Heft 
(1.1.2019) 15
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STUDIOSI

AUF EINER KLEINEN NORDSEEINSEL

Meeresbiologisches Praktikum für Studierende

Zum Abschluß einer zweisemestrigen Veranstaltung des Institutes für Syste­matik und Didaktik der Biologie in der Mathematisch-Naturwissenschaftli­chen Fakultät der Universität erhielten 13 Studenten unter Leitung von Dr. Detlev Rogge die Möglichkeit, an einem Meeresbiologischen Praktikum teilzu­nehmen. Zur Dokumentation der Ergeb­nisse dieser Exkursion auf die nur knapp einen Quadratkilometer große

Nordseeinsel Helgoland wurden nicht nur Protokolle geführt und Bücher ge­wälzt, sondern von Dr. Klaus Parnow aus dem Audiovisuellen Zentrum der Uni Potsdam auch ein Film gedreht. Der Student Wolfgang Beier schildert im fol­genden die Erlebnisse der Gruppe: Nach ca. sechsstündiger Fahrt erreichten wir gegen 9.00 Uhr morgens mit unserem Uni-Kleinbus Cuxhaven und hatten hier noch eine reichliche Stunde Zeit, uns in der Stadt

In Potsdam 102.6

MHz

Frankfurt/0 101 ,5 MHz Cottbus 103,2 MHz Pinnow 103,1 mhz A ngermünde 100,1 mhz Berlin 102,6 mhz B erlin

im Kabelnetz 9 Z >7 MHz

umzusehen. Bepackt mit umfangreicher Aus­rüstung begann 10.30 Uhr die zweieinhalb- stündige, von vielen gefürchtete Überfahrt. Bei einigen war die Furcht vor der Seekrank­heit durchaus berechtigt. Mehr oder minder wohlbehalten auf Helgoland angekommen, durchstreiften wir schon am ersten Nachmit­tag das Oberland und konnten uns vom re­gen Brutgeschehen der Trottellummen, Tord­alken, Baßtölpel, Dreizehenmöwen etc. über­zeugen. Am nächsten Tag begann die ei­gentliche Arbeit im Labor der BAH (Biologische Anstalt Helgo­land). Alle arbeiteten mit hohem Anspruch, um möglichst viel an Wissen sowie Studien- und An­schauungsmaterial mit nach Pots­dam zurückzunehmen.

Ein strenger Zeitplan und die Ein­teilung in Projektgruppen waren unumgänglich. Da ein konzen­triertes Arbeiten von frühmorgens bis spätabends im Labor kaum möglich ist, wurde jeder Tag durch Exkursionen und Vorträge aufgelockert. Besonders beein­druckend waren hier der Vortrag von Dr. E. Hagmeier zum 'Zoo­plankton der Nordsee, sowie die Besichtigung der Vogelwarte mit ihren berühmten Trichterreusen und natürlich die Erkundungen in dem hochsensiblen marinen Öko­systemFelswatt'.

Die Fahrt mit der 'Uthörn', dem Forschungsschiff der BAH, war sicher für jeden Studenten eine Bereicherung, obwohl fast alle Landratten ihr Frühstück den Fi­schen opferten und so nur weni­ge den interessanten Ausführun­gen des Kapitäns folgen konnten. Immerhin bekamen wir von der Fangfahrt auch eine Menge Fisch mit, so daß beim abendlichen Grillen wohl jeder davon satt wur­de. Die sonntägliche Exkursion auf die Düne, wo sich übrigens auch derFlughafen Helgolands befindet, gab uns abermals die Möglichkeit, zahlreiche Vogel­arten zu beobachten, Mollusken zu sammeln sowie in Ruhe etwas Seeluft zu schnuppern und auszu­spannen.

Wer nach Sonnenuntergang noch auf den Beinen war, konnte sich in natura das Meeresleuchten, hervorgerufen durch Noctiluca miliaris (ein Dinoflagellat), anse- hen. So vergingen diese Exkur­sionstage leider viel zu schnell,

PUZ 15/94

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