TEAMWORK VON STIFTUNG UND UNIVERSITÄT
Historischer Leuchter
in altem Glanz TB
A a Der einzige noch vorhandene originale historische Leuchter im Potsdamer Marmorpalais.
Foto: Handrick/SPSG
Bis zum 14. September konnte sie im Marmorpalais und in der Orangerie Potsdams im Neuen Garten besucht werden: die von der Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg gezeigte Ausstellung„Friedrich Wilhelm II und die Künste“, Für Aufsehen bei den zahlreichen Besuchern sorgte dabei immer wieder ein kostbarer historischer Leuchter, der das Entree des Marmorpalais schmückt. Es handelt sich hierbei um den einzigen noch vorhandenen originalen Beleuchtungskörper aus diesem Palais, dessen pünktliche Montage und Aufhängung zur Eröffnung der Ausstellung am 20. Juli 1997 durch eine gute Zusammenarbeit von Mitarbeitern der Stiftung und der Universität Potsdam möglich wurde.
Zwar blieb die ungewöhnliche Laterne, die nach dem Krieg unter Gewaltanwendung demontiert worden war, vermutlich durch ihr Gewicht von rund 100 kg und ihre Länge von 130 cm vor einem Abtransport als Kriegsbeute in die Sowjetunion verschont. Jedoch war sie nur noch in Einzelteilen erhalten: So fehlte z.B. ein Teil der prismatischen Glasstäbe, die— in zwei Bronzereifen eingekittet— den Körper der Laterne bilden. Weitere Stäbe konnten nicht mehr zusammengefügt werden, so daß moderner Ersatz besorgt werden mußte.
Dieser traf allerdings erst wenige Tage vor der Eröffnung der Ausstellung in Potsdam ein und entsprach durchaus nicht allen Anforderungen. Die Spezialistin der Stif
tung für historische Beleuchtungskörper, Käthe Klappenbach, entschloß sich deshalb kurzfristig, von den vorhandenen, aber nicht mehr verwendbaren Bruchstücken der Stäbe die Enden abzuschneiden, zu polieren und zusammenzukleben. Ermöglicht wurde dies durch eine Zusammenarbeit mit dem Institut für Geowissenschaften der Universität Potsdam, dessen Präparatorin Christine Fischer diese Arbeiten mit dort zur Verfügung stehenden Maschinen übernahm.„So haben wir es dank der schnellen
und unkomplizierten Hilfe des Institutes für Geowissenschaften geschafft, bei der Restaurierung des einzigen‘ noch vorhandenen originalen Beleuchtungskörpers aus dem Marmorpalais mehr Originalteile zu verwenden, ls es ursprünglich erwartet werden konnte“, freut sich Käthe Klappenbach. Die Stiftung Preußische Schlösser und Gärten und die Universität Potsdam wollen jedenfalls auch künftig wechselseitig vorhandenes Fachwissen und Potential nutzen. Hg.
Mineraliensammlung in Lehrveranstaltungen einbezogen
Mit der Rückgabe der Mineraliensammlung an die Universität Potsdam durch die Stiftung Preußische Schlösser und Gärten BerlinBrandenburg 1995 begann die vor allem für wissenschaftliche Mitarbeiter und Restauratoren wichtige Zusammenarbeit mit dem Institut für Geowissenschaften der Hochschue. Die Stiftung hatte bis zu diesem Zeitpunkt von der Auflösung des Mineralogisch-Geoogischen Instituts der Pädagogischen Hochschule vor ca. 15 Jahren an die Sammung in der Stiftung aufbewahrt.
Heute bestimmen die Uni-Mitarbeiter Gesteine und Mineralien für den im Neuen Paais befindlichen Grottensaal. In Zukunft soll die sehr umfangreiche Mineraliensammlung des Grottensaals in Lehrveranstaltungen der Universität einbezogen werden. Auch die verschiedenen Restaurierungswerkstätten der Stiftung profitieren von der Zusammenarbeit. Sie werden zum einen bei der Be
Schaffung von Bergkristall und anderen Mineralien für Restaurierungszwecke beraten und können zum anderen harte Steine, die zum Beispiel für Ergänzungen bei der Restaurierung von Tischplatten benötigt werden, mit den im Labor des Institutes vorhandenen Geräten schneiden. Auch zwischen dem Institut für Romanistik und der Stiftung hat sich eine Zusammenarbeit angebahnt. So wurden Mitarbeiter der Schlösserabteilung bei der Übersetzung französischer Archivalien des 18. Jahrhunderts beraten. Im vergangenen Semester konnten einige Stiftungsmitarbeiter an einem Hauptseminar der Bereiche Germanistik und Geschichte zum Thema„Barocke Hofund Festkultur“ teilnehmen. Für das gegenseitige Verständnis und die Bereicherung der Arbeit von Universität und Stiftung soll die Zusammenarbeit auch auf andere Institute ausgedehnt werden. Katharina Bahr
BRANDENBURGISCHES UMWELTFORSCHUNGSZENTRUM ERÖFFNET
In Anwesenheit von
Miniserpräsident Dr. Manfred Stolpe (vorne links) ist Ende September das Brandenburgische Umweltforschungszentrum (BUFZ) in Alt Ruppin offiziell eröffnet worden. Die mit der Universität Potsdam kooperierende Einrichtung soll die wissenschaftliche Arbeit im Umweltbereich für das Land Brandenburg bündeln und den Transfer von Leistungen und Personal in den ländlichen Raum unterstützen. Die Forschungsarbeit berücksichtigt wirtschaftliche, technologische, soziale und landeskulturelle Aspekte, An insgesamt 15 Projekten wird bereits gearbeitet. Als eingetragener Verein
if
wird das BUFZ ausschließlich aus Projektmitteln finanziert. Die Sanierung und Modernisierung der BUFZ-Gebäude in Alt Ruppin wurde mit 5,7 Millionen Mark der Europäischen Union gefördert, mcef/ Foto: zg.
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PUTZ 7/97