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(1.1.2019) 07
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der freien Wirtschaft verbucht die sächsi­sche Alma mater inzwischen jährlich auf ihrem Konto. Damit ist sie deutscherMarkt­führer in Sachen Uni-Vermarktung.An die Dimensionen, in denen dort Sponsoring be­trieben wird, kommen wir nichtran, so Klein. Als technische Hochschule mit einem medizinischen Fachbereich fällt es den Dresdenern erheblich leichter, zusätzliche Gelder zu aquirieren. Gesundheit und Technik lassen sich schließlich besser ver­kaufen als Philosophie oder Sprachwissen­schaft. In Brandenburg gibt es zudem kaum Unternehmen, die sich Werbung und Spon­soring in größerem Umfang leisten können. Nach Einschätzung Kleins wird die Uni Potsdam auch in Zukunft nicht mehr als zwei Millionen Mark über das Hochschul­sponsoring einnehmen können. Das wäre rund ein Prozent des Gesamtetats 1997 von 178 Millionen Mark. Die derzeitigen Haus­haltslöcher können damit nicht gestopft werden.Ich denke, das Hochschulspon­soring kann immer nur eine Ergänzungs­finanzierung darstellen, sagt Klein.

Nach Vermarktungsideen sollte man seiner Ansicht nach trotzdem weiter suchen. Im Scherz hatte der Kanzler sogar einmal die Einrichtung einer Spielbank in den Communs vorgeschlagen.Das sind natür­lich extreme Gedanken, die eigentlich nur aufzeigen sollen, daß man mehr Phantasie aufwenden muß, um sich in der Zukunft zu helfen. mcef

MIT PRAXISRELEVANTER FORSCHUNG DEM OZONLOCH AUF DER SPUR

Mathematiker kooperieren mit der Wirtschaft

Der diesjährige langanhaltende, heiße Sommer brachte es wieder fast täglich ins Gespräch: das Ozonloch. Denn zu dieser Jahreszeit ist die Konzentration des Reiz­gases Ozon in den unteren Atmosphären­schichten besonders hoch. Viele noch ungeklärte Fragen ranken sich um das Phänomen. Mathematiker der Uni wollen mit ihren Forschungen jetzt dazu beitra­gen, hier Lücken zu schließen.

Mitarbeiter der ArbeitsgruppeNumerische Mathematik um deren Leiter Prof. Dr. Peter Maaß und Dr. Christine Böckmann beteilig­ten sich mit einem Projekt an der Ausschrei­bungMathematische Verfahren zur Lösung von Problemstellungen in Industrie und Wirt­schaft des Bundesministeriums für Bildung, Wissenschaft, Forschung und Technologie. Unter den 350 Bewerbern wurden 59 Projek­te zur dreijährigen Förderung ausgewählt. Die Potsdamer gehörten dazu. Ihr einge­reichtes Thema:Inverse Streuprobleme der nichtlinearen LIDAR-Gleichung: Inversion von Mehrwellenlängen-Messungen zur Be­stimmung der Aerosolgrößenverteilung und verbesserten Konstruktion von Luftgüte­meßsystemen im Umweltbereich.

Zur Realisierung ihres Vorhabens suchten die drei Mitarbeiter den Kontakt zu mittel­

Das Lasersystem LIDAR 510 M kann ähnlich einem optischen Radar die Luftverschmutzung über

Städten und Industrieanlagen bestimmen.

Foto: ELIGHT

ständischen Unternehmen. Sie arbeiten jetzt mit der Elight Laser Systems GmbH Teltow und der Orbital- und Hydrotechno­logie Bremen-System GmbH, Raumfahrt und Umwelt-Technik Bremen sowie mit der Forschungsstelle Potsdam des Alfred­Wegener-Institutes für Polar- und Meeres­forschung zusammen.

Da der Ozonabbau nicht mit reiner Gas­phasenchemie erklärbar ist, fand der No­belpreisträger Paul Crutzen 1986 heraus, daß luftgetragene Teilchen als Katalysato­ren beim Ozonabbau aktiv sind. Die Oberflächengröße der Teilchen bewirkt dies. Deshalb steht die Ermittlung der Grö­ße auf der Tagesordnung.

Die Anwendung der LIDAR-Verfahren zur Fernerkundung der Atmosphäre erwiesen sich bisher in diesem Zusammenhang als erfolgreich, so der Geschäftsführer der Elight Laser Systems GmbH Teltow, Matthi­as Ulbricht. Der Name LIDAR leitet sich von light detection and ranging(Erkennen und Sondieren mit Licht) ab. Bei einem LIDAR-System(optisches Radar) werden gepulste Laserstrahlen unterschiedlicher Wellenlänge in die Atmosphäre ausge­strahlt. Dort streuen die Moleküle der Luft sowie kleine Schwebeteilchen, die Aeroso­le, die elektromagnetische Strahlung. Die Intensität des rückgestrahlten Lichtes wird dann zeitabhängig gemessen.

Aus mathematischer Sicht, so erläuterte Christine Böckmann,handelt es sich um ein nichtlineares inverses Streuproblem, wobei'invers bedeutet, daß man die Aerosolgrößenverteilung durch das an den Teilchen zurückgestreute und auf einem Detektor wieder aufgefangene Laserlicht indirekt bestimmen muß. Die Arbeitsgrup­pe will im Rahmen des Projektes zur Lö­sung der nichtlinearen inversen Streu­probleme neue Verfahren und Algorithmen entwickeln und zur Anwendungsreife füh­ren. In Zukunft wolle man die LIDAR-Meß­geräte mit solcher Software ausstatten, die in Sekundenschnelle die Größenverteilung der Partikel zu erkennen gestatte.

Die Firma Elight Laser Systems GmbH wird die Ergebnisse des Forschungsprogramms in ihren LIDAR-Systemen weiter verwerten, da im Rahmen der Luftgütemessung Aero­sole eine immer größere Rolle spielen.An der Möglichkeit, räumlich aufgelöst die Größenverteilung der Aerosole zu bestim­men, besteht seitens unserer Kunden bzw. Interessenten eine große Nachfrage. Daher sehen wir sehr gute Möglichkeiten, dieses Verfahren in ein Produkt umzusetzen und auf den Markt zu bringen, zeigte sich Mat­thias Ulbricht zuversichtlich. B.E:

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