97
F. Lorenz auf E. G. Sonnin (geboren 1709 in Quitzow), dem Erbauer von St. Michaelis zu Hamburg.
Einen schweren Siegelring erwarben wir als Bodenfund aus Perleberg. Das Wappen zeigt einen gepanzerten und gewinkelten Arm mit Streitaxt, darüber die Buchstaben ,M 8". Es ist in Bergkristall (?) geschnitten und farbig unterlegt (Arm und Streitaxt silbern, Schild blau, Umrandung rötlich mit Zierlinien in Gold, neben den beiderseitigen Schildausschnitten in Gold die Jahreszahl „16—48"). Leider ist es unseren vielfachen Bemühungen noch nicht gelungen, das Geschlecht zu ermitteln, welches das Wappen führte.
Von den Geschenken für unsere Bauernstube nennen wir folgende besonders:
Einen Schemelstuhl mit Brettsitz und trapezförmiger Sprossenlehne, einen Schwingbock aus schwärzlich gebräuntem Eichenholz mit stark stilisiertem Tierkopf und eine mit vielen Quersprossen versehene Vorrichtung zum Aufhängen von Speck, Schinken und Würsten unter dem Dach des Rauchhauses oder des niedersächsischen Bauernhauses, sämtlich aus Premslin. Je einen Großstuhl mit Brettsitz, Arm- und hoher Rückenlehne erhielten wir aus Guhlsdorf und Perleberg. Letzterer stand früher in Seddin. Die oberste seiner drei Ouersprossen zeigt ein eingeschnittenes Herz und die Inschrift „Anno 1804 Kriststoff Elmernib". Aus einem Berliner Nachlaß erwarben wir mit Unterstützung des Märkischen Museums eine Standuhr im braun gestrichenen Gehäuse aus Kiefernholz. Das Zifferblatt ist aus Zinn. Als Hersteller nennt sich auf einer gewölbten Zinnscheibe „Georg Löther aus Perleberg". Die Uhr fand so ihren Weg in die Heimat zurück. Eine Scheiben- Wockenpuppe mit Rohrbügeln kam aus Mankmuß. Sie ist hübsch in Kerbschnitt verziert. Die untere Scheibe trägt den eingeschnittenen Namen der ersten Besitzerin „V/Ill-
» 1856". Aus altem Familienbesitz in Bresch erhielten wir einen reich verzierten Untersatz aus rotem Ton für Plätteisen, ein Andenken an „b. UMUUllvT", wie es auf einer Schmalseite in'Kerbschnitt heißt. Mit großer Sorgfalt sind zwei Hemden (für die Braut und den Bräutigam) aus handgewebtem Leinen hergestellt, die wir aus Kietz (Lenzerwische) erwarben. Das Männerhemd hat einen großen, offenen Umschlagkragen. Es hat schöne, Weiße Leinenstickerei am Kragen (Winkelband und Knötchen), an den Manschetten (Blumen und Kreuze abwechselnd) und im Brustwinkel. Die Wäschezeichen nennen „IM" und „DM" als die früheren Träger. Jedoch dürste I. M(ertens) das Hemd nicht viel getragen haben, da es noch