STUDIOSI
AUF EINER KLEINEN NORDSEEINSEL
Meeresbiologisches Praktikum für Studierende
Zum Abschluß einer zweisemestrigen Veranstaltung des Institutes für Systematik und Didaktik der Biologie in der Mathematisch-Naturwissenschaftlichen Fakultät der Universität erhielten 13 Studenten unter Leitung von Dr. Detlev Rogge die Möglichkeit, an einem Meeresbiologischen Praktikum teilzunehmen. Zur Dokumentation der Ergebnisse dieser Exkursion auf die nur knapp einen Quadratkilometer große
Nordseeinsel Helgoland wurden nicht nur Protokolle geführt und Bücher gewälzt, sondern von Dr. Klaus Parnow aus dem Audiovisuellen Zentrum der Uni Potsdam auch ein Film gedreht. Der Student Wolfgang Beier schildert im folgenden die Erlebnisse der Gruppe: „Nach ca. sechsstündiger Fahrt erreichten wir gegen 9.00 Uhr morgens mit unserem Uni-Kleinbus Cuxhaven und hatten hier noch eine reichliche Stunde Zeit, uns in der Stadt
In Potsdam 102.6
MHz
Frankfurt/0 101 ,5 MHz Cottbus 103,2 MHz Pinnow 103,1 mhz A ngermünde 100,1 mhz Berlin 102,6 mhz B erlin
im Kabelnetz 9 Z >7 MHz
umzusehen. Bepackt mit umfangreicher Ausrüstung begann 10.30 Uhr die zweieinhalb- stündige, von vielen gefürchtete Überfahrt. Bei einigen war die Furcht vor der Seekrankheit durchaus berechtigt. Mehr oder minder wohlbehalten auf Helgoland angekommen, durchstreiften wir schon am ersten Nachmittag das Oberland und konnten uns vom regen Brutgeschehen der Trottellummen, Tordalken, Baßtölpel, Dreizehenmöwen etc. überzeugen. Am nächsten Tag begann die eigentliche Arbeit im Labor der BAH (Biologische Anstalt Helgoland). Alle arbeiteten mit hohem Anspruch, um möglichst viel an Wissen sowie Studien- und Anschauungsmaterial mit nach Potsdam zurückzunehmen.
Ein strenger Zeitplan und die Einteilung in Projektgruppen waren unumgänglich. Da ein konzentriertes Arbeiten von frühmorgens bis spätabends im Labor kaum möglich ist, wurde jeder Tag durch Exkursionen und Vorträge aufgelockert. Besonders beeindruckend waren hier der Vortrag von Dr. E. Hagmeier zum 'Zooplankton der Nordsee’, sowie die Besichtigung der Vogelwarte mit ihren berühmten Trichterreusen und natürlich die Erkundungen in dem hochsensiblen marinen Ökosystem ‘Felswatt'.
Die Fahrt mit der 'Uthörn', dem Forschungsschiff der BAH, war sicher für jeden Studenten eine Bereicherung, obwohl fast alle Landratten ihr Frühstück den Fischen opferten und so nur wenige den interessanten Ausführungen des Kapitäns folgen konnten. Immerhin bekamen wir von der Fangfahrt auch eine Menge Fisch mit, so daß beim abendlichen Grillen wohl jeder davon satt wurde. Die sonntägliche Exkursion auf die Düne, wo sich übrigens auch der ‘Flughafen’ Helgolands befindet, gab uns abermals die Möglichkeit, zahlreiche Vogelarten zu beobachten, Mollusken zu sammeln sowie in Ruhe etwas Seeluft zu schnuppern und auszuspannen.
Wer nach Sonnenuntergang noch auf den Beinen war, konnte sich in natura das Meeresleuchten, hervorgerufen durch Noctiluca miliaris (ein Dinoflagellat), anse- hen. So vergingen diese Exkursionstage leider viel zu schnell,
PUZ 15/94
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