Issue 
(01/01/2019) 07
Turn right 90°Turn left 90°
  
  
  
  
  
 
Download single image

INFORMATIK

Nr. 7/94-Seite 13

Modellversuch BETID erfolgreich - Diskussion über die Einführung eines informationswissenschaftlichen Studiums an der Universität Potsdam

An mehreren deutschen Univer­sitäten ist das Fach Informati­onswissenschaft seit ca. 20 Jah­ren in Lehre und Forschung ver­ankert (FU Berlin, Heinrich- Heine-Universität Düsseldorf, Universität Konstanz, Universi­tät des Saarlandes). An der Uni­versität Potsdam wird seit 1992 der ModellversuchErgän­zungsstudium im Tätigkeitsfeld wissenschaftliche Information und Dokumentation (kurz: Modellversuch BETID) unter Leitung des Informationswis­senschaftlers Prof. Dr. Thomas Seeger durchgeführt. Die Auf­gabe dieses Modellversuches war es, ein Curriculum sowie Lehr- und Unterrichtsmateriali­en für ein Ergänzungsstudium im Berufsfeld Informationsar­beit zu erarbeiten und zu evalu­ieren.

Vom Modellversuch wurden im Rahmen einer Berufsfeldunter­suchung mehrere Forschungs­berichte und Aufsätze vorge­legt, u.a. mit dem TitelInfor­mation und Dokumentation als Ausbildung und Beruf 1 und Qualifikation und Bedarf im Berufsfeld der Informationsar- beit. Ferner wurde eine Reihe von Lehrbüchern erstellt, die

bereits erschienen oder im Druck sind:Grundlagen der Informationssysteme und -me- thoden,Informations- und Kommunikationstechnologien im Informations- und Doku­mentationswesen,IuD-rele- vante Softwareprodukte,Pro­jekt- und Dienstleistungsmana­gement in der Information und Dokumentation,Wissensre­präsentation und Information Retrieval. Die Lehrbücher die­nen der Einführung in die Grundlagen der Informations­wissenschaft und der Fundie­rung der berufsrelevanten Qua­lifikationen für die Informati­onsarbeit.

Nach allen verfügbaren Unter­suchungen und Prognosen - auch im internationalen Ver­gleich - handelt es sich bei der Informationsarbeit um ein mo­dernes, an Bedeutung gewin­nendes Tätigkeitsfeld. Dies ist der Ausgangspunkt dafür, einen Workshop durchzuführen, des­sen Ziel es sein soll, Vorschläge zu erarbeiten, in welcher Form informationswissenschaftliche Ausbildungsstrukturen an der Universität Potsdam eingerich­tet werden können. In Frage kommen u.a. ein informationel­

les Propädeutikum, ein Aufbau­studium, ein Nebenfachstudi­um. Hierbei soll es vor allem um Fragen der Kombination und Kooperation mit anderen Fächern der Universität Pots­dam und die Art des Studienan­gebotes gehen. Insbesondere stellt die Informationswissen­schaft mit ihrer Brückenfunkti­on zwischen Geistes- und Sozi­alwissenschaften sowie Tech­nik und Publikations- bzw. Speichermedien eine ideale Er­gänzung geistes- und sozialwis­senschaftlicher Fächer, aber auch ausgewählter Naturwis­senschaften dar.

Die Ergebnisse des Modellver­suches könnten unmittelbar in ein solches qualifiziertes Studi­enangebot umgesetzt werden. Zunächst müßte aber dafür der Modellversuch verlängert wer­den, da er Mitte dieses Jahres ausläuft. Aus der Sicht der Mit­arbeiter des Modellversuches ist es erforderlich, daß die Univer­sität bis dahin den Entschluß faßt, ein informationswissen­schaftliches Studienangebot bzw. das Fach Informationswis­senschaft aufzubauen, um nicht die Chance dafür auf lange Zeit zu verpassen, da dann mit den

Personen auch der Sachver­stand und das Engagement so­wie der Fundus an Lehrerfah­rung und -material in alle Win­de zerstreut sind.

Der WorkshopInformations­wissenschaftliche Ausbildungs­strukturen in Deutschland - die Erarbeitung eines zukunftswei­senden Modells für die Univer­sität Potsdam findet am 11. und 12. April 1994 (Kompl. I, Geb. 8, ehern. Professorenmen­sa) statt. Gemeinsam mit dem Rektor und den Vertretern der interessierten Fakultäten bzw. Fächer sollen die Möglichkei­ten der Einrichtung eines Fa­ches Informationswissenschaft diskutiert werden. Zur Vorbe­reitung ist vom Modellversuch BETID ein Diskussionspapier vorgelegt worden, in dem die beruflichen Einsatzfelder von Absolventen des Studiums, die Studieninhalte und die mögli­chen Formen der Ausbildung aufgezeigt werden. Interessen­ten an dieser Veranstaltung oder dem Diskussionspapier können sich bei Herrn Kluck (Kompl. I, Geb. 6, R. 129, Tel.: 1307) mel­den. Michael Kluck

(Informationswissenschaft, Modellversuch BETID)

Veranstaltungen im Amerika Haus Berlin

Auch im Sommersemester 1994 finden im Amerika Haus Berlin wieder Veranstaltungen zum ThemaStudieren in den USA statt, zu denen Studieren­de und Graduierte der Universi­täten und Fachhochschulen aus Berlin und Umgebung herzlich eingeladen sind. Eröffnet wird die Reihe von Dr. Ulrich Litt- mann, Fulbright Kommission Bonn, der am Mittwoch, dem 4. Mai 1994, um 18.00 Uhr s.t. im Amerika Haus Berlin,

Hardenbergstraße 22-24, zu

Gast sein wird. Mit seinem Vor­tragIn den USA studieren - lohnt sich das? wird der Refe­rent über Studienmöglichkeiten in den USA informieren, das U.S. Universitätssystem vor­stellen und vor allem die ver­schiedenen Stipendienprogram­me erläutern. Im Rahmen ihres Berlin-Besuches nehmen an dieser Veranstaltung auch 25 Repräsentanten (Vizepräsiden­ten und Dekane) amerikani­

scher Hochschulen teil. Sie ste­hen im Anschluß an den Vor­trag Dr. Littmanns ab 19.30 Uhr zur Beantwortung von Fragen, die den U. S. Hochschulaus­tausch betreffen, zur Verfü­gung. Bereits am 10. Mai 1994, um 17.00 Uhr s.t., wird die Vortragsreihe fortgesetzt. Dr. Kurt Gauerschlag, Geschäfts­führer des Council on Inter­national Educational Ex­change (CIEE) in Deutsch­land, hält einen Vortrag zum

ThemaStudienpraktika und Ferienjobs in den USA. Der Council on International Educa­tional Exchange ist eine der wich­tigsten Organisationen, die diesen Aufgabenbereich seit Jahren er­folgreich koordiniert. Im An­schluß an diesen Vortrag werden Studierende, die an einem CIEE- Austauschprogramm teilgenom­men haben, von ihren Erfahrun­gen berichten und wichtige Tips für die erfolgreiche Bewertung an einem solchen Programm geben.