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ERFAHRUNGSAUSTAUSCH GEWÜNSCHT
Eine Fortbildungsveranstaltung für südkoreanische Physiklehrer ließ den Wunsch nach engerem Erfahrungsaustausch auftreten. Foto: Tribukeit
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Auf große Resonanz stieß eine Fortbildungsveranstaltung für 40 koreanische Physiklehrer, die das Institut für Experimentalphysik und Physikdidaktik der Universität kürzlich veranstaltete. Die Gäste aus Südkorea weilten für vier Wochen in Deutschland und sollten durch die von Dr. Wieland Müller und Dr. Rolf Winter angebotene Fortbüdung einen möglichst breitgefächerten Einblick in die Möglichkeiten zur Aus- und Weiterbildung für Physiklehrer in Deutschland erhalten. Zu diesem Zweck besuchten sie nicht nur zahlreiche Universitäten und Schulen, sondern auch Einrichtungen der Wirtschaft, wie die RWE Energie AG in Neuss oder die Firma LEYBOLD DIDACTIC in Köln. Ein weiterer Bereich galt dem Besuch von Museen mit naturwissenschaftlichem Schwerpunkt. Sehr interessiert zeigten sich die südkoreanischen Lehrer für die Ziele und Inhalte der neuen Rahmenpläne sowie für den Aufbau des neuen Schulsystems im Land Brandenburg. Dr. CHUNG BYUNG-HOON von der NATIONAL UNI- VERSITY OF SEOUL äußerte die Bitte, zukünftig mit dem Institut für Experimentalphysik und Physikdidaktik der Universität Potsdam auf einigen Gebieten in einen engen Erfahrungsaustausch zu treten. Dazu gehören die Weiterentwicklung von Rahmenplänen, Konzeptionen zur Gestaltung von Physiklehrbüchern und Untersuchungen zur Gestaltung eines schülerorientierten Physikunterrichts. Wieland Müller
AUS SOUTH CAROLINA
Eine Wissenschaftsdelegation des amerikanischen Bundesstaates South Carolina besuchte kürzhch die Universität Potsdam. Die unterLeitung des Wissenschaftsministers, Dr. Fred Sheheen (auf dem Foto fünfter von links) stehende vierköpfige Gruppe wollte Wünsche und Möglichkeiten der Universität Potsdam für den Austausch von Wissenschaftlern und Studenten in Erfahrung bringen und unterbreitete den anwesenden Vertretern der Universität die Vorstellungen verschiedener wissenschaftlicher und wirtschaftlicher Einrichtungen ihres Landes. Dazu gehörten die Universität South Carolina, die Bildungseinrichtung für die öffentliche Verwaltung und das Small Business Development Center. In den Bereichen Rechtswissenschaft sowie Verwaltungs- und Wirtschaftswissenschaften konnte man bereits Kooperationsfelder benennen; auf großes Interesse stieß auch das Potsdamer Angebot zur Ausbildung amerikanischer Deutschlehrer. Hinsichtlich weiterer Disziplinen will man gegenseitig noch genauere Informationen einholen, ehe Programme vereinbart werden. De./Foto: Rüffert
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LANGE TRADITIONEN IN POTSDAM
Astronomen berichteten über Forschungsergebnisse
Bunte Luftballons stiegen aus der West- Kuppel der Sternwarte Babelsberg in den herbstlichen Abendhimmel. Mit dieser originellen Idee wurde im Rahmen der Herbsttagung 1994 der Astronomischen Gesellschaft das modernisierte 70-cm-Spiegelteleskop wieder in Betrieb genommen.
Im Zuge der Neugründung des Astro- physikalischen Instituts Potsdam (AIP), einer kooperierenden Einrichtung der Universität seit 1992, und der Schaffung des Forschungsschwerpunktes „Optischer Instrumentenbau“ hatte man es grundüberholt und modernisiert. Das nun mit einem klassischen Cassegrain- Spiegel (Gegenspiegel und durchbohrter Hauptspiegel) ausgerüstete Teleskop dient dem Test hauseigener Ins- trumentenentwicklung, der Durchführung ausgewählter Beobachtungsprogramme und nicht zuletzt der Ausbildung des wissenschaftlichen Nachwuchses.
Auf diese Weise kommen die zukünftig an der Universität Potsdam beheimateten Astronomie-Studenten in den Genuß, dieses Gerät zu benutzen.
Als Institut der Blauen Liste wird das AIP je zur Hälfte vom Land Brandenburg und vom Bund finanziert. Zwei ineinander greifende Hauptforschungsrichtungen stehen im Mittelpunkt: Kosmische Magnetfelder, Sonnen- und Sternaktivität (Leitung: Prof. Dr. Karl- Heinz Rädler) sowie Extragalaktische Astrophysik und Kosmologie (Leitung: Prof. Dr. Günther Hasinger). Beide Professoren erhielten gemeinsame Berufungen vom AIP und der Universität Potsdam.
„Magnetfelder im Kosmos“ war dann auch das Schwerpunktthema der vom AIP und der Potsdamer Universität ausgerichteten, diesjährigen internationalen wissenschaftlichen Jahrestagung der Astronomischen Gesellschaft (AG) Ende September.
In Potsdam traf sich die AG bereits einmal 1921. Damals kamen 140 Astronomen an den Ort, wo seit 1874 auf dem Telegrafenberg das erste Astronomische Observatorium der Welt beheimatet und 1913 die damals modernste Sternwarte Europas auf dem Babelsberg eröffnet worden war. Dr. Klaus Fritze, Pressesprecher des AIP, freut sich über die besonders große Resonanz 1994. Über 350 Teilnehmer, darunter zahlreiche junge Wissenschaftler, dokumentierten das große Interesse. Erstmals wurde eine neue Vortragsform ausprobiert, der Talentschuppen. Hier erhielten
PUZ 15/94