Doktoranden und Nachwuchswissenschaftler Gelegenheit, sich in einer speziellen Veranstaltung vorzustellen. Das fand Anklang. Die Präsentation von 150 Postern diente ebenfalls der Darstellung aktueller Forschungsergebnisse.
Zu den Höhepunkten der Konferenz zählte der öffentliche Abendvortag von Prof. Rolf- Peter Kudritzki über die neuesten Forschungsresultate mit dem HUBBLE-Space- Teleskop.
Der Direktor des Institutes für Astronomie und Astrophysik der Universität München und der Universitätssternwarte sowie Chairman des Visiting Committees am Space Tele- scope Science Institute in Baltimore (USA) ist einer der erfolgreichsten Nutzer des Teleskops und konnte demzufolge mit eindrucksvollen Bildern aufwarten.
Hervorzuheben ist weiterhin, daß - einer langjährigen Tradition folgend - die Anwesenheit anerkannter Wissenschaftler genutzt wurde, um Lehrern verschiedene Themen für deren Fortbildung anzubieten.
90 Pädagogen von Gymnasien und Gesamtschulen des Landes Brandenburg und Berlins boten die Fachleute vier speziell aufgearbeitete Vorträge zur Temperatur im Universum, zu Magnetfeldern im Kosmos, Sonnenoszillationen und zu Sternwinden. B.E.
SCHÜLER PROGRAMMIEREN FÜR IHRE SCHULE
■LÜH
Mehr als die Hälfte der Teilnehmer eines seit 1993 stattfindenden Wettbewerbs „Schüler programmieren für ihre Schule" waren im Oktober der Einladung zum Besuch der Universität Potsdam gefolgt. Die Universität organisiert den Wettbewerb gemeinsam mit dem Brandenburgischen Landesverein zur Förderung mathematisch-naturwissenschaftlich-technisch interessierter Schüler und möchte den Kontakt mit den jungen Programmierern nicht abreißen lassen. Auf einer Softwarebörse wurden einzelne Arbeiten vorgestellt, auch Programme ausgetauscht. Im Angebot waren ferner die Vorlesung eines Informatikers der Universität, die diese Disziplin als Studiengang anbietet, sowie Besichtigungen auf dem Gelände. Besonders begrüßt wurde von den Schülern die Möglichkeit, sich über das Studienangebot an der Potsdamer Hochschule zu informieren. In Anbetracht der Vielschichtigkeit des Treffens wünschten sich die Teilnehmer ausdrücklich eine Weiterführung solcher Zusammenkünfte im nächsten Jahr.
Foto: Tiibukeit
IN NEUEN DIMENSIONEN GEDACHT
Informatik-Konferenz an der Universität
Bunte Luftballons stiegen zur Eröffnung des modernisierten Spiegelteleskops in der Sternwarte Babelsberg gen Himmel. Foto: Puffert
Betrachtet man nur die Technologie, sind die vorhandenen Rechnersysteme an den Grenzen ihrer Leistungsfähigkeit angelangt. Durch Parallelverarbeitung besteht jedoch die Chance einer effektiveren Speicherung und Auswertung von Datenmaterial. Um Möglichkeiten ihrer Optimierung und damit zusammenhängende Fragestellungen ging es kürzlich auf der „PARCELLA '94“ (Parallel Processing by Cellular Automata and Arrays). Die Universität Potsdam zeichnete für deren Ausrichtung verantwortlich. Als Veranstalter fungierten die Gesellschaft zur Förderung angewandter Informatik e.V. (GFal), ein An-Institut der Technischen Fachhochschule und der Fachhochschule für Technik und Wirtschaft in Berlin. Hinrich Enderlein, damaliger Minister für Wissenschaft, Forschung und Kultur, Dr. Michael Krapp, Leiter der Staatskanzlei des Freistaates Thüringen, und Uni-Rektor Prof. Dr. Rolf Mitzner hatten in einleitenden kurzen Reden die Eröffnung der internationalen Konferenz vorgenommen. Mit der wissenschaftlichen Leitung der PARCELLA '94 waren Prof. Dr. Wolfgang Wilhelmi von der TU Berlin und Chris Jesshop von der Uni- versity of Surrey betraut.
Im Mittelpunkt der Diskussionsbeiträge standen Probleme des massiven und nichtmassiven Parallelismus, Architekturen, Algorithmen für Hochleistungsrechner; aber auch
Spezialgebiete wie die der zellularen oder der systolischen Berechnungen, der Bildverarbeitung sowie des Neurocomputing standen auf der Tagesordnung.
Zahlreiche Einladungen waren im Vorfeld der wissenschaftlichen Tagung ergangen. Gekommen waren schließlich 80 Gäste aus dem In- und Ausland, um während des dreitägigen Workshops Erfahrungen zu sammeln, neue Einsichten zu gewinnen. Die anwesenden Wissenschaftler sowie Anbieter und Anwender von Hochleistungsrechnern zeigten sich sehr interessiert an einem künftig noch engeren Kontakt zwischen den Ländern West- und Osteuropas auf dem Gebiet der Informatik.
Mit der PARCELLA ' 94 wurde - nach einer Unterbrechung 1992 - eine traditionsreiche Veranstaltung fortgeführt, die vor 12 Jahren an der Akademie der Wissenschaften (AdW) der ehemaligen DDR begründet worden war. Sie entstand damals als Gemeinschafts werk der AdW und der ihr entsprechenden Einrichtung Ungarns. Sehr schnell entwickelte sie sich zur Drehscheibe zwischen Ost und West auf dem Gebiet der parallelen und simultanen Automatenstrukturen.Das diesjährige Treffen kam zustande durch ein spezielles Programm der Europäischen Union sowie das gemeinsame Engagement des Freistaates Thüringen, des Landes Brandenburg, der GFal, der Daimler Benz AG, der Siemens AG und der Parsytec Gesellschaft für Parallele Systemtechnik mbH (Chemnitz). P.G.
PUZ 15/94
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