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MANAGER FÜR EIGENEN ARBEITSPLATZ
Workshop zur „Managementbildung" mit Wissenschaftlern und Praktikern
Managementbildung ist eine Eigenschaft nicht nur von Managern. Bei ihr handelt es sich zunehmend auch um die Auseinandersetzung von Mitarbeitern mit ihrer Arbeit. Wenn sich Arbeitnehmer über ihre Arbeit Gedanken machen, so soll das dazu führen, daß die Arbeit so ausgeführt wird, wie es die Umstände gerade verlangen - und nicht so „wie wir es schon immer getan haben“. Damit werden tendenziell immer mehr Mitarbeiter zu einer Art Manager für ihren Arbeitsplatz. Auch verschiedene Ansätze in der Unternehmenspraxis gehen in diese Richtung. Managementbildung hat also viele Facetten. Um sie ging es auf einem Workshop, der kürzlich an der Universität stattfand. Der Einladung von Professor Dr. Dieter Wagner und Dr. Heike Nolte vom Lehrstuhl für Betriebswirtschaftslehre mit dem Schwerpunkt Organisation und Personalwesen, folgten fünfzehn Experten von acht deutschsprachigen Universitäten und aus der Unternehmenspraxis. In erster Linie stammen sie aus den Bereichen Managementlehre, Organisationspsychologie, Betriebspädagogik und Erwachsenenbildung.
Wissenschaftler und Praktiker trafen sich an der Potsdamer Uni, um über die Facetten von Managementbildung zu diskutieren. Foto: zg.
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Um
Diese Zusammensetzung führte nach der Begrüßung durch den bisherigen Dekan der Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlichen Fakultät, Prof. Dr. Wilhelm Bürklin, und einem Übersichtsreferat des neuen Dekans, Prof. Dr. Dieter Wagner, zu fruchtbaren Diskussionen. Die Anstöße hierzu gaben die Vorträge der Teilnehmer, die sich schwerpunktmäßig mit der bildungstheoretischen Grundlegung des Konstruktes (PD Dr. Dieter Euler, Universität Köln; Prof. Dr. Gerhard Strunk, Universität der Bundeswehr Hamburg), ethischen Implikationen der Übertragung des Bildungsbegriffes in die Arbeitswelt (Dr. Gerhard Blickle, Universität Koblenz - Landau; Prof. Dr. Peter Tlach, ehern. Universität Bern) sowie dem Zusammenhang zwischen einer Lernenden Organisation und Managementbildung (Prof. Dr. Harald Geißler, Universität der Bundeswehr Hamburg; Prof. Dr. Rüdiger Klimecki und Hermann Laßleben, Universität Konstanz) beschäftigten. Neben diesen Themen, die der Ausdifferenzierung des Konstruktes Managementbildung dienen, wurden auch praktischere Fragen angesprochen. So beschäftigte sich ein Vortrag mit einem Qualifizierungsprojekt in dem Produktionsbereich eines Unternehmens, das von ähnlichen Annahmen aus- geht, wie das Konstrukt Managementbüdung
(Bernd Meyer, Colgate Palmolive Hamburg). In einem anderen Beitrag wurde auf der Basis einer empirischen Untersuchung der Frage nachgegangen, inwieweit die Unternehmenskultur in Unternehmen der ehemaligen DDR Managementbildung unterstützt (Prof. Dr. Rainhart Lang, Technische Universität Chemnitz-Zwickau). Daneben wurden organisatorische Auswirkungen von Managementbildung angesprochen (Prof. Dr. Manfred Becker, Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg; Dr. Heike Nolte, Universität Potsdam). Die Vorträge werden in einem Sammelband veröffentlicht. Sie führten zwar zu einem erweiterten Verständnis der Thematik, machten aber gleichzeitig auch deutlich, daß noch viel Theoriearbeit notwendig ist, bis an eine Umsetzung in Programme gedacht werden kann, die die Managementbildung in Unternehmen steigern. Besonders ertragreich gestalteten sich die Diskussionen, in denen unterschiedliche Disziplinen gemeinsam Fragestellungen bearbeiteten, die ihre Fächer berühren. Managementbildung und in diesem Zusammenhang das Lernen in Unternehmen ist dafür nur ein Beispiel. Daher wurde zum Abschluß des Treffens in Potsdam vereinbart, daß dieser gemeinsame Workshop seine Fortsetzung finden sollte.
Dieter Wagner/Heike Nolte
Liebe Leserin, lieber Leser,
nachdem bereits die PUZ-Ausgabe für den Monat Oktober mit etwas verändertem Layout, doppeltem Seitenumfang, aber dafür nur einer Ausgabe pro Monat erschienen ist, erreichten uns doch zahlreiche Anfragen. Um auch diejenigen unter Ihnen, die (noch) nicht nachgefragt haben, über den aktuellen Stand der Dinge in Sachen Universitätszeitung zu informieren: Ja, es ist richtig, daß verändertes Layout, doppelter Seitenumfang und eine semestermonatliche Erscheinungsweise beibehalten werden sollen. Dies hat in erster Linie mit finanziellen Bedingungen zu tun, erleichtert es der Redaktion aber auch, breiter angelegten Themen etwas tiefer auf den Grund gehen zu können, ohne sie sofort für die nur in geringen Abständen erscheinenden Nummern druckreif bearbeiten zu müssen.
Mit dem veränderten Erscheinungsrhythmus und dem Ziel, in stärkerem Maße mit eigenrecherchierten Beiträgen präsent zu sein, geht allerdings auch einher, daß Platz in der PUZ zunehmend „kostbarer“ wird. Aus diesem Grunde sollen beispielsweise reine Veranstalt- ungshinweise weitgehend „ausgelagert“ werden (wovon Hinweise auf Wahlen oder sonstige, uniinternen Dinge nicht betroffen sind).
Um Dinen jedoch auch weiterhin ein Medium zu bieten, mit dessen Hilfe Sie auf Termine und Veranstaltungen, die sich nicht nur an eine bestimmte, universitäts- inteme Öffentlichkeit wenden, aufmerksam machen können, erscheint ab November ein Veranstaltungskalender der Universität. Er ist jeweils für einen Monat konzipiert und soll all die Termine von Tagungen, Kolloquien, Vortragsreihen, Gastvorträgen, Antrittsvorlesungen, kulturellen und sportlichen Veranstaltungen in chronologischer Reihenfolge aufweisen, zu denen Sie gerne Interessenten von außerhalb und innerhalb der Uni dabei hätten. Der Veranstaltungskalender wird genauso wie die PUZ in sämtliche Postfächer aller Universitätsstandorte gelegt und darüber hinaus an zentralen Punkten - wie beispielsweise vor den Mensen - ausgelegt. Auch soll er, ebenso wie die PUZ, an weiteren Stellen in Potsdam (u.a. in Buchhandlungen und der „Potsdam- Information“) für „Unipräsenz" und Interessenten sorgen. Für beide Publikationen bitten wir Sie, den jeweiligen Redaktionsschluß zu beachten: im Falle der PUZ ist er stets im Impressum verzeichnet, bei dem Veranstaltungskalender erscheint er am Schluß der Terminauflistung auf der letzten Seite.
Und jetzt wünscht Ihnen viel Spaß beim Lesen Ihre Redaktion
PUZ 15/94
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