Heft 
(1.1.2019) 15
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AN ATTRAKTIVITÄT GEWONNEN

Unerwartet hohe Immatrikulationszahlen an der Universität Potsdam

Gedränge im Studentensekietariat: Die Uni Potsdam erfreut sich regen Zulaufs durch Studierende. Foto: Rüffert

181 Studentensekrelariat

Mit dem Ablauf der gesetzten Nachfrist und der Behandlung der Losanträge sind nunmehr die Immatrikulationen an der Universität Potsdam abgeschlossen. Deren Verlauf schätzt man im zuständi­gen Dezernat 2 (Akademische und Stu­dentische Angelegenheiten) als durch­aus zufriedenstellend ein. Dr. Hannelo­re Leuendorf, Leiterin des Bereiches für Studentische Angelegenheiten, erklär­te dazu im Gespräch: Einen derartigen Ansturm haben wir nicht erwartet. Schließlich wurde in Brandenburg das 13. Schuljahr eingeführt. Damit gab es in diesem Jahr keine Absolventen von Gymnasien bzw. weiterführenden Schulen.

Trotz dieser Tatsache haben sich über 750 Studierende im ersten Fachsemester einge­schrieben. Die jungen Leute kommen zu ei­nem Drittel aus den alten Bundesländern. Reizvoll für sie sind häufig die in Potsdam noch vorhandene individuelle Studienatmo­sphäre, das zahlenmäßig stimmi­ge Verhältnis zwischen Lehrkräf­ten und Kommilitonen sowie das Existieren von notwendigen Be­dingungen für das Einhalten einer angemessenen Studienzeit. Die Neuen haben sich zu 36% in verschiedenen Diplomstudien­gängen immatrikulieren lassen.

30% von ihnen nahmen ein Studi­um der Rechtswissenschaft auf.

Der Rest hat sich in etwa zur Hälf­te für ein Magister- oder auch Lehramtsstudium entschieden.

Größtes Interesse zeigten die Be­werber an den Fachrichtungen Rechtswissenschaften und Psy­chologie. Diese gehören zu den bundesweit zulassungsbe­schränkten Studiengängen, daher

war das Gedränge groß. Sowohl Hochschulwechs­ler als auch Erstsemestler befanden sich unter denje­nigen, die sich um einen Studienplatz bemühten. Gefragt waren insbesonde­re auch die Biochemie, Er­nährungswissenschaft und Geoökologie. Für die insge­samt vorhandenen 65 Stu­dienplätze gab es immer­hin 350 Interessenten. Re­gen Zuspruch fanden so­wohl bei ost- als auch westdeutschen Bewerbern die Allgemeine und Theo­retische Linguistik, die Computerlinguistik und die Patholinguistik. Das letzte­re Studienangebot wählten 54 Studenten im ersten Fachsemester. Angenommen wurden auch die neu eingerichteten Jüdischen Stu­dien.

Insgesamt 4550 Präsenzstudenten absolvie­ren gegenwärtig ein Studium an der Univer­sität Potsdam. Sie setzen sich aus einem Drittel Lehramts-, einem Drittel Rechts- wissenschafts- sowie einem Drittel Diplom- (1123) und Magisterstudenten (372) zusam­men. Hinzu kommen zahlreiche, sich in ei­nem berufsbegleitenden Aufbaustudium be­findende Lehrer. 1100 Neueinschreibungen zeugen von dem gestiegenen Bedarf an Wei­terbildung. Im Wintersemester 1994/1995 erhalten damit rund 3300 Pädagogen an der Potsdamer Hochschule eine Qualifizierung. Demnach sind, so lautet das Fazit Dr. Leuen- dorfs,zum jetzigen Zeitpunkt ca. 7850 ein­getragene Studenten an der Alma mater der Landeshauptstadt in der Ausbildung". - Eine Anzahl, deren Anstieg sich für die Zukunft abzeichnet. P.G.

Formulare, Info-Tips und Broschüren, aber auch eine aufmerk­same Betreuung stellen für die meisten neuen Studierenden den ersten Eindruckihrer Universität Potsdam dar. Foto: Rüffert

Nachfrage ausländischer Studierender

Zu Semesterbeginn konnte die Dekanin der Philosophischen Fakultät I, Prof. Dr. Helene Harth, im Auftrag des Rektors 73 junge Leu­te aus Großbritannien, Irland, Spanien, Frankreich, Italien, Belgien, Portugal, Polen, Rußland und den USA herzlich willkommen heißen. Die ausländischen Studierenden ab­solvieren an der Universität Potsdam ein Teilzeitstudium im Rahmen von EU-Program- men wie ERASMUS und Lingua sowie Fulbright. Die Mehrheit studiert ein bzw. zwei Semester Germanistik, aber auch Ge­schichte, Jura, Politik- und Wirtschaftswis­senschaften sind begehrt. Weiterhin sind am Studienkolleg 107 ausländische Studierende eingeschrieben. Ca. 40 beginnen einen Deutschkurs als Vorbereitung auf die Prüfun­gen zum Nachweis deutscher Sprachkennt- nisse, der ihnen ein Studium in Deutschland ermöglicht.

Semestertermine stehen fest

Nachdem der Einschreibezeitraum für das erste Semester sowie das Belegen der Lehr­veranstaltungen und Praktika in den jewei­ligen Instituten der Vergangenheit angehö­ren, hat der alltägliche Lehrbetrieb wieder begonnen. Vorlesungen und Seminare wer­den im Wintersemester bis zum 3. Februar 1995 durchgeführt. Die Rückmeldefrist für das Sommersemester 1995 ist für den 15.1. bis 15.2.1995 vorgesehen. In den vom 6.2. bis 31.3.1995 angesetzten Prüfungen und Prak­tika müssen die Studenten dann ihr Wissen unter Beweis stellen. Ein Trost: es gibt auch lehrveranstaltungsfreie Tage. Geplant sind sie am 16.11.1994 (Buß- und Bettag) sowie vom 22.12.1994 bis 6.1.1995 (akademische Weihnachtsferien).

Krankenversicherung der Studenten teurer

Studierende im Osten zahlen für das Winter­semester 1994/95 und für das Sommerseme­ster 1995 etwas höhere Beiträge zur gesetz­lichen Krankenversicherung der Studenten (KVSt). Der neue Krankenversicherungsbei­trag beläuft sich bei allen Krankenkassen ab Beginn des Wintersemesters in den alten Bundesländern auf monatlich 74,73 DM, in den neuen Ländern auf monatlich 59,15 DM (bisher: 57,20 DM). Die Änderung ergibt sich aus dem neuen, durchschnittlichen und all­gemeinen Beitragssatz der gesetzlichen Krankenkassen (Ost). Die Beiträge sind bis zum Ablauf des Sommersemesters 1995 gül­tig. BAföG-Empfänger können allerdings auf Antrag einen Beitragszuschuß erhalten. Informationen hierzu erteilen die jeweiligen Krankenkassen. zg.

PUZ 15/94

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