EINE GEMEINSCHAFT VON LEHRENDEN UND LERNENDEN
Akademischer Festakt zum offiziellen Beginn des Studienjahres
Knapp 10.000 Studierende sind in diesem Wintersemester an der Universität Potsdam immatrikuliert, 1.274 von ihnen sind nach Angaben des Rektors, Prof. Dr. Wolfgang Loschelder, als „Zuwachs“ hinzugekommen. Um sie zu begrüßen, aber auch um das neue Studienjahr 1996/97 feierlich zu eröffnen, fand am 22. Oktober des letzten Jahres ein akademischer Festakt statt. In dessen Mittelpunkt stand die Qualität von Lehre und Studium, was sich auch in dem Thema des zentralen Festvortrages „Qualitätssicherung von Lehre und Studium - Herausforderung für Hochschule und Staat“ widerspiegelte. Gehalten wurde der Festvortrag vom Generalsekretär der Hochschulrektorenkonferenz (HRK), Dr. Josef Lange.
„Aussaat“ und „Ernte“ lagen bei diesem Festakt nahe zusammen: So gesellten sich zu den Neuimmatnkulierten über 40 Habilitanden und Promovenden, die vom Rektor, dem Prorektor für Forschung und wissenschaftlichen Nachwuchs, Prof. Dr. Ralf Menzel, sowie dem jeweiligen Dekan ihre Urkunde überreicht bekamen. Vergeben wurde auch ein vom Deutschen Akademischen Austauschdienst (DAAD) gestifteter Preis für ausländische Studierende, den an der Universität Potsdam Alexei Zaikin aus Rußland für seine wissenschaftlichen Leistungen als Promotionsstudent an der Mathematisch-Naturwissenschaftlichen Fakultät erhielt.
Rektor Loschelder wie auch der Minister für Wissenschaft, Forschung und Kultur, Steffen Reiche, folgerten daraus, daß die Universität Potsdam ihre Aufgabe sehr wohl zu erfüllen wisse. Der Wissenschafts- minister gratulierte den Erstsemestlern und Hochschulwechslern deshalb zu ihrer Wahl und sah sich gleichzeitig „in einer besonderen Verantwortung für die Bereitstellung der für ihr Studium notwendigen Ressourcen“. Er bekräftigte in dem Zusammenhang, daß alle profilbildenden Bereiche der Potsdamer Universität weiter aufgebaut würden und nannte als die beiden prioritären Neubauprojekte die Laborgebäude für die Natur-
Aus nah und fern waren die Gaste gekommen, um dem Akademischen Festakt im Auditorium maximum der Universität Potsdam beizuwohnen. Neben vielen Studierenden, Honorarprofessoren, Freunden und Förderern sowie Angehörigen der Uni waren u.a. auch Wissenschaftsminister Steffen Reiche, der Generalsekretär der HRK, Dr. Josef Lange, die Potsdamer Bürgermeisterin Dr. Beate Hoffmann, die Stadtpräsidentin Birgit Müller, der Generaldirektor der Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg, Prof. Dr. Hans-Joachim Giersberg, der frühere Wissenschafts- mmister Hinrich Enderlein und Dr. Jürgen Lampe von der Unternehmensgruppe Roland Ernst sowie Gerhard Hauer von der Vereinigung der Unternehmensverbände in Berlin und Brandenburg
gekommen.
Wissenschaften in Golm und eine zentrale Universitätsbibliothek. Reiche: „Die Ausbauziele der Universität Potsdam werden wir trotz enger Finanzen weiter verfolgen.“ Gleich beim Wort genommen hat ihn als Vertreter der Studierendenschaft Mario Parade. Er beklagte die negativen Folgen der tiefgreifenden Sparkürzungen, die der im Aufbau befindlichen Universität in letzter Zeit auferlegt wurden, und appel- lierte an die Landesregierung, von dieser kurzsichtigen Po- Iitik abzurücken. Als An- sporn dafür überreichte er ihrem Wissenschaftsminister einen Korb voller „Studienplätzchen“, von denen einige wohlschmeckend und einige recht bitter gewesen sein sollen.
Auch Dr. Josef Lange erinnerte die Entscheidungsträger in Politik und Wirtschaft daran, daß es dringend geboten sei, in Qualifikation und Forschung zu Gunsten der jungen Generation zu investieren. Ansonsten dürfe man sich nicht wundern, wenn die Ernte ma-
Einen Korb voller „Studienplätzchen“ überreichte Mario Parade (links) dem Wissenschaftsminister - als Ansporn zum Schaffen der richtig großen Studienplätze. Foto: Tkibukeit
Foto: Tbibukeit
ger ausfalle. „Wer heute nicht in Qualifikation und Forschung investiert, vergibt die Chance, Deutschland auf global werdenden Märkten konkurrenzfähig zu erhalten“, erklärte er. Dies sei vor allem in einem rohstoffarmen Land wie der Bundesrepublik wichtig, deren wirtschaftliche Konkurrenzfähigkeit von „hervorragenden, technologieorientierten oder -intensiven Produkten und innovativen Methoden in Produktion und Dienstleistung“ abhänge. Doch auch die Hochschulen stünden auf dem Prüfstand: Wenn immer mehr Studierende von ihnen eine hoch qualifizierte Berufsausbildung, nicht aber die Ausbildung zum Wissenschaftler erwarteten, dann müßten vor allem die Universitäten ihr Angebot in Lehre und Studium an diesen Erwartungen und den Anforderungen des Arbeitsmarktes außerhalb von Wissenschaft und Forschung ausnchten. Des weiteren sollten die Hochschulen sich auch nach Studienabschluß um ihre Absolventen kümmern und versuchen, sie in ein weitgespanntes Netzwerk einzubinden. Hg.
DIE PUTZ IM INTERNET
http://www.uni-potsdam.de/
u/putz/index.htm
PUTZ 1/97
Seite 3