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(1.1.2019) 07
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So reicht es beispielsweise nicht mehr, sich fremde Kulturen nur durch Gespür, Respekt und Verständnis zueigen zu machen, Eine positive Wertschätzung kultureller Unter­schiede, eine Motivation zum Kennenlernen und das Aneignen neuer Handlungs­methoden als Ergebnis dieses Lernprozes­ses, ist unerläßlich geworden. Die Fähig­keit, effektiv und kreativ über kulturelle Schranken hinweg zu arbeiten, kann man nicht nur im eigenen vertrautenzu Hause erlernen. Ein Auslandsaufenthalt wird somit zum unbedingten Muß. m Anschluß an das Referat hatten die Stu­denten noch die Gelegenheit, sich über Bewerbungsfragen und persönliche Inter­essen mit dem Praktiker auseinanderzuset­zen. Weitere Projekte und eine intensivere Zusammenarbeit zwischen der Uni Pots­dam und der Siemens AG wurden als er­strebenswert und erwünscht angesehen. Paivand Sepehri

MULTIMEDIA UND VIRTUELLE WELTEN IN INTERNATIONALEN NETZWERKEN

Die Zentrale Einrichtung für Informations­verarbeitung und Kommunikation(ZEIK) bietet im laufenden Wintersemester eine Ringvorlesung an, in der unterschiedliche aktuelle Entwicklungen in den verschiede­nen Bereichen des globalen Informations­systems Internet vorgestellt werden.

Die Spanne der Themen reicht von Neuhei­ten im Bereich der Netztechnologien über Visualisierungstechniken zur Unterstützung der Informationsrecherche, Vorstellen aktu­eller Projekte im Bereich des elektroni­schen Publizierens von Forschungsergeb­nissen im Netz bis hin zu Rechtsfragen, die sich aus diesen Entwicklungen ergeben. Als Referenten fungieren Experten aus For­schung und Praxiseinrichtungen.

Die ZEIK möchte mit dieser Vorlesungs­reihe sowohl jenen ein Angebot unterbrei­ten, die in den Instituten und Fakultäten der Universität mit dem Aufbau und der Be­treuung eigener Web-Dienste befaßt sind, als auch jenen, die in ihrer Forschung mul­timediale Informationsangebote für die Lehre entwickeln. Sie möchte darüber hin­aus aber auch alle interessierten Mitarbei­ter, Studierenden und Fachkollegen inner­halb und außerhalb der Universität errei­chen. Mit diesem Angebot erhofft sich die ZEIK eine breitere Diskussion zu diesen aktuellen Themen über Institutsgrenzen hinweg.

Informationen über konkrete Themen, Zeit und Raum sind abrufbar unter http://www. uni-potsdam.de/u/zentrale_einrichtungen/ zeik/termin97.htm. Christine Becker

BARRIEREN SELBST ÜBERWINDEN!

InteressengemeinschaftStudierende mit Behinderung an der Uni

Jeder Mensch ist in schwierigen Lebens­situationen ebenso wie im Alltag auf die Unterstützung anderer angewiesen. Dann Freunde und Hilfeleistende an der Seite zu wissen, ist für Behinderte von beson­derer Bedeutung.

Deshalb gründeten 1993 vier Studierende, heute sind es elf, gemeinsam mit Dr. Irma Bürger, an der Uni für die Beratung Studieren­der mit Behinderung zuständig, eine Interes­sengemeinschaft. Ziel ist es dabei, sich aus­zutauschen und die das tägliche Leben der Behinderten erschwerenden Barrieren selbst aus dem Weg zu räumen. Manchmal bedarf es nur des Anstoßes, nicht selten ist ein lan­ger Atem nötig. Der im achten Semester Ge­schichte und Germanistik studierende Tho­mas Tietze ist von Anfang an dabei und kann darauf verweisen, daß sie einiges erreicht ha­ben. So ist jetzt in der Grundordnung der Hochschule ein Paragraph zur Wahl und den Aufgaben des Beauftragten für Behinderte verankert. In gleicher Angelegenheit wollen sie mithelfen, das Brandenburgische Hoch­Schulgesetz zu novellieren.

Dank der Hartnäckigkeit von Irma Bürger und der Mitarbeiterinnen der ZEIK(Zentrale Ein­richtung für Informationsverarbeitung und Kommunikation) Gabriele Grabsch und Barbara Rutsch gibt es seit 1994 im Uni-Kom­plex Babelsberg zwei vernetzte Computerar­beitsplätze für Blinde und Sehbehinderte. Dort können die Betroffenen eigene Texte schreiben sowie Textdateien mit den Fingern lesen. Um die Erreichbarkeit nach und nach für alle problemloser zu gestalten, sind vor einigen Uni-Gebäuden Rampen gebaut wor­den bzw. in Planung befindlich.

Carla Fischer studiert seit 1996 Jura an der Alma mater. Die Rollstuhlfahrerin sagt:Ich komme zurecht. Mit Hilfe der Verantwortli­chen der Hochschule und des Studentenwer­kes ist es der Interessengruppe gelungen, im Wohnheim in der Stahnsdorfer Straße für die Studentin die Griffe in der Wohnung in für sie erreichbare Höhen zu versetzen. Durch eine spezielle Installation kann sie die Haustür jetzt selbst öffnen und schließen. Chancengleichheit im Studium, heißt für Behinderte, Nachteilsausgleich zu schaffen. Damit soll dem im Vergleich zu den anderen Studierenden aufzubringenden Mehrauf­wand an Kraft, Energie und Zeit Rechnung getragen werden. Hierbei zeigt sich bei­spielsweise, daß technische Hilfen unab­dingbar sind, die persönlichen jedoch kei­neswegs überflüssig machen. Die ihr drittes Semester absolvierenden blinden Jura-Stu­denten Rayk Hauke und Marco Jende heben in diesem Zusammenhang den offenen und unkomplizierten Umgang mit den Professo­ren Dr. Detlev W. Belling und Dr. Dieter C.

Keinem soll der Zugang verwehrt bleiben. Deshalb werden bei der Rekonstruktion der Uni in den Eingangsbereichen der Gebäude Ram­pen für Rollstuhlfahrer errichtet, wie hier vor dem Gebäude 8 Am Neuen Palais. Foto: Fritze

Umbach hervor. Noch nie hätte es Schwie­rigkeiten gegeben, Kommilitonen zu finden, denen sie ihre Klausuren diktieren oder die ihnen Fachliteratur vorlesen. Die Mitglieder der InteressengruppeStu­dierende mit Behinderung wollen aber keineswegs unter sich bleiben. Jeder kann zu ihren Treffen kommen und ist dort gern gesehener Gesprächspartner. Wer also den Kontakt suchen möchte, wende sich an Dr. Irma Bürger, Tel.: 0331/977-1488, B:E.

Sporthistoriker-Nachlaß für Uni Potsdam

Der vor einem Jahr verstorbene Bonner Sport­historiker Prof. Dr. Hajo Bernett, Nestor der Zeitgeschichte des Sports, hat seinen Nach­laß dem Arbeitsbereich für Zeitgeschichte des Sports im Institut für Sportwissenschaft der Universität Potsdam vermacht. Dazu ge­hören zahlreiche Zeitschriften, Fachbücher, Korrespondenzen und Archivalien, insgesamt 28 Bücherkisten.

Der Fundus eines erfüllten Forscherlebens, das von den Anfängen der Leibeserziehung bei den Philanthropen über die Instrumen­talisierung des Sports im Dritten Reich und in der DDR bis zu zahlreichen Studien zur Sportartengeschichte reicht, ist für Potsdam ein großer Gewinn, urteilt Prof. Dr. Hans Joa­chim Teichler, Leiter des Arbeitsbereiches für Zeitgeschichte des Sports an der Alma mater. Damit werde der umfangreiche Archiv­bestand der Potsdamer Sportgeschichte, der unter anderem auch das Redaktionsarchiv des Sportverlages der DDR enthalte, weiter ergänzt. Die dadurch gegebenen günstigen Studien- und Forschungsmöglichkeiten nut­zen zur Zeit beispielsweise Gastwissen­schaftler aus Polen und den USA. HJ-T.

PUTZ 7/97

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