PERSONALIA
sich 1982 ebenfalls in Leipzig. Von 1982 bis 1985 war er an der Addis-Abeba-University (Ethiopia) als Associate Professor of Organic Chemistry tätig. 1985 erfolgte der Ruf zum Dozenten für Spektroskopie an die Martin- Luther-Universität Halle-Wittenberg. Von 1990 an arbeitete er am dortigen Fachbereich Chemie als Professor für Analytische Chemie und kommissarischer Direktor des gleichnamigen Institutes. Seit 1993 lehrt und forscht Prof. Kleinpeter an der Universität Potsdam. Zu seinen Forschungsschwerpunkten zählen die Untersuchung der Stereochemie, der Elektronenverteilung und der Flexibilität leicht beweglicher organischer Verbindungen mit NMR-Spektroskopie (kernmagnetische Resonanzspektroskopie) und begleitende Rechnungen sowie computergestützte Simulation und Interpretation von C-NMR- Spektren. In zahlreichen Veröffentlichungen hat Prof. Kleinpeter seine Forschungsergebnisse publiziert.
Den Lehrstuhl für Bürgerliches Recht, Zivilprozeß- und Insolvenzrecht der Juristischen Fakultät übernahm Prof. Dr. habil. Werner Merle Er wurde 1940 geboren und studierte Rechtswissenschaften an den Universitäten Heidelberg und Mainz. Von 1965 bis 1972 arbeitete er als wissenschaftlicher Assistent an der Universität Mainz. Mit einem Thema zum Kartellrecht promovierte er 1967. 1969 legte der Wissenschaftler sein Zweites Juristisches Staatsexamen ab. Von 1972 bis 1978 war er Assistenzprofessor an der Universität Mainz und habilitierte sich zum Thema Wohnungseigentum. Die venia legendi erwarb er für Bürgerliches Recht, Handelsund Gesellschaftsrecht, Zivilprozeßrecht und Wirtschaftsrecht. In den sich anschließenden Jahren war er tätig als Professor an der Universität Münster, Leiter der Konrad Adenauer-Stiftung Paris, Dekan und Prodekan der Juristischen Fakultät der Universität Münster sowie seit 1988 Gastprofessor an der Universität Paris X und seit 1992 Vorsitzender des Josef Humar-Instituts e.V. Zahlreiche Publikationen zum Bürgerlichen Recht, insbesondere zum Wohnungseigentumsrecht, zum Handels- und Gesellschaftsrecht sowie zum Verfassungsrecht kann Prof. Merle vorweisen.
Eine Professur für Computerlinguistik mit dem Schwerpunkt Formale Sprachen nimmt Prof. Dr. habil. Peter Staudacher im Institut für Linguistik/Allgemeine Sprachwissenschaft der Philosophischen Fakultät II wahr. Der 1940 Geborene absolvierte ein Studium
Generale am Leibniz-Kolleg der Universität Tübingen. Danach, unterbrochen von zwei Semestern Mathematik, studierte er klassische Philologie und Philosophie in Tübingen und München. Nach dem Staatsexamen in Griechisch und Latein 1966 verwaltete er eine Assistentenstelle am Leibniz-Kolleg und am Philologischen Seminar der Universität Tübingen. 1970 promovierte der Wissenschaftler mit der Arbeit „TAYTON und ETEPON in Platons Dialog Parmenides“. Von 1970 bis 1988 war er als wissenschaftlicher Assistent, als Akademischer Rat, als Akademischer Oberrat bzw. als Akademischer Direktor am Institut für Allgemeine Sprachwissenschaft der Universität Regensburg tätig. Anschließend leitete er bis 1993 das DFG-Projekt „Kognitive Aspekte syntaktisch-semantischer Analyseverfahren für natürliche Sprachen“ („K-Parsing“) im Rahmen des DFG-Schwer- punktes Kognitive Linguistik. Es folgten im beruflichen Werdegang Prof. Staudachers 1989/90 die Vertretung einer Professur Computer-Linguistik an der Universität München und 1993 die Habilitation mit der Arbeit „Prinzipienorientierte Syntaxanalyse“.
Zu seinen Forschungsschwerpunkten zählen die Theorie der formalen Sprachen und Automaten, die Theorie des Parsing, Formale Semantik und Erweiterungen der Prädikaten- logik, Syntaxtheorie sowie antike und moderne Sprachphilosophie. Neben Publikationen auf diesen Gebieten bearbeitete Prof. Staudacher den Band „Kratylos“ in der Platon-Ausgabe der Mainzer Akademie der Wissenschaften.
Für das Gebiet Allgemeine Ernährungswissenschaft und Ernährungsepidemiologie wurde Pxof.
Dr. habil. Hans- Joachim Zunft gemeinsam von der Universität Potsdam und dem Deutschen Institut für Ernährungsforschung Potsdam-Rehbrücke (DIfE) berufen. 1941 geboren, studierte er von 1961 bis 1966 Chemie an der Humboldt-Universität zu Berlin. Anschließend nahm er seine Arbeit am Zentralinstitut für Ernährung, dem heutigen DIfE, auf. Dort war Prof. Zunft als wissenschaftlicher Mitarbeiter, Leiter der Abteilung Mikroökologie bzw. stellvertretender Direktor tätig. Seit 1992 ist er an gleicher
Stelle Leiter der Abteilung Epidemiologie, Ernährungsverhalten und Verbraucheraufklärung bzw. stellvertretender Wissenschaftlicher Direktor. Bis Februar 1993 leitete er kommissarisch die Abteilung Mikroökologie. Durch ein postgraduales Studium auf dem Gebiet der Biochemie erwarb er sich im Jahre 1982 bei der Akademie für Ärztliche Fortbildung Berlin die Berufsbezeichnung „Fachchemiker der Medizin“. 1972 promovierte der Wissenschaftler mit einer Arbeit zum Einfluß der Mutarotation auf die Lactoseverdauung an der Humboldt-Universität zu Berlin. An der Akademie der Wissenschaften Berlin habilitierte er sich 1990 zum Thema „Lactose - ein potentieller Ballaststoff. Modelluntersuchungen am Intestinaltrakt der Ratte".
Der Gesellschaft für Ernährung in der DDR gehörte Prof. Zunft von 1982 bis zu ihrer Auflösung 1990 an. Außerdem ist er Mitglied der Deutschen Gesellschaft für Adipositasforschung, der Deutschen Gesellschaft für Ernährung, der European Academy of Nutri- tional Sciences und des Wissenschaftlichen Beirats des Forschungskreises der Ernährungsindustrie.
Zu den gegenwärtigen Arbeitsgebieten von Prof. Zunft gehören das Emährungsverhalten, speziell die Rolle von Geschmacksempfindungen und Präferenzen bei der Prägung des Ernährungsverhaltens sowie die Emährungs- epidemiologie.
Gewählte Senatsmitglieder der Professoren
Nach der Wahl der Dekane in den Fakultäten wurden dam 13. Oktober 1994 aus der Mitte der Dekane folgende vier Professoren als Vertreter der Gruppe der Professoren in den Senat gewählt: Prof. Dr. Jörn Eckert, Prof. Dr. Helene Harth, Prof. Dr. Dieter Wagner und Prof. Dr. Helmut Mikelskis. Prof. Dr. Bärbel Kirsch, Dekanin der Philosophischen Fakultät II, erhielt bei der Wahl zum Senat vom 21.6.-23.6.94 die meisten Stimmen aus der Gruppe der Professoren und ist damit ebenfalls als Senatsmitglied gewählt. Die Amtszeit begann für alle am 13. Oktober 1994 und endet am 30. September 1996.
Wieder in Potsdam
Im Rahmen einer Humboldt-Integrations- förderung war Dr. Thomas Freitag aus dem Bereich Kultur (ehemals Institut für Musik/ Musikpädagogik) zu einer halbjährigen Forschungsreise an Universitäten in Österreich (Graz, Wien) und den USA (Champaign-Ur- bana, Chicago, Los Angeles) unterwegs. Der Wissenschaftler beabsichtigt nun die Fertigstellung des musikhistorisch/musikethnologischen Projekts Kind und Musik und konnte dafür Materialstände kennenlernen und Kooperationsbeziehungen aufbauen. BK
PUZ 15/94
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