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EINEM EXPERTEN DER WOHNUNGSWIRTSCHAFT
Hanns Seuß ist zweiter Ehrendoktor der Juristischen Fakultät
Die Juristische Fakultät der Universität Potsdam hat ihren zweiten Ehrendoktor. Es ist dies der Diplomvolkswirt Hanns Seuß, dem am 20. November 1996 die Würde durch den Dekan der Fakultät, Prof. Dr. Werner Merle, „in Anerkennung seiner besonderen Verdienste um das Recht des Wohnungseigentums, seines hervorragenden Wirkens bei den von ihm initiierten und betreuten Fachgesprächen zwischen Wissenschaft und Praxis in Fischen, Berchtesgaden und Dresden sowie seines großen Engagements für eine marktwirtschaftliche Wohnungswirtschaft in den neuen Bundesländern und in Osteuropa“ verliehen wurde.
Hanns Seuß, der 38 Jahre lang für das Evangelische Siedlungswerk e.V (ESW) tätig war - davon mehr als 20 Jahre als dessen Geschäftsführer hatte maßgebenden Anteil an der Entwicklung dieser Gesellschaft zu einem der führenden kirchlichen Wohnungsunternehmen in der Bundesrepublik. Mit Vollendung seines 65. Lebensjahres widmete er sich dann dem Aufbau einer marktwirtschaftlichen Anforderungen entsprechenden Wohnungswirtschäft in den neuen Ländern. Er ist der Initiator, Gründer und Geschäftsführer des ESW Sachsen. Darüber hinaus rief der neue Ehrendoktor der Universität Potsdam die alljährlich stattfindenden Fachgespräche für Wohnungseigentumsrecht, Mietrecht und wohnungswirtschaftliche Probleme in den neuen Ländern ins Leben, die mittlerweile im gesamten Bundesgebiet als eine feste und anerkannte Einrichtung der Begegnung führender Fachleute der Wohnungswirtschaft gelten.
Die besonderen Verdienste von Hanns Seuß um die Rechtswissenschaft gehen, so Prof. Dr. Werner Merle in seiner Laudatio, auf zahlreiche Publikationen zurück, darunter mehrfach neu aufgelegte Handbücher, über 70 Aufsätze, Rezensionen und Urteilsanmerkungen. Dabei handele es sich bei diesen Publikationen um Beiträge, die Rechtspraxis und Rechtswissenschaft verbinden. „Es ging Seuß im wesentlichen darum, die praktischen Konsequenzen von Rechtsdogmatik und Rechtsprechung aufzuzeigen und beide zu hinterfragen, insbesondere durch eine Richtigkeitskontrolle vom Ergebnis her“, erklärte Merle und stellte fest: „Er hat sich auf diesen Gebieten besondere Verdienste um die Rechtswissenschaft erworben.“
Dem Anliegen von Hanns Seuß, Theorie und Praxis zusammenzuführen, ist es auch geschuldet, daß seit mehr als 20 Jahren bundesweite Fachgespräche zu den Themen Wohnungseigentumsrecht, Mietrecht und - seit 1992 - zu wohnungswirtschaftlichen Pro
Zweiter Ehrendoktor der Juristischen Fakultät: der Diplom volkswirt Hanns Seuß. Foto: Thbukeit
blemen in den neuen Ländern stattfinden. Diese von ihm initiierten und betreuten Foren gelten nach Aussage Werner Merles im gesamten Bundesgebiet mittlerweile als feste und anerkannte Einrichtung der Begegnung und des Gesprächs führender Fachleute der Wohnungswirtschaft.
Vor diesem Hintergrund stellte es für die Ju- nstische Fakultät der Potsdamer Universität „eine große Ehre dar, dieser herausragenden Persönlichkeit der deutschen Wohnungswirtschaft wegen ihrer besonderen Verdienste den Grad und die Würde eines Doktors der Rechte honons causa verleihen zu dürfen". Der erste Ehrendoktor der Juristischen Fakultät ist übrigens deren Gründungsdekan, der Bochumer Jura-Professor Dr. Rolf Grawert. Hg.
Universitäten in Brandenburg: Literaturerwerbungsmittel pro Student 1993 - 95
7.000
6 000
5 000
DM/Student
3.000
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Cott&usTU
Potsdam
Der Dezernent für die Buchbearbeitung der Universitätsbibliothek Potsdam, Michael Pieck, ermittelte auf der Basis der Deutschen Bibliotheksstatistik und nach Angaben der betreffenden Pressestellen, daß bei den Literaturerwerbungsmitteln derbrandenburgischen Universi-
AUF INTERDISZIPLINÄREN PFADEN
Perspektiven und Grenzen, Entwicklungsund Holzwege der Reform des öffentlichen Sektors liefern mehr als ausreichend Stoff, über die Zukunft öffentlicher Organisationen - von der Kommunalverwaltung bis zum öffentlichen Unternehmen - aus politik- und verwaltungswissenschaftlicher, betriebswirtschaftlicher und soziologischer Sicht zu debattieren. Die Stichworte „Neues Steue- rungsmodell" im kommunalen Bereich, „Public Management“ in der öffentlichen Verwaltung oder „Privatisierung öffentlicher Betriebe“ markieren nur allzu deutlich die Brisanz des Themas weit über das rein akademische Interesse der Grenzziehung zwischen Markt und Politik hinaus.
Anlaß genug also, ein erstes Organisationswissenschaftliches Seminar an der Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlichen Fakultät der Potsdamer Alma mater durchzuführen. Das Thema der vor einigen Wochen angebotenen Veranstaltung lautete „Öffentliches und privates Management - Fünda- mentally alike in all unimportant aspects?“ Den Veranstaltern - Prof. Dr. Thomas Ede- lmg als Soziologe, Prof. Dr. Werner Jann als Verwaltungswissenschaftler und Prof. Dr. Dieter Wagner als Betriebswirt - ging es dabei auch um ein akademisches Experiment: die Erörterung eines konkreten Problems im gemeinsamen Forschungsfeld „öffentliche Organisationen“ in der Sprache unterschiedlicher Wissenschaftsdisziplinen. Der Verlauf des Workshops ermutigte schließlich dessen Initiatoren, den „kleinen Grenzverkehr" fortzusetzen und mit jährlichen Seminaren in Potsdam ein Signal zur interdisziplinären Verständigung auf dem Gebiet der Organisationsforschung und -theorie zu setzen. Thomas Edeling
täten große Unterschiede existieren, 1993 beliefen sich die Mittel für wissenschaftliche Literatur, Lehrbuchsammlungen und den Büchergrundbestand der Universität Viadrina in Frank- furt/Oder auf 3.122.932 DM (bei 456 Studierenden im Sommersemester), die der Tbchnischen Universität Cottbus (BTU) auf 2.911.156 DM (bei 1.980 Studierenden im SS) und der Universität Potsdam (UP) auf 5.206.300 DM (bei 7.079 Studierenden im SS). Für das Jahr 1994 ermittelte Pieck folgendes Verhältnis: Die Viadrina erhielt 4.316.904 DM für 998 Studierende, die BTU 4.133.985 DM für 2.183 Studierende und die UP 4.860.844 DM für 6.794 Studierende. Im Jahr 1995 gingen 3.299.126 DM an die Viadri-na für 1.379 Studierende, 4.340.213 DM an die BTU für 2.430 Studierende sowie 4.478,446 DM an die UP für 7.300 Studierende (jeweils im SS). Umgerechnet in Ausgaben für Literaturerwerbungsmittel pro Student (siehe die Graphik) entspricht dies 2.392 DM bei der Viadrina, 1.786 DM bei der BTU und 613 DM bei der UP Hg./Graphik: Rieck
Große Unterschiede bei Literaturerwerbungsmitteln
PUTZ 1/97
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