ERSTER SCHRITT ZUR SANIERUNG DES LUFTSCHIFFHAFENS GETAN
Das Eingangstor des Potsdamer Luftschiffhafens erstrahlt seit wenigen Wochen in neuem Glanz. Seiner Bestimmung wurde es kürzlich während des zweitägigen Luftschiffhafen-Festes übergeben. Den entsprechenden feierlichen Akt vollzogen der Ministerpräsident des Landes Brandenburg, Dr. Manfred Stolpe, sowie der Oberbürgermeister Potsdams, Dr. Horst Grämlich.
Das unter Denkmalsschutz stehende jetzige Schmuckstück der Sportstätte war jahrelang dem Verfall preisgegeben. Erst eine „Aktion zur Rettung des Luftschiffhafen-Tb- res" brachte Abhilfe. Ins Leben gerufen hatte sie vor ca. einem Jahr der Geher- Olympiasieger von 1972 Peter Frenkel. Tatkräftige Unterstützung fand er bei den Mitarbeitern des Instituts für Sportwissenschaft der Universität Potsdam. Gemeinsam legten sie selbst Hand an. Für die fachmännische Sanierung allerdings zeichneten zahlreiche Potsdamer Firmen verantwortlich.
Die Beteiligten der Aktion erhoffen sich vom Wiederaufbau eine Signalwirkung für die weitere Bautätigkeit auf dem Areal. Schließlich beginnt nun mit der zum Jahresende avisierten Übernahme des Komplexes durch die Landeshauptstadt eine neue Etappe in der Geschichte der Einrichtung, Bis dahin fungiert das Bundesverteidigungsministerium weiter als Objektträger. Während der nächsten zehn Jahre soll dann mit Hilfe des Bundes, der Universität, der Stadt und deren Vereine sowie des Landes ein attraktiver Sport- und Ereizeitpark entstehen. In ihm beheimatet wird auch der Leistungssport sein. Nach gegenwärtigen Schätzungen erfordert die Umprofilierung etwa 130 Mio DM. Für 1996 steht zunächst die Sanierung
der Schwimmhalle auf dem Programm. Allem dafür planen die Fachleute einen Finanzbedarf in Höhe von 20 Mio DM. Davon will Bonn 8 Mio DM bereitstellen.
„Die Potsdamer Alma mater ist an einer Integration in das Gelände stark interessiert 1 ', erklärte Prof. Dr. Jürgen Rode, Geschäftsführender Direktor des sportwissenschaftlichen Instituts, auf Anfrage. Der Standort Luftschiffhafen bedeute im Vergleich zum ebenfalls erwogenen Uni-Tteil III Golm die günstigere Variante. Ein Grund: Das Neubauvolumen würde sich von 44 Mio DM auf nur 27 Mio DM reduzieren. „Aus sportwis
senschaftlicher Sicht", so der Wissenschaftler, „bietet das Tbrram des weiteren den Vorzug der engen Verbindung zu dortigen Spitzensporteinrichtungen, der sportorientierten Gesamtschule und dem Vereinssport“ . As mögliches Institutsgebäude sei die direkt an der Zeppelinstraße gelegene alte Thchnäherei im Gespräch. Die jedoch müßte in den folgenden Jahren gründlich modernisiert werden.
Die Sportstätten in Sanssouci jedenfalls erfahren langfristig eine Rückbauung und erhalten im Sinne einer Forderung der Stiftung Schlösser und Gärten den ursprünglichen park- und wiesenähnlichen Zustand. Rode dazu: „Das zwingt Stadt und Universität gleichermaßen zum Handeln.“ PG.
Staatlich anerkannte Tauchlehrer aus Potsdam
Eröffnung einer internationalen Tauchlehrerakademie nach langem Abstimmungsprozeß
Rund 1,2 Millionen Menschen zählen allein in der Bundesrepublik zu den aktiven “räuchern. Täuchen erfreut sich zunehmender Beliebtheit und gehört mittlerweile zu den Erlebnissportarten mit den größten Zuwachsraten weltweit. Kehrseite der Medaille sind allerdings immer mehr Unfälle, die nach Meinung von Experten durch eine qualitativ hohe Aus- und Fortbildung von Tauchlehrern gesenkt werden können und müssen. Um diesem Ziel etwas näherzurücken, wurde nun an der Universität Potsdam eine internationale Täuchlehrerakademie (I.T.L.A.) gegründet, die „staatlich anerkannt“ ist.
Nach den Worten des Initiators und Vorsitzenden der Akademie, Karl-Heinz Kerll, ist die I.T.L.A. in dieser Art bundesweit einmalig: „Nun wird es erstmals eine auf Dauer angelegte staatlich anerkannte Täuch- lehrerausbildung in der Bundesrepublik geben“, erklärte er bei der feierlichen Eröffnungsveranstaltung. Daß es sich das Ministerium für Bildung, Jugend und Sport des Landes Brandenburg, welches die staatliche Anerkennung verleiht, bei dem Genehmigungsprozeß nicht leicht gemacht hat, gestand Staatssekretär Dr. Gerd Harms: „Normalerweise hält sich der Staat aus den diversen Sportlehrerausbildungen heraus. Allerdings ist man in Brandenburg zu dem Entschluß gekommen, bei der Täuchlehrerausbildung eine sinnvolle Ausnahme zu machen und eine seriöse Ausbildung zu unterstützen, zu überprüfen und somit auch zu garantieren.“
Eine Erhöhung der Sicherheitsstandards bei denjenigen, die angehende Täucher einlernen und schulen, scheint also dringend erforderlich zu sein. In der Praxis soll dies dank eines Kooperationsvertrages der Akademie I.T.L.A. e.V mit der Universität Potsdam so aussehen, daß Täuchlehrer und Täuchlehrerinnen über zwei Semester hinweg sechs Wochen Studium in Potsdam, 13 Wochen Hospitationen im In- und Ausland sowie 30 Übungseinheiten im Verein absolvieren. Nach einer (erfolgreich abgelegten) Prüfungswoche erhalten die Täuchlehrer dann ihre staatliche Anerkennung und sind „Zweistern“-Täuchlehrer (CMAS-TL**) mit der Abnahmeberechtigung bis zum „Dreistern“-Täuchlehrer (CMAS * * 7DTSA- Gold). Seitens der Universität engagieren sich in erster Linie Wissenschaftler des Institutes für Sportwissenschaft und des Institutes für Sportmedizin und Prävention bei der I.T.L.A.. Wie Prof, Dr. Jürgen Rode erklärte, haben sich die durch den Kooperationsver-
Pünkthch zum Luftschiffhafen-Fest konnte die Restaurierung des Eingangstores weitgehend abgeschlossen werden. Im ursprünglichen Zustand befindet es sich allerdings nicht. Damals zierten das Bauwerk noch mit Ziegeln bedeckte Zwiebeltürme. Foto: Fritze
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PUTZ 7/95