UNI-BIBLIOTHEK NUR IN KATEGORIE „P"
Nachholbedarf bei Hochschulbaufinanzierung - Verabschiedung des 24. Rahmenplans
Auch im nächsten Jahr können sich an den Hochschulstandorten im Land Brandenburg die Krähne drehen. Das Land hat, gemeinsam mit weiteren, kürzlich der Verabschiedung des 24. Rahmenplans für Hochschulbau zugestimmt. Damit stehen über 260 Mio DM für bauliche Verwendungszwecke an akademischen Einrichtungen in Brandenburg abrufbar zur Verfügung. Trotz erheblicher Einschnitte im Vorfeld bedeutet diese Summe einen finanziellen Zuwachs.
Der Plan selbst weist Projekte in verschiedenen Kategorien aus. In der ersten sind für die Realisierung freigegebene Vorhaben aufgeführt. Schon die zweite beinhaltet eine Einschränkung. Die Bedeutung des jeweils Beantragten wird zwar anerkannt; aus finanziellen bzw. inhaltlichen Gründen gibt es jedoch weiteren Klärungsbedarf. Die letzte Stufe P, ähnlich auch der teilweise auftretenden III, bezieht sich lediglich auf die Zusage von Planungsmitteln.
An die Umsetzung der an den Hoch- und Fachhochschulen existenten Baupläne kann demnach nur sehr differenziert herangegangen werden. Das güt auch für die Universität Potsdam. So sind beispielsweise in die Kategorie I die Grundsanierung des Lehrgebäudes L (Gebäude 12 Am Neuen Palais), des Gebäudes des Zoologischen Instituts und der Neubau eines Interimsbaus als Verfügungsgebäude neueinzurichtender Lehrstühle eingeordnet. Die Erstausstattung von Lehrstühlen ist je nach Fächern in der I oder II ausgewiesen. In der Kategorie II angesiedelt sind
z.B. auch der Erweiterungsbau eines Hörsaal- und Seminargebäudes in Babelsberg oder die Grundsanierung des Hauses K (Gebäude 11) Am Neuen Palais. Lediglich mit einem „P" vermerkt wurde der Neubau eines Institutsgebäudes für Technische Bildung (Golm) oder die Errichtung eines Hauptgebäudes der Uni-Bibliothek. Die Liste der Beispiele ließe sich fortführen. Obwohl vieles nicht in gewünschter Weise Berücksichtigung fand, kann damit nun doch wenigstens ein Teil der avisierten Vorhaben in Angriff genommen werden.
Zunächst hatte es selbst danach nicht ausgesehen. Die Bereitschaft der Länder, 2,3 Mrd. DM für den Hochschulbau bereitzustellen, stand. Es fehlte jedoch eine adäquate Reaktion des Bundes zu eben dieser Gemeinschaftsaufgabe. Wiederholt appellierte der Senat der Hochschulrektorenkonferenz (HRK) an die Bundesregierung, im Haushalt 1995 ebenfalls 2,3 Mrd. DM zu veranschlagen und in der mittelfristigen Planung eine Anhebung der Finanzmittel vorzusehen.
Diese Forderung fand jedoch keine Zustimmung. Am 15. Juli 1994 beschloß das Bundeskabinett den Entwurf des Bundeshaushaltes für 1995. Vorgesehen sind darin lediglich 1,8 Mrd. DM für die Erweiterung und Sanierung der akademischen Bausubstanz. Das, so wurde in Fachkreisen immer wieder betont, könne nicht genügen. Erreicht wurde allerdings eine Erhöhung der entspre-chenden Mittel um 120 Mio DM im Vergleich zum Vorjahr. Somit ist eine drohende bloße Fortschreibung des Haushaltsansatzes 1994 von 1,68 Mrd. DM vom Tisch.
Von einer unbefriedigenden Situation - so in zahlreichen Presseerklärungen der HRK - müsse man dennoch ausgehen. Schließlich hatte sich nach Prüfung der von den Ländern zur Aufnahme in den 24. Rahmenplan angemeldeten Projekte durch den Wissenschaftsrat ein Finanzbedarf von 4,6 Mrd. DM ergeben. Als bedenklich wird seitens der HRK das angestrebte Verfahren betrachtet, Vorhaben besonderer wissenschaftspolitischer Bedeutung außerhalb der Gemeinschaftsaufgabe durchzuführen. In der im Oktober ein- berufenen Kultusministerkonferenz in Bremen erörterten nun die Wissenschafts- minister mit der HRK das weitere Vorgehen. HRK-Präsident Hans-Uwe Erichsen forderte die Länder auf, eine Verfassungsklage gegen die Bonner Hochschulbau-Sparpolitik einzureichen. Ziel des juristischen Einspruchs müsse es sein, den Widerstand gegen den erforderlichen umfangreichen Ausbau der akademischen Büdungseinrichtungen zu brechen und ein Ende der rigiden Sparmaßnahmen zu erwirken. P.G.
Mitte Oktober übergaben Erika Zwanzig und Dr. jur. W. Zwanzig (Erlangen) dem Institut für Musik und Musikpädagogik neue Materialien zur Märchen- und Volkskundeforschung. Die Familie Zwanzig, die gebürtig aus Potsdam ist, hat damit zum wiederholten Male ihre Verbundenheit zur Universität bekundet. Th. F.
ZUM LERNEN VON FREMDSPRACHEN
Am 8. Dezember wird sich das Sprachenzentrum, das am 26. Mai dieses Jahres offiziell seine Arbeit aufgenommen hat, der interessierten Öffentlichkeit vorstellen.
Den Auftakt dafür soll eine Pressekonferenz bilden, als weitere Höhepunkte sind der feierliche Gründungsakt mit Festansprachen und Fachvorträgen sowie der Abendempfang vorgesehen. Darüber hinaus werden den Gästen auch die Räume des Sprachenzentrums offenstehen, die Mitarbeiter zu Gesprächen und zum Meinungs- und Erfahrungsaustausch einladen.
Mit der Schaffung einer „guten personellen und materiellen Ausstattung“, so Dr. Heid- run Klemm, wurde der Grundstein dafür gelegt, daß die Studierenden an der Potsdamer Universität günstige Bedingungen zum Lernen von Fremdsprachen vorfinden. An allen drei Standorten - Golm, Neues Palais und Babelsberg - stehen jeweils eine Mediothek mit Computerkabinett und Sprachlabor zur
Am Standort Neues Palais herrscht zwar reges Baugeschehen; was jedoch die im Zuge der Konsohdierung der Universität erforderlichen Neubauvorhaben betrifft, so sieht es düster aus. Foto: Tribukeit
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