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(1.1.2019) 07
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ERSTER SCHRITT ZUR SANIERUNG DES LUFTSCHIFFHAFENS GETAN

Das Eingangstor des Potsdamer Luftschiffhafens erstrahlt seit wenigen Wochen in neuem Glanz. Seiner Bestimmung wurde es kürzlich während des zweitägigen Luftschiffhafen-Festes übergeben. Den entsprechenden feierlichen Akt vollzogen der Ministerpräsident des Landes Brandenburg, Dr. Manfred Stolpe, sowie der Oberbür­germeister Potsdams, Dr. Horst Grämlich.

Das unter Denkmalsschutz stehende jetzi­ge Schmuckstück der Sportstätte war jah­relang dem Verfall preisgegeben. Erst eine Aktion zur Rettung des Luftschiffhafen-Tb- res" brachte Abhilfe. Ins Leben gerufen hatte sie vor ca. einem Jahr der Geher- Olympiasieger von 1972 Peter Frenkel. Tat­kräftige Unterstützung fand er bei den Mit­arbeitern des Instituts für Sportwissen­schaft der Universität Potsdam. Gemein­sam legten sie selbst Hand an. Für die fach­männische Sanierung allerdings zeichne­ten zahlreiche Potsdamer Firmen verant­wortlich.

Die Beteiligten der Aktion erhoffen sich vom Wiederaufbau eine Signalwirkung für die weitere Bautätigkeit auf dem Areal. Schließ­lich beginnt nun mit der zum Jahresende avisierten Übernahme des Komplexes durch die Landeshauptstadt eine neue Etappe in der Geschichte der Einrichtung, Bis dahin fungiert das Bundesverteidigungsministeri­um weiter als Objektträger. Während der nächsten zehn Jahre soll dann mit Hilfe des Bundes, der Universität, der Stadt und de­ren Vereine sowie des Landes ein attrakti­ver Sport- und Ereizeitpark entstehen. In ihm beheimatet wird auch der Leistungssport sein. Nach gegenwärtigen Schätzungen erfordert die Umprofilierung etwa 130 Mio DM. Für 1996 steht zunächst die Sanierung

der Schwimmhalle auf dem Programm. Al­lem dafür planen die Fachleute einen Fi­nanzbedarf in Höhe von 20 Mio DM. Davon will Bonn 8 Mio DM bereitstellen.

Die Potsdamer Alma mater ist an einer In­tegration in das Gelände stark interessiert 1 ', erklärte Prof. Dr. Jürgen Rode, Geschäfts­führender Direktor des sportwissenschaft­lichen Instituts, auf Anfrage. Der Standort Luftschiffhafen bedeute im Vergleich zum ebenfalls erwogenen Uni-Tteil III Golm die günstigere Variante. Ein Grund: Das Neu­bauvolumen würde sich von 44 Mio DM auf nur 27 Mio DM reduzieren.Aus sportwis­

senschaftlicher Sicht", so der Wissenschaft­ler,bietet das Tbrram des weiteren den Vorzug der engen Verbindung zu dortigen Spitzensporteinrichtungen, der sportorien­tierten Gesamtschule und dem Vereins­sport . As mögliches Institutsgebäude sei die direkt an der Zeppelinstraße gelegene alte Thchnäherei im Gespräch. Die jedoch müßte in den folgenden Jahren gründlich modernisiert werden.

Die Sportstätten in Sanssouci jedenfalls er­fahren langfristig eine Rückbauung und er­halten im Sinne einer Forderung der Stif­tung Schlösser und Gärten den ursprüng­lichen park- und wiesenähnlichen Zustand. Rode dazu:Das zwingt Stadt und Univer­sität gleichermaßen zum Handeln. PG.

Staatlich anerkannte Tauchlehrer aus Potsdam

Eröffnung einer internationalen Tauchlehrerakademie nach langem Abstimmungsprozeß

Rund 1,2 Millionen Menschen zählen al­lein in der Bundesrepublik zu den aktiven räuchern. Täuchen erfreut sich zuneh­mender Beliebtheit und gehört mittler­weile zu den Erlebnissportarten mit den größten Zuwachsraten weltweit. Kehrsei­te der Medaille sind allerdings immer mehr Unfälle, die nach Meinung von Ex­perten durch eine qualitativ hohe Aus- und Fortbildung von Tauchlehrern ge­senkt werden können und müssen. Um diesem Ziel etwas näherzurücken, wurde nun an der Universität Potsdam eine inter­nationale Täuchlehrerakademie (I.T.L.A.) gegründet, diestaatlich anerkannt ist.

Nach den Worten des Initiators und Vorsit­zenden der Akademie, Karl-Heinz Kerll, ist die I.T.L.A. in dieser Art bundesweit einma­lig:Nun wird es erstmals eine auf Dauer angelegte staatlich anerkannte Täuch- lehrerausbildung in der Bundesrepublik geben, erklärte er bei der feierlichen Eröff­nungsveranstaltung. Daß es sich das Mini­sterium für Bildung, Jugend und Sport des Landes Brandenburg, welches die staatli­che Anerkennung verleiht, bei dem Genehmigungsprozeß nicht leicht gemacht hat, gestand Staatssekretär Dr. Gerd Harms:Normalerweise hält sich der Staat aus den diversen Sportlehrerausbildungen heraus. Allerdings ist man in Brandenburg zu dem Entschluß gekommen, bei der Täuchlehrerausbildung eine sinnvolle Aus­nahme zu machen und eine seriöse Ausbil­dung zu unterstützen, zu überprüfen und somit auch zu garantieren.

Eine Erhöhung der Sicherheitsstandards bei denjenigen, die angehende Täucher einlernen und schulen, scheint also drin­gend erforderlich zu sein. In der Praxis soll dies dank eines Kooperationsvertrages der Akademie I.T.L.A. e.V mit der Universität Potsdam so aussehen, daß Täuchlehrer und Täuchlehrerinnen über zwei Semester hin­weg sechs Wochen Studium in Potsdam, 13 Wochen Hospitationen im In- und Ausland sowie 30 Übungseinheiten im Verein absol­vieren. Nach einer (erfolgreich abgelegten) Prüfungswoche erhalten die Täuchlehrer dann ihre staatliche Anerkennung und sind Zweistern-Täuchlehrer (CMAS-TL**) mit der Abnahmeberechtigung bis zumDrei­stern-Täuchlehrer (CMAS * * 7DTSA- Gold). Seitens der Universität engagieren sich in erster Linie Wissenschaftler des Institutes für Sportwissenschaft und des Institutes für Sportmedizin und Prävention bei der I.T.L.A.. Wie Prof, Dr. Jürgen Rode erklärte, haben sich die durch den Kooperationsver-

Pünkthch zum Luftschiffhafen-Fest konnte die Restaurierung des Eingangstores weitgehend abgeschlossen werden. Im ursprünglichen Zustand befindet es sich allerdings nicht. Damals zierten das Bauwerk noch mit Ziegeln bedeckte Zwiebeltürme. Foto: Fritze

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PUTZ 7/95