Heft 
(1.1.2019) 15
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ERFAHRUNGSAUSTAUSCH GEWÜNSCHT

Eine Fortbildungsveranstaltung für südkoreanische Physiklehrer ließ den Wunsch nach engerem Erfahr­ungsaustausch auftreten. Foto: Tribukeit

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Auf große Resonanz stieß eine Fortbildungsveranstaltung für 40 koreanische Physiklehrer, die das Institut für Experimentalphysik und Physikdidaktik der Universität kürzlich veranstalte­te. Die Gäste aus Südkorea weilten für vier Wochen in Deutschland und sollten durch die von Dr. Wieland Müller und Dr. Rolf Winter angebotene Fortbüdung einen möglichst breitgefä­cherten Einblick in die Möglichkeiten zur Aus- und Weiterbildung für Physiklehrer in Deutsch­land erhalten. Zu diesem Zweck besuchten sie nicht nur zahlreiche Universitäten und Schu­len, sondern auch Einrichtungen der Wirtschaft, wie die RWE Energie AG in Neuss oder die Firma LEYBOLD DIDACTIC in Köln. Ein weiterer Bereich galt dem Besuch von Museen mit naturwissenschaftlichem Schwerpunkt. Sehr interessiert zeigten sich die südkoreanischen Lehrer für die Ziele und Inhalte der neuen Rahmenpläne sowie für den Aufbau des neuen Schulsystems im Land Brandenburg. Dr. CHUNG BYUNG-HOON von der NATIONAL UNI- VERSITY OF SEOUL äußerte die Bitte, zukünftig mit dem Institut für Experimentalphysik und Physikdidaktik der Universität Potsdam auf einigen Gebieten in einen engen Erfahrungsaus­tausch zu treten. Dazu gehören die Weiterentwicklung von Rahmenplänen, Konzeptionen zur Gestaltung von Physiklehrbüchern und Untersuchungen zur Gestaltung eines schülerorien­tierten Physikunterrichts. Wieland Müller

AUS SOUTH CAROLINA

Eine Wissenschaftsdelegation des amerikanischen Bundesstaates South Carolina besuchte kürzhch die Universität Potsdam. Die unterLeitung des Wissenschaftsministers, Dr. Fred Sheheen (auf dem Foto fünfter von links) stehende vierköpfige Gruppe wollte Wünsche und Möglichkeiten der Universität Potsdam für den Austausch von Wissenschaftlern und Studenten in Erfahrung bringen und unterbreitete den anwesen­den Vertretern der Universität die Vorstellungen verschiedener wissenschaftlicher und wirtschaftlicher Einrichtungen ihres Landes. Dazu gehörten die Universität South Carolina, die Bildungseinrichtung für die öffentliche Verwaltung und das Small Business Development Center. In den Bereichen Rechts­wissenschaft sowie Verwaltungs- und Wirtschaftswissenschaften konnte man bereits Kooperationsfelder benennen; auf großes Interesse stieß auch das Potsdamer Angebot zur Ausbildung amerikanischer Deutschlehrer. Hinsichtlich weiterer Disziplinen will man gegenseitig noch genauere Informationen einholen, ehe Programme vereinbart werden. De./Foto: Rüffert

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LANGE TRADITIONEN IN POTSDAM

Astronomen berichteten über Forschungsergebnisse

Bunte Luftballons stiegen aus der West- Kuppel der Sternwarte Babelsberg in den herbstlichen Abendhimmel. Mit dieser originellen Idee wurde im Rah­men der Herbsttagung 1994 der Astro­nomischen Gesellschaft das moderni­sierte 70-cm-Spiegelteleskop wieder in Betrieb genommen.

Im Zuge der Neugründung des Astro- physikalischen Instituts Potsdam (AIP), einer kooperierenden Einrichtung der Universität seit 1992, und der Schaffung des ForschungsschwerpunktesOpti­scher Instrumentenbau hatte man es grundüberholt und modernisiert. Das nun mit einem klassischen Cassegrain- Spiegel (Gegenspiegel und durchbohr­ter Hauptspiegel) ausgerüstete Tele­skop dient dem Test hauseigener Ins- trumentenentwicklung, der Durchfüh­rung ausgewählter Beobachtungspro­gramme und nicht zuletzt der Ausbil­dung des wissenschaftlichen Nach­wuchses.

Auf diese Weise kommen die zukünftig an der Universität Potsdam beheimate­ten Astronomie-Studenten in den Ge­nuß, dieses Gerät zu benutzen.

Als Institut der Blauen Liste wird das AIP je zur Hälfte vom Land Brandenburg und vom Bund finanziert. Zwei ineinander greifende Hauptforschungsrichtungen stehen im Mit­telpunkt: Kosmische Magnetfelder, Sonnen- und Sternaktivität (Leitung: Prof. Dr. Karl- Heinz Rädler) sowie Extragalaktische Astro­physik und Kosmologie (Leitung: Prof. Dr. Günther Hasinger). Beide Professoren erhiel­ten gemeinsame Berufungen vom AIP und der Universität Potsdam.

Magnetfelder im Kosmos war dann auch das Schwerpunktthema der vom AIP und der Potsdamer Universität ausgerichteten, dies­jährigen internationalen wissenschaftlichen Jahrestagung der Astronomischen Gesell­schaft (AG) Ende September.

In Potsdam traf sich die AG bereits einmal 1921. Damals kamen 140 Astronomen an den Ort, wo seit 1874 auf dem Telegrafenberg das erste Astronomische Observatorium der Welt beheimatet und 1913 die damals modernste Sternwarte Europas auf dem Babelsberg er­öffnet worden war. Dr. Klaus Fritze, Presse­sprecher des AIP, freut sich über die beson­ders große Resonanz 1994. Über 350 Teilneh­mer, darunter zahlreiche junge Wissenschaft­ler, dokumentierten das große Interesse. Erstmals wurde eine neue Vortragsform aus­probiert, der Talentschuppen. Hier erhielten

PUZ 15/94