinterließ.

kolonistmeinsehung in der prignih zur Zeit Friedrichs des 6roßen

sVannenwaldej.

Von Oberstudiendirektor Steffen, Unna.

Die Jahre nach Beendigung des 7jährigen Krieges be­deuteten für den Großgrundbesitz eine wesentliche Umstellung. König Friedrich II. hatte den Minister von Derschau mit Me­liorationsplänen beauftragt, um aus Sümpfen und Morästen, unbebaut und unbenutzt liegendem Lande soviel als möglich urbaren Boden zu gewinnen. Hierbei leistete ihm besonders der Adel in der Prignitz hilfreiche Hand.

Auch in Dannenwalde wurden Verbesserungen in dem großen Luch vorgenommen. Es wurden Entwässerungsgräben gezogen, das Tannenluch abgeholzt, der Acker neu vermessen und neu bonitiert. Zugleich wurden Maßnahmen zur Separation der Gemeinde und des Rittergutes getroffen, um die Möglich­keit zur Ansiedlung von Kolonisten zu schaffen. Dazu mußten die Besitzverhältnisse geklärt sein. In dem von dem königl. Ingenieur Zweitinger 1773 aufgestellten Separationsplan wurde dienicht sonderliche Güte" des Ackers festgestellt, die Wiesen wurden als Acker- und Grundwissen gekennzeichnet und von der Weide wurde gesagt, daß es unbestimmt sei, ob sie gänzlich kommun sei. Mit dem Holz aber verhielt es sich bisher so, daß die Herrschaft der Gemeinde das nötige Bau- und Brenn­holz gab, während die Gemeinde sich nichts ohne Anweisung nehmen durfte. Nach der Anordnung des Königs Friedrich II. sollten in der Prignitz Ausländer oder abgedankte Soldaten als Kolonisten angesetzt werden. Der Hanptmann von Treskow