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(01/01/2019) 07
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Nr. 7/94 - Seite 14

WIP

Interkulturelle Kommunikation und prozeBorientierte Medienpraxis im Fremdsprachenunterricht - Grundla­gen, Realisierung, Wirksamkeit

Unter diesem Thema veranstalten das LehrgebietDidaktik des Englischen am Englischen Se­minar der Universität Hannover und die AbteilungFachdidaktik Englisch der Universität Pots­dam ein dreitägiges Kolloquium. Tagungsort ist der Komplex II unserer Universität in Golm, Haus 13, Großer Konferenzsaal. Das Kolloquium beginnt am Donnerstag, dem 21. April 1994, um 13.15 Uhr, und wird am Sonnabend, dem 23. April 1994, gegen 13.00 Uhr, schlie­ßen.

Die Veranstaltung ist Teil eines gemeinsamen Forschungsprojek­tes, das die genannten Lehrberei­che beider Universitäten seit 1991 bearbeiten.

Im Oktober 1992 fand das erste mehrtägige Kolloquium im Rah­men des Projekts im Leibniz- Haus Hannover unter dem Thema Auf dem Wege zu einer prozeß­orientierten Mediendidaktik für den Fremdsprachenunterricht statt. Dabei wurde deutlich, daß unter Prozeßorientierung innova­tive Entwicklungen in der Fremd­sprachendidaktik zusammenge­faßt werden können, die auf die Verstärkung des Lemerbezuges gerichtet sind. Eine prozeßorien­tierte neusprachliche Mediendi­daktik gründet sich besonders auf Erkenntnisse verschiedener Be­zugswissenschaften zu Prozessen der Informations-, Sprachverar- beitung und -erzeugung, die die Ausbildung und Förderung geeig­neter Lemerfähigkeiten, das Nut­zen kapazitiver Möglichkeiten des Lernenden, stützen. Dabei wird von einem weiten Verständ­nis des Medienbegriffs und einer prozeßbezogen-differierenden Medieneignung für den Fremd­sprachenerwerb ausgegangen.

Mit dem von GIENOW, W./ HELLWIG, K. herausgege­benen BuchProzeßorientierte Mediendidaktik im Fremdspra­chenunterricht (Lang 1993) wur­den erste Projektergebnisse publi­

ziert und liegen damit für weitere Diskussion und Forschung - auch rechtzeitig zur o. g. Anschlußta­gung in Potsdam - vor.

Die Erstveranstaltung in Hanno­ver diente im wesentlichen der bezugswissenschaftlichen Grund­legung einer weiterzuentwickeln­den Mediendidaktik. Die Weiter­führung der Forschungen, deren Ergebnisse wenigstens aus­schnittweise im April an der Uni­versität Potsdam vorgestellt und diskutiert werden sollen, erfolgte stärker praxis- als theorieorien­tiert unter besonderer Beachtung der aktuellen Zielstellung des Fremdsprachenunterrichts, Fä­higkeit und Bereitschaft der Ler­nenden zu interkultureller Kom­munikation auszubilden.

Während des Kolloquiums wer­den namhafte Wissenschaftler aus dem In- und Ausland mit in der Regel halbstündigen Refera­ten zum ProblemkreisFremd­sprachenerwerb - interkulturelle Kommunikation - Lemer- Pro­zeß- Medien für die Fächer Eng­lisch, Französisch, Portugiesisch, Russisch und Deutsch als Fremd­sprache zu Wort kommen. Detail­liertere Hinweise werden über Aushänge im Universitätsbereich und Programmauslage im Sekre­tariat des Instituts für Anglistik und Amerikanistik zugänglich gemacht. Vorbereitung und Durchführung des fremdspra­chendidaktischen Kolloquiums werden vor allem durch Förder­maßnahmen des Ministeriums für Wissenschaft, Forschung und Kultur des Landes Brandenburg und durch die Universität Pots­dam nach Kräften finanziell un­terstützt. Dafür an dieser Stelle ein öffentlichesDankeschön der Veranstalter.

Interessenten sind hiermit herz­lich zur Teilnahme an dem Kollo­quium eingeladen.

Prof. Dr. K. Hellwig, Hannover

Doz. Dr. W. Gienow, Potsdam

WIP-Projekt

Werner-Krauss-Edition

Projektleiter: Dr. H.F. Müller Textbearbeitung und editori- sche Anmerkungen der Studi­enausgabe; Erarbeitung eines Brief-Dokumenten-Bandes zu Krauss; Erschließung des Werner-Krauss-Nachlasses Der Romanist Werner Krauss (1900, Stuttgart - 1976, Berlin) gehört zu den bedeutendsten deutschen Aufklärungsfor­schem und Hispanisten seiner Generation. Er war der einzige Geisteswissenschaftler, von dem in der DDR eine wissen­schaftliche Werkausgabe in An­griff genommen wurde. Von den insgesamt 8 Bänden sind bisher 4 erschienen: Bd. 1, Lite­raturtheorie, Philosophie und Politik; Bd. 2, Cervantes und seine Zeit; Bd. 5 und 6, Franzö­sische Aufklärung. Die in der Bearbeitung befindlichen Bän­de enthalten Arbeiten zum spa­nischen Goldenen Zeitalter und zur französischen Klassik (Bd. 3), zur spanischen und französischen Literatur des 19. und 20. Jahrhunderts (Bd. 4) sowie zur Sprachwissenschaft (Bd. 8). - Unter den Arbeiten befinden sich unveröffentlichte Texte aus dem Nachlaß, über­wiegend aber solche, von denen mehrere, z. T. voneinander ab­weichende Druckfassungen vorliegen. Im editorischen An­hang werden sämtliche vergli­chenen Textzeugen aufgeführt und die zum Wiederabdruck ge­wählte Fassung nebst den erfor­derlichen Korrekturen ausge­wiesen. Die mitunter kompli­zierten Entstehungsgeschichten der Texte (wie die sich über Jahrzehnte erstreckende Cer­vantes-Monographie oder das 1943/44 in der Haft entstandene Werk über Baltasar Graciän) werden hier dokumentiert. Ne­ben der Wirkungsgeschichte (anhand von Rezensionen und Korrespondenzen) werden Va­riantenverzeichnisse und Parali- pomena geboten. Die Bände be­schließt jeweils ein Namensre­

gister. - Vorbereitet wird ein Band mit dem Arbeitstitel:Der Romanist Werner Krauss - Briefe, Selbstzeugnisse, Doku­mente .... Neben dem Abdruck von Korrespondenzen mit Fachgelehrten und anderen Gei­steswissenschaftlern werden Korrespondenzen, Selbstzeug-

Werner

KRAUSS

Aufllärung

I

Frankreich

nisse und Dokumente aufge­nommen, die sich auf den wis­senschaftlichen Werdegang, die Widerstandstätigkeit im Rah­men der Schulze-Boysen-Grup- pe sowie die wissenschaftlichen Konzepte von Krauss bezie­hen.- Arbeitsgrundlage ist vor allem der weiterhin der Berlin Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften gehören­de Wemer-Krauss-Nachlaß (Werkmanuskripte, Materiali­en, Korrespondenz von ca. 3000 Briefen) und die ca. 15 000 Einheiten umfassende Bibliothek. Mit bibliophilem Sachverstand, aber streng for­schungsbezogen, hat Krauss hier vor allem Primärliteratur in Originalausgaben des französi­schen 17. und 18. und des spani­schen 16. bis 18. Jahrhunderts zusammengetragen. Der Be­stand ist alphabetisch benutz­bar. - Nachlaß und Edition be­finden sich vorläufig noch in Berlin, Unter den Linden 8.