MASSGESCHNEIDERTE EIWEISSE FÜR BESSERE ERNÄHRUNG
5" Sympesium an Food Proteins
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Mehr als 70 renommierte Wissenschaftler aus 19 Ländern haben sich im September zum fünften Symposium über Nahrungsproteine an der Universität Potsdam getroffen. Im Mittelpunkt der Tagung standen neue Verfahren zur gentechnischen, chemischen, enzymatischen oder physikalischen Veränderung von Eiweißen. Durch den Einsatz von Enzymen oder die Veränderung von Genen kann der biologische Wert von Proteinen erheblich verbessert werden. Auch„Gebrauchseigenschaften“ von Eiweißen wie Schaumbildung oder Löslichkeit lassen sich verändern. Doch nicht nur die Qualitätsverbesserung von Lebensmitteln wurde während des dreitägigen Kongresses thematisiert. Auch die Verwendung von Eiweißen als Rohstoff spielte eine Rolle. Proteine werden schon jetzt zur Herstellung von Folien, Kleb- oder Dämmstoffen, aber auch für die Schaumerzeugung von Feuerlöschern verwendet. Organisiert wurde die Veranstaltung vom Förderverein Proteinchemie Kleinmachnow und der Universität Potsdam. mcf/Foto: Tribukeit
ALFRED-WEGENER-INSTITUT BLEIBT IN POTSDAM
Als äußerst positiv beurteilt der Rektor der Universität. Potsdam, Prof. Dr.-Wolfgang Loschelder, den Verbleibt der Außenstelle des Bremerhavener Alfred-Wegener*Instituts für Polar- und Meeresforschung(AWI) in Potsdam. Der Bund sowie die Länder Bremen und Brandenburg trafen Ende Juli 1997 die Entscheidung, diesen Standort des AWI zu sichern. Die Fortführung der traditionsreichen Polarforschung in Potsdam sei, so Loschelder, nicht nur für den Wissenschaftspark„Albert Einstein“ auf dem Telegrafenberg von großer Bedeutung, sondern wirke sich auch produktiv auf die Zusammenarbeit mit der Universität Potsdam aus, zu deren Markenzeichen die enge Kooperation mit außeruniversitären Einrichtungen gehöre.
Die Schwerpunkte Polarforschung und Atmosphärenphysik der Forschungsstelle bieten insbesondere für die Geoökologen, Geowissenschaftler sowie Physiker der Alma mater wichtige Felder der Kooperation. Die bestehende und sich in Forschungsprojekten manifestierende Zusammenarbeit wird durch die erfolgten gemeinsamen Berufungen von Professoren für Isotopengeologie und Atmosphärenphysik auch institutionell befördert. Die’ Zusammenarbeit reicht schon;jetzt von der gemeinsamen Betreuung von Diplomanden über die gegenseitige Teilnahme an wissenschaftlichen Veranstaltungen bis zur Beteiligung von Studierenden und Mitarbeitern der Potsdamer Uni an Expeditionen und Auswertungsarbeiten. Nun werden durch einen Laborneubau die Forschungspotentiale des AWI in Potsdam, mit einem Investitionsvolumen von über 13 Mio DM, deutlich ausgebaut. B.E.
REGIONALGRUPPE DER GESELLSCHAFT FÜR INFORMATIK
Eine Potsdam-Brandenburger Regionalgruppe der Gesellschaft für Informatik und der deutschen Abteilung der Association of Computing Machinery ist an der Universität Potsdam gegründet worden. Sie soll für eine stärkere regionale Verknüpfung von Wissenschaft, Wirtschaft und öffentlicher Verwaltung im Informatikbereich sorgen.
„Die Gründung dieser Regionalgruppe unterstreicht die Schlüsselrolle, die die Informatik für Wirtschaft und Wissenschaft sowie im Öffentlichen Leben spielt“, so Initiator Mario Kupries vom Uni-Institut für Informatik. Seminare, Vorträge und Projekte sollen den regelmäßigen Austausch mit Entscheidungsträgern aus Wirtschaft und Politik gewährleisten. Geplant sind beispielsweise ein „Fachzentrum rechnergestützte Vorgangsbearbeitung“ und ein Projekt zum Thema
‚Telearbeit im Land Brandenburg“. Hauptziel der Gruppe ist es, Perspektiven der Informationsgesellschaft unter Berücksichtigung ihrer sozialen Auswirkungen aufzuzeigen. Die Regionalgruppe für Informatik arbeitet eng mit den Technologietransferstellen des Landes Brandenburg und dem Potsdamer Innovations- und Technologietransfer(PITT) an der Universität zusammen. Dadurch sollen vor allem Unternehmensgründungen im Informatikbereich erleichtert und junge Informatiker gefördert werden.
Die Gesellschaft für Informatik wurde 1969 in Bonn gegründet und zählt heute rund 19.000 Mitglieder. Bundesweit gibt es 35 Regionalgruppen, unter anderem in Berlin und Cottbus. Die 1947 in New York gegründete Association of Computing Machinery ist mit 80 000 Mitgliedern die weltweit größte Vereinigung von Informatikern. Die deutsche Vertretung besteht seit 25 Jahren. mef
AUS DEM SENAT BERICHTET
In seiner 43. Sitzung am 10. Juli 1997 hat sich der Senat der Universität Potsdam u.a. mit folgenden Themen beschäftigt bzw. nachstehende Beschlüsse gefaßt:
Breiten Raum in dieser Senatssitzung nahm eine Diskussion über strukturelle Auswirkungen der Personalplanung des Wissenschaftsministeriums auf die Universität Potsdam ein. Über die im Anschluß daran gefaßte Resolution berichtete die PUTZ Nr. 6/97 unter der Überschrift„Der Haushalt 1998“ bereits aktuell.
Ihre Zustimmung erteilten die Senatorinnen und Senatoren einer Erklärung des Rektors im Namen des Rektorates sowie der Universität insgesamt, in der er sich von der Entscheidung des früheren Rektors der Pädagogischen Hochschule als einer der Vorgängereinrichtungen der Potsdamer Universität distanzierte, durch die am 28. Oktober 1952 Studierenden die Studienerlaubnis ohne Angabe von stichhaltigen Gründen entzogen worden war. Er verurteilte diesen Akt als einen der Willkür und des Machtmißbrauchs und bedauerte das Unrecht, Leid sowie die Verletzung, die davon Betroffenen damals zugefügt worden ist. ‚Wenn eine solche Erklärung das Geschehene auch nicht ungeschehen machen kann, so soll sie doch unmißverständlich klarstellen, daß die Universität Potsdam mit einer derartigen menschenverachtenden Vorgehensweise nichts gemein hat und ihre Verantwortung darin sieht, für ihren Bereich auf eine Entwicklung hinzuwirken, die ein Unrechtsregime wie das damalige für die Zukunft ausschließt“, so der Rektor der Universität, Prof. Dr. Wolfgang Loschelder.
Der Senat beschloß ferner die Studienordnung für den Diplomstudiengang Verwaltungswissenschaft, eine Gebührenordnung für die Benutzung von Einrichtungen und Veranstaltungen des Zentrums für Hochschulsport und die Umwidmung und Wiederausschreibung der C3-Professur für Landschaftsplanung und Landeskunde Brandenburgs als©C3-Professur für Landschaftsplanung. Hg.
Der Senat tagt im Wintersemester:
am 23. Oktober, 20. November und 18. Dezember 1997 sowie am 15. Januar und 5. Februar 1998.
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PUTZ 7/97