AUFRUF
Nr. 7/94-Seite 15
FRAUEN DER UNIVERSITÄT POTSDAM: Augen, Ohren und vor allem - Mund auf!
Am 4.10.1993 wurde eine mir bekannte Kommilitonin im Park Babelsberg überfallen und entkam nur knapp der Vergewaltigung. Der Anblick der völlig verstörten bzw. unter Schock stehenden jungen Frau wird mir sicher noch lange in Erinnerung bleiben. Der Täter, möglicherweise sogar ein ebenfalls im Park wohnender Student, konnte bis heute nicht identifiziert werden. Meine Kommilitonin erstattete zwar daraufhin bei der Polizei Anzeige gegen Unbekannt, war aber dann aus unerfindlichen Gründen nicht in der Lage, den ihr gemachten Vorschlag, sie möge doch den Rektor der Universität über diesen Vorfall informieren (und damit Öffentlichkeit gewinnen resp. Hilfe einklagen!), auch in die Tat umzusetzen. Einige Tage lang wurden die ansonsten recht friedlichen Gemüter meiner Umgebung durch dieses „Ereignis“ in Wallung gebracht, betroffen-wütend die der Frauen, teilnehmend-besorgt und natürlich auch empört die der Männer, mit denen ich „darüber“ sprach. Allerdings gab mir ziemlich zu denken, daß einzelne Kommilitonen durchaus ernsthaft eine versuchte Vergewaltigung anzweifelten?! Aber vielleicht wollte er sie ja wirklich nur nach dem Weg fragen...
Ein kurz darauf von einer anderen Kommilitonin und mir diesbezüglich verfaßter Aufruf stieß insofern auf keinerlei Resonanz, als daß er zur Aufklärung, ergo zur Identifizierung des Täters, geführt hätte. Der gewisse „Unterhai tungs wert“ unseres
kleinen Pamphlets ließ sich aber kaum bestreiten, was wir (immerhin) als (Minimal-)Erfolg verbuchen konnten.
Einige Wochen später ereignete sich ein zweiter Vorfall:
Wieder wurde eine junge Frau überfallen, und wiederum entging sie nur knapp einer Verge
waltigung. Trotz detaillierter Beschreibung durch die Studentin konnte der (eventuell ein- und derselbe) Täter bis zum heutigen Zeitpunkt nicht gefaßt werden. Außerdem wollte die Betroffene auch anonym bleiben. Um diese (übrigens nicht nur für mich) äußerst unbefriedigende Situation kurzfristig zu verändern, d.h. zu verbessern, habe ich als studentisches Mitglied des Senats in dessen vorletzter Sitzung (3.3.) einen Antrag eingebracht, der die genannten Vorfälle auf greift und sich allgemein mit den Sicherheitsbedingungen in den einzelnen Universitätskomplexen, und dort besonders mit denen für Frauen, befaßt. Der Senat hat nun meinen Antrag positiv beschieden und mich gebeten, einen „Mängelkatalog“ aufzustellen, der dann selbigem vorgelegt werden soll, um konkret Abhilfe schaffen zu können. Hierbei ist u.a. an eine Verbesserung der Beleuchtungsanlagen, eine Aufstellung von Notrufsäulen, eine Umstrukturierung des Parkkartensystems (spezielle Parkmöglichkeiten für Frauen), eine Installierung mindestens eines Telefons pro Wohnheim und eine deutliche Verbesserung der Verkehrsanbindung zwischen den Komplexen (bei im Wintersemester am späten Nachmittag bzw. frühen Abend gelegenen Lehrveranstaltungen) gedacht worden, um nur einige Vorschläge zu nennen. Allerdings kann ich persönlich nur die Bedingungen in Babelsberg beurteilen, da ich dort wohne; bin also aus diesem Grund auf die Zu- und Mitarbeit der in den anderen beiden Komplexen wohnenden Studentinnen und der dort insgesamt tätigen Frauen angewiesen.
Folglich bitte ich darum, mir schnellstmöglich eine „Mängelliste“ des jeweiligen Komplexes an meine Adresse zu senden oder mir diese über die Kolle
ginnen im Gleichstellungsrat zukommen zu lassen. Auch für gleichzeitig „mitgelieferte“ Verbesserungsvorschläge wäre ich sehr dankbar. Abschließend möchte ich noch bemerken: Desinteresse, Gleichgültigkeit, Resignation, Flüchten in die oder Verbleiben in der Anonymität der (Frauen-)Masse werden zur Lösung dieses (Sicher- heits-)Problems garantiert keinen konstruktiven Beitrag leisten. Gefragt sind vor allem Denken über den eigenen Gartenzaun hinaus (es kann jede Frau treffen, nicht nur immer die neben mir!!!), ein sensibilisiertes Bewußtsein und die Bereitschaft, durch eigene Mitarbeit aktiv zu gestalten.
Teeny-Tiny-Treff
„Wie wird Mann Au-pair in den
USA?“ Thomas Dreher verrät am
Bestimmte Zustände zu beklagen, ist (relativ) einfach, sich selbst einbringen zu wollen, erfordert schon ein wenig mehr Aufwand, aber dies ist wohl eindeutig ein substantielles Problem, das unsere gesamte Gesellschaft betrifft. Es ist also an den Frauen der Universität Potsdam, den Gegenbeweis anzutreten -, oder wollen wir etwa in Zukunft immer auf „männlichen Begleitschutz“ angewiesen sein bzw. uns ein generelles Ausgehverbot auferlegen? Verunsichern können wir die Straßen auch allein.
Sabine Mahnert Babelsberger Park 14/
Wh 1, Zi. 14 B 14482 POTSDAM
14. April 1994 um 19.00 Uhr im Gebäude F (1.06), Raum 146, Universitätskomplex Am Neuen Palais, wie er es geschafft hat
Andrea G. mag gutes Essen.
unä Fitneß. Sie bietet ein umfangreiches Leistungsspektrum, guten Service und engagiert sich für die Umwelt. Auf die AOK kann man sich verlassen. Was will ich mehr?“
„Auch wenn ich viele Bücher verschlinge, habe ich keine Lust auf einseitige Ernährung. Gut, daß ich von der AOK eine Menge Tips und Rezepte bekommen habe. Damit kann ich trotz Lernstreß gesunde und leckere Gerichte zubereiten, ohne ewig in der Küche stehen zu müssen. Überhaupt finde ich in der AOK jederzeit kompetente Ansprechpartner in allen Fragen der Gesundheit
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