Heft 
(1.1.2019) 07
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AUFRUF

Nr. 7/94-Seite 15

FRAUEN DER UNIVERSITÄT POTSDAM: Augen, Ohren und vor allem - Mund auf!

Am 4.10.1993 wurde eine mir bekannte Kommilitonin im Park Babelsberg überfallen und entkam nur knapp der Verge­waltigung. Der Anblick der völ­lig verstörten bzw. unter Schock stehenden jungen Frau wird mir sicher noch lange in Erinnerung bleiben. Der Täter, möglicherweise sogar ein eben­falls im Park wohnender Stu­dent, konnte bis heute nicht identifiziert werden. Meine Kommilitonin erstattete zwar daraufhin bei der Polizei Anzei­ge gegen Unbekannt, war aber dann aus unerfindlichen Grün­den nicht in der Lage, den ihr gemachten Vorschlag, sie möge doch den Rektor der Universität über diesen Vorfall informieren (und damit Öffentlichkeit ge­winnen resp. Hilfe einklagen!), auch in die Tat umzusetzen. Einige Tage lang wurden die ansonsten recht friedlichen Ge­müter meiner Umgebung durch diesesEreignis in Wallung gebracht, betroffen-wütend die der Frauen, teilnehmend-be­sorgt und natürlich auch empört die der Männer, mit denen ich darüber sprach. Allerdings gab mir ziemlich zu denken, daß einzelne Kommilitonen durchaus ernsthaft eine ver­suchte Vergewaltigung anzwei­felten?! Aber vielleicht wollte er sie ja wirklich nur nach dem Weg fragen...

Ein kurz darauf von einer ande­ren Kommilitonin und mir dies­bezüglich verfaßter Aufruf stieß insofern auf keinerlei Reso­nanz, als daß er zur Aufklärung, ergo zur Identifizierung des Tä­ters, geführt hätte. Der gewisse Unterhai tungs wert unseres

kleinen Pamphlets ließ sich aber kaum bestreiten, was wir (im­merhin) als (Minimal-)Erfolg verbuchen konnten.

Einige Wochen später ereignete sich ein zweiter Vorfall:

Wieder wurde eine junge Frau überfallen, und wiederum ent­ging sie nur knapp einer Verge­

waltigung. Trotz detaillierter Beschreibung durch die Studen­tin konnte der (eventuell ein- und derselbe) Täter bis zum heutigen Zeitpunkt nicht gefaßt werden. Außerdem wollte die Betroffene auch anonym blei­ben. Um diese (übrigens nicht nur für mich) äußerst unbefrie­digende Situation kurzfristig zu verändern, d.h. zu verbessern, habe ich als studentisches Mit­glied des Senats in dessen vor­letzter Sitzung (3.3.) einen An­trag eingebracht, der die ge­nannten Vorfälle auf greift und sich allgemein mit den Sicher­heitsbedingungen in den einzel­nen Universitätskomplexen, und dort besonders mit denen für Frauen, befaßt. Der Senat hat nun meinen Antrag positiv beschieden und mich gebeten, einenMängelkatalog aufzu­stellen, der dann selbigem vor­gelegt werden soll, um konkret Abhilfe schaffen zu können. Hierbei ist u.a. an eine Verbes­serung der Beleuchtungsanla­gen, eine Aufstellung von Not­rufsäulen, eine Umstrukturie­rung des Parkkartensystems (spezielle Parkmöglichkeiten für Frauen), eine Installierung mindestens eines Telefons pro Wohnheim und eine deutliche Verbesserung der Verkehrsan­bindung zwischen den Komple­xen (bei im Wintersemester am späten Nachmittag bzw. frühen Abend gelegenen Lehrveran­staltungen) gedacht worden, um nur einige Vorschläge zu nen­nen. Allerdings kann ich per­sönlich nur die Bedingungen in Babelsberg beurteilen, da ich dort wohne; bin also aus diesem Grund auf die Zu- und Mitarbeit der in den anderen beiden Kom­plexen wohnenden Studentin­nen und der dort insgesamt täti­gen Frauen angewiesen.

Folglich bitte ich darum, mir schnellstmöglich eineMängel­liste des jeweiligen Komplexes an meine Adresse zu senden oder mir diese über die Kolle­

ginnen im Gleichstellungsrat zukommen zu lassen. Auch für gleichzeitigmitgelieferte Verbesserungsvorschläge wäre ich sehr dankbar. Abschließend möchte ich noch bemerken: Desinteresse, Gleichgültigkeit, Resignation, Flüchten in die oder Verbleiben in der Anony­mität der (Frauen-)Masse wer­den zur Lösung dieses (Sicher- heits-)Problems garantiert kei­nen konstruktiven Beitrag lei­sten. Gefragt sind vor allem Denken über den eigenen Gar­tenzaun hinaus (es kann jede Frau treffen, nicht nur immer die neben mir!!!), ein sensibili­siertes Bewußtsein und die Be­reitschaft, durch eigene Mitar­beit aktiv zu gestalten.

Teeny-Tiny-Treff

Wie wird Mann Au-pair in den

USA? Thomas Dreher verrät am

Bestimmte Zustände zu bekla­gen, ist (relativ) einfach, sich selbst einbringen zu wollen, er­fordert schon ein wenig mehr Aufwand, aber dies ist wohl eindeutig ein substantielles Pro­blem, das unsere gesamte Ge­sellschaft betrifft. Es ist also an den Frauen der Universität Potsdam, den Gegenbeweis an­zutreten -, oder wollen wir etwa in Zukunft immer aufmännli­chen Begleitschutz angewie­sen sein bzw. uns ein generelles Ausgehverbot auferlegen? Verunsichern können wir die Straßen auch allein.

Sabine Mahnert Babelsberger Park 14/

Wh 1, Zi. 14 B 14482 POTSDAM

14. April 1994 um 19.00 Uhr im Gebäude F (1.06), Raum 146, Universitätskomplex Am Neuen Palais, wie er es geschafft hat

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