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(1.1.2019) 01
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EINEM EXPERTEN DER WOHNUNGSWIRTSCHAFT

Hanns Seuß ist zweiter Ehrendoktor der Juristischen Fakultät

Die Juristische Fakultät der Universität Potsdam hat ihren zweiten Ehrendoktor. Es ist dies der Diplomvolkswirt Hanns Seuß, dem am 20. November 1996 die Würde durch den Dekan der Fakultät, Prof. Dr. Werner Merle,in Anerkennung seiner besonderen Verdienste um das Recht des Wohnungseigentums, seines hervorragenden Wirkens bei den von ihm initiierten und betreuten Fachgesprächen zwischen Wissenschaft und Praxis in Fi­schen, Berchtesgaden und Dresden so­wie seines großen Engagements für eine marktwirtschaftliche Wohnungswirtschaft in den neuen Bundesländern und in Ost­europa verliehen wurde.

Hanns Seuß, der 38 Jahre lang für das Evan­gelische Siedlungswerk e.V (ESW) tätig war - davon mehr als 20 Jahre als dessen Ge­schäftsführer hatte maßgebenden Anteil an der Entwicklung dieser Gesellschaft zu einem der führenden kirchlichen Woh­nungsunternehmen in der Bundesrepublik. Mit Vollendung seines 65. Lebensjahres wid­mete er sich dann dem Aufbau einer markt­wirtschaftlichen Anforderungen entspre­chenden Wohnungswirtschäft in den neuen Ländern. Er ist der Initiator, Gründer und Geschäftsführer des ESW Sachsen. Darüber hinaus rief der neue Ehrendoktor der Univer­sität Potsdam die alljährlich stattfindenden Fachgespräche für Wohnungseigentums­recht, Mietrecht und wohnungswirtschaft­liche Probleme in den neuen Ländern ins Leben, die mittlerweile im gesamten Bun­desgebiet als eine feste und anerkannte Ein­richtung der Begegnung führender Fachleu­te der Wohnungswirtschaft gelten.

Die besonderen Verdienste von Hanns Seuß um die Rechtswissenschaft gehen, so Prof. Dr. Werner Merle in seiner Laudatio, auf zahlreiche Publikationen zurück, darunter mehrfach neu aufgelegte Handbücher, über 70 Aufsätze, Rezensionen und Urteilsanmer­kungen. Dabei handele es sich bei diesen Publikationen um Beiträge, die Rechtspraxis und Rechtswissenschaft verbinden.Es ging Seuß im wesentlichen darum, die prakti­schen Konsequenzen von Rechtsdogmatik und Rechtsprechung aufzuzeigen und beide zu hinterfragen, insbesondere durch eine Richtigkeitskontrolle vom Ergebnis her, er­klärte Merle und stellte fest:Er hat sich auf diesen Gebieten besondere Verdienste um die Rechtswissenschaft erworben.

Dem Anliegen von Hanns Seuß, Theorie und Praxis zusammenzuführen, ist es auch ge­schuldet, daß seit mehr als 20 Jahren bun­desweite Fachgespräche zu den Themen Wohnungseigentumsrecht, Mietrecht und - seit 1992 - zu wohnungswirtschaftlichen Pro­

Zweiter Ehrendoktor der Juristischen Fakultät: der Diplom volkswirt Hanns Seuß. Foto: Thbukeit

blemen in den neuen Ländern stattfinden. Diese von ihm initiierten und betreuten Foren gelten nach Aussage Werner Merles im ge­samten Bundesgebiet mittlerweile als feste und anerkannte Einrichtung der Begegnung und des Gesprächs führender Fachleute der Wohnungswirtschaft.

Vor diesem Hintergrund stellte es für die Ju- nstische Fakultät der Potsdamer Universität eine große Ehre dar, dieser herausragen­den Persönlichkeit der deutschen Woh­nungswirtschaft wegen ihrer besonderen Verdienste den Grad und die Würde eines Doktors der Rechte honons causa verleihen zu dürfen". Der erste Ehrendoktor der Juri­stischen Fakultät ist übrigens deren Grün­dungsdekan, der Bochumer Jura-Professor Dr. Rolf Grawert. Hg.

Universitäten in Brandenburg: Literaturerwerbungsmittel pro Student 1993 - 95

7.000

6 000

5 000

DM/Student

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Cott&usTU

Potsdam

Der Dezernent für die Buchbearbeitung der Uni­versitätsbibliothek Potsdam, Michael Pieck, er­mittelte auf der Basis der Deutschen Bibliotheks­statistik und nach Angaben der betreffenden Pressestellen, daß bei den Literaturerwer­bungsmitteln derbrandenburgischen Universi-

AUF INTERDISZIPLINÄREN PFADEN

Perspektiven und Grenzen, Entwicklungs­und Holzwege der Reform des öffentlichen Sektors liefern mehr als ausreichend Stoff, über die Zukunft öffentlicher Organisationen - von der Kommunalverwaltung bis zum öf­fentlichen Unternehmen - aus politik- und verwaltungswissenschaftlicher, betriebswirt­schaftlicher und soziologischer Sicht zu de­battieren. Die StichworteNeues Steue- rungsmodell" im kommunalen Bereich,Pu­blic Management in der öffentlichen Ver­waltung oderPrivatisierung öffentlicher Betriebe markieren nur allzu deutlich die Brisanz des Themas weit über das rein aka­demische Interesse der Grenzziehung zwi­schen Markt und Politik hinaus.

Anlaß genug also, ein erstes Organisations­wissenschaftliches Seminar an der Wirt­schafts- und Sozialwissenschaftlichen Fakul­tät der Potsdamer Alma mater durchzufüh­ren. Das Thema der vor einigen Wochen angebotenen Veranstaltung lauteteÖffent­liches und privates Management - Fünda- mentally alike in all unimportant aspects? Den Veranstaltern - Prof. Dr. Thomas Ede- lmg als Soziologe, Prof. Dr. Werner Jann als Verwaltungswissenschaftler und Prof. Dr. Dieter Wagner als Betriebswirt - ging es dabei auch um ein akademisches Experi­ment: die Erörterung eines konkreten Pro­blems im gemeinsamen Forschungsfeldöf­fentliche Organisationen in der Sprache unterschiedlicher Wissenschaftsdisziplinen. Der Verlauf des Workshops ermutigte schließlich dessen Initiatoren, denkleinen Grenzverkehr" fortzusetzen und mit jährli­chen Seminaren in Potsdam ein Signal zur interdisziplinären Verständigung auf dem Gebiet der Organisationsforschung und -theorie zu setzen. Thomas Edeling

täten große Unterschiede existieren, 1993 belie­fen sich die Mittel für wissenschaftliche Litera­tur, Lehrbuchsammlungen und den Bücher­grundbestand der Universität Viadrina in Frank- furt/Oder auf 3.122.932 DM (bei 456 Studieren­den im Sommersemester), die der Tbchnischen Universität Cottbus (BTU) auf 2.911.156 DM (bei 1.980 Studierenden im SS) und der Universität Potsdam (UP) auf 5.206.300 DM (bei 7.079 Stu­dierenden im SS). Für das Jahr 1994 ermittelte Pieck folgendes Verhältnis: Die Viadrina erhielt 4.316.904 DM für 998 Studierende, die BTU 4.133.985 DM für 2.183 Studierende und die UP 4.860.844 DM für 6.794 Studierende. Im Jahr 1995 gingen 3.299.126 DM an die Viadri-na für 1.379 Studierende, 4.340.213 DM an die BTU für 2.430 Studierende sowie 4.478,446 DM an die UP für 7.300 Studierende (jeweils im SS). Umgerechnet in Ausgaben für Literaturerwerbungsmittel pro Student (siehe die Graphik) entspricht dies 2.392 DM bei der Viadrina, 1.786 DM bei der BTU und 613 DM bei der UP Hg./Graphik: Rieck

Große Unterschiede bei Literaturerwerbungsmitteln

PUTZ 1/97

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