INFOTHEK
Fortsetzung: Forum
zu viel durchgemacht, und den verlorenen Sohn wollen wir auch nicht spielen. Also, wann werden wir endlich lernen, uns gegenseitig zu akzeptieren und zu tolerieren mit all unseren Schwächen und Stärken. Bedauerlich ist, daß viele zu schnell vergessen haben, was es heißt, in der DDR zu leben. Zu plötzlich wurden Dinge selbstverständlich, an die früher keiner zu denken wagte.
Wenn man nach fünf Jahren eine erste Bilanz zieht, bleibt zu wünschen, daß geistige Barrikaden, die dem Miteinander den Weg versperren, überwunden werden; Worte wie „Ossi" und „Wessi“ ein für allemal aus der Sprache verbannt werden (schlimm genug, daß sie Platz im Duden fanden); Toleranz und Akzeptanz wieder an Bedeutung gewinnen; mehr Zivilcourage gegenüber Minderheiten an den Tag gelegt wird; Gerechtigkeit wieder einen oberen Stellenwert erlangt; mit großen Worten sparsamer umgegangen wird - mit Worten, die verletzen auch - und daß der Mensch auf seine Größe achte!
Heike Kunert
RICHTUNGSWEISENDE
SOZIALFORDERUNGEN
Die 55. ordentliche Mitgliederversammlung des Deutschen Studentenwerks (DSW), an der auch das Studentenwerk Potsdam teilnahm, faßte im Dezember vergangenen Jahres für die Sozialgesetzgebung des Bundes und der Länder sowie die Bundesregierang, die Ministerien für Bildung und Forschung sowie die Hochschulen richtungsweisende Beschlüsse in Hinblick auf die sozialen Belange der Studierenden.
So forderten die Mitglieder, bei der Planung und Finanzierung von Hochschulgründungen und -ausbauten die Schaffung einer geeigneten sozialen Infrastruktur von vornherein mit zu berücksichtigen, die 17. BAföG-Novelle unverzüglich zu verabschieden, den Familienlastenausgleich zu reformieren, die zum 1. Januar 1994 in Kraft getretene Anrechnung des studentischen Einkommens nach dem Bundeskindergeldgesetz zurückzunehmen, die gemeinsame Wohnraumförderung für Studierende fortzusetzen und unverzüglich ein Sanierungsprogramm zu verabschieden sowie die Beratungsangebote für Studierende nachhaltig zu verbessern.
Die DSW-Mitgliederversammlung bemängelte ferner, daß Regelstudienzeiten und eine entsprechend begrenzte BAföG-Förderungs- höchstdauer sowie zusätzliche Leistungsnachweise eingeführt werden sollen, ohne daß sich an der Überfüllung der Hochschulen in absehbarer Zeit etwas ändere. Ohne die notwendige Strukturreform würden die Probleme auf dem Rücken der Studierenden ausgetragen. K.B.
PUTZ 1/95
DAAD VERGIBT STIPENDIEN
Im Rahmen des „Erneuerungsprogramms für Hochschule und Forschung in den neuen Ländern“ vergibt der DAAD Stipendien an deutsche Nachwuchswissenschaftler zur Wissenschaftlichen Fortbildung im Ausland. Die Stipendien sind zu weiterqualifizierenden Studien- und Forschungsarbeiten im Ausland bestimmt. Sie stehen Bewerbern aller Fachrichtungen offen. Das Programm richtet sich primär an promovierte Nachwuchswissenschaftler. Daneben werden auch besonders qualifizierte Doktoranden zu Forschungsaufenthalten im Ausland im Rahmen der Promotion gefördert.
Die Stipendienangebote richten sich an Deutsche, die an Hochschulen in der ehemaligen DDR bzw. in den jetzigen Ländern Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern, Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen sowie im ehemaligen Ost-Berlin promoviert haben. Die Stipendien werden dem jeweiligen Vorhaben entsprechend für die Dauer von ein bis zwölf Monaten vergeben. In begründeten Fällen ist eine Verlängerung bis zur Höchstdauer von 24 Monaten möglich. Für Unterkunft, Verpflegung und Nebenausgaben wird ein den Lebenshaltungskosten des Gastlandes angepaßter Betrag zur Verfügung gestellt, der sich aus einem Stipendiengrundbetrag und einer Auslandszulage zusammensetzt.
Zusätzlich werden ggf. anfallende Studiengebühren übernommen; sogenannte kumulative „bench fees“ bzw. „lab fees“ werden nicht erstattet. Der DAAD zahlt darüber hinaus einen Zuschuß zur Kranken-, Unfall- und Privathaftpflichtversicherung für den/die Stipendiaten/in und übernimmt die Reisekosten vom Heimatort an das Gastinstitut und zurück.
Bewerbungen werden direkt beim DAAD eingereicht. Auswahlen finden in der Regel im Februar, Juni und Oktober statt. Die vollständigen Unterlagen müssen spätestens drei Monate vor der Auswahl, also Ende Oktober, Ende Februar bzw. Ende Juni, im DAAD vorliegen. Die Auswahl erfolgt durch eine Hochschullehrer-Kommission des DAAD. Dabei stehen die Qualifikation des Bewerbers sowie die Qualität und Durchführbarkeit des Vorhabens im Mittelpunkt. Nach einer Vorauswahl auf der Basis der Antragsunterlagen wird ein Teil der Bewerber/innen zu einem persönlichen Gespräch mit der Kommission eingeladen. pm.
Bewerbungsunterlagen können angefordert werden bei:
Deutscher Akademischer Austauschdienst, Referat 317, Postfach 20 04 04, 53134 Bonn, Telefax 0228/882 444, Telefon 0228/882 384.
ALFRIED KRUPPFÖRDERPREIS
Die Alfried Krupp von Bohlen und Halbach- Stiftung verleiht im Jahre 1995 zum 13. Mal den Alfried-Krupp-Förderpreis für junge Hochschullehrer. Mit der Verleihung des Preises wird eine Ergänzungsausstattung in Form von Personal- und Sachmitteln in Höhe von DM 850.000, verteüt auf fünf Jahre, gewährt.
Das Förderangebot richtet sich an Natur- und Ingenieurwissenschaftler, deren Befähigung zu Forschung und Lehre durch die Berufung auf eine C3-Professur an einer wissenschaftlichen Hochschule in der Bundesrepublik Deutschland bestätigt worden ist. Sie sollten nicht älter als 38 Jahre alt sein. Kandidaten können von Einzelpersonen, von wissenschaftlichen Hochschulen und von Forschungsinstitutionen der Bundesrepublik Deutschland vorgeschlagen werden. Selbstbewerbungen sind ausgeschlossen. Vorschläge können schriftlich bis zum 31. Januar 1995 an die Stiftung gerichtet werden. Sie sollten die folgenden Angaben enthalten: Curriculum vitae, wissenschaftlicher Werdegang und bisher ausgeübte berufliche Tätigkeit des Kandiaten sowie eine Publikationsliste und Referenzen. mt.
Weitere Richtlinien zum Förderpreis können angefordert werden bei: Alfried Krupp von Bohlen und Haibach- Stiftung, Postfach 230445, 45070 Essen Telefon: 0201/188-4820/ -4857, Telefax: 0201/41 25 87
Impressum
PUTZ. Die Potsdamer Universitätszeitung ISSN 0947-1650
Herausgeber
Der Rektor der Universität Potsdam,
Prof. Dr. Rolf Mitzner
Redaktion
Referat für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit; Myriam Honig (Hg.) (v.i.S.d.P.), Regine Derdack (De.), Dr. Barbara Eckardt (B.E.), Petra Gütlich (P.G.) Texterfassung Sigrid Penquitt Anschrift der Redaktion Am Neuen Palais 10, 14469 Potsdam,
Telefon 0331/977-1496 oder -1474, -1782, -1675, Telefax 0331/977-1145 Redaktionsschluß
der Februai/Mäiz-Ausgabe: 20. Januar 1995 Nachdruck gegen Belegexemplar bei Quellen- und Autorenangabe frei.
Verlag und Anzeigenverwaltung News & Media • Public Relations,
Marcus v. Arnsberg,
Küpenicker Str. 9 b, 10997 Berlin,
Telefon 030/611 22 91, Telefax 618 92 93 Es gilt Anzeigen-Preisliste Ni. 1 (1.9.1994) Anzeigenschluß
der Februar/März-Ausgabe: 27. Januar 1995
Seite 35