DAS EXPERIMENT IST GEGLÜCKT
Uni und Wirtschaft kamen sich beim Aktionstag näher
Am Ende des Aktionstages„Uni trifft Wirtschaft“ waren sich die meisten Teilnehmer einig: Das Experiment war ge. glückt. Mehr als unı 300 Interessenten ‚trifft aus Wissenschaft wirtschaft und Wirtschaft waren am 21. Oktober zur Premiere der Kontaktbörse in die Uni Potsdam gekommen. Ein Transferforum in der Oberen Mensa und sieben Workshops zu speziellen Forschungsgebieten machten den Campus für einen Tag zum Marktplatz der Innovationen.
konnten Kontakte vertieft und neue ge
knüpft werden“, so Prof. Dr. Ludwi
Brehmer vom Institut für Physik. Der Haupterfolg der Veranstaltung sei für ihn allerngs das„Bekenntnis der Uni zur anwen
cl dungsorientierten Forschung“ gewesen.
=
Weniger Enthusiasmus als bei den gestan
denen Wissenschaftlern löste„Uni trif Wirtschaft“ offenbar beim akademische Nachwuchs aus. Für das in Vorbereitun
auf den Aktionstag angebotene Bewerbertraining meldeten sich lediglich 14 Studenten an. Auch eine„Bewerbungsbox“ in der Oberen Mensa wurde wenig beachtet. Nur
ein gutes Dutzend Studenten warfen ihr Stellengesuche ein.
g
t n
g
e
„Da muß sich noch was tun“, so Dr. Andreas Bohlen, Leiter des Potsdamer Innovations- und Technologietransfers(PITT)
a
Die Obere Mensa als Kontaktschmiede: Beim Aktionstag„Uni trifft Wirtschaft“ präsentierten 46 Aussteller aus Wissenschaft und Wirtschaft ihre Projekte und Profile. Foto: Fritze
„Wir sind voll und ganz zufrieden“, lautete das Resümee der stellvertretenden Leiterin des Uni-Instituts für Psychologie, Prof. Dr. Anna-Marie Metz. Die von ihr und ihren Kollegen beim Aktionstag vorgestellten Arbeitszeitmodelle und Verfahren zur Personalplanung seien vor allem bei kleineren Firmen auf Interesse gestossen. Mit drei Unternehmen seien Gespräche über eine konkrete Zusammenarbeit aufgenommen worden. Die Mikrotechnologen der Uni hatten bereits vor dem Aktionstag Erfahrungen mit der Wirtschaft gesammelt. In den Bereichen Mikrosensorik und Dünnschichttechnologie gibt es bereits rund ein Dutzend Kooperationsprojekte.„Trotzdem
und Aktionstags-Organisator. Mehr als 7 Prozent der Uni-Wissenschaftler stünde Wirtschaftskontakten noch relativ skeptisc
gegenüber. Das wirke sich auch auf die Stu
denten aus. Den allgemeinen Optimismus konnte di
studentische Zurückhaltung allerdings
nicht dämpfen. Das Ziel, Wissenschaft un
Wirtschaft.erstmals zusammenzubringen
sel erreicht worden, sagte Uni-Rektor Pro Dr. Wolfgang Loschelder zum Abschlu
0 n h
©
d
fe ß
der Veranstaltung:„Darauf müssen wir
jetzt aufbauen.“ Wann es den nächste Aktionstag geben wird, ist allerdings noc unklar. Der PITT will sich laut Bohlen nu
n h n
zunächst auf konkretes Projektmanagement konzentrieren. mcef
Sponsoren und Förderer
Ohne die Unterstützung folgender Sponsoren und Förderer wäre der Aktionstag„Uni trifft Wirtschaft“ nicht möglich gewesen:
Berliner Volksbank e.G. Landeshajıptstadt Potsdam, Amt für Wirtschaftsförderung Biotechnologiepark Luckenwalde GmbH Bork& Partner Unternehmens- und Mandantenbetreuung Potsdam
Exklusiv Tourismus GmbH Potsdam Industrie- und Handelskammer Potsdam Märkische Allgemeine Zeitung
Media Green GmbH Potsdam
MZ DPM Martin Zühlke Potsdam/Berlin ORB/Antenne Brandenburg
Potsdamer Neueste Nachrichten
Signum GmbH Bremen
Studentenwerk Potsdam Technologiezentrum Teltow GmbH T.IN.A. Brandenburg GmbH Vereinigung der Unternehmensverbände in Berlin und Brandenburg e.V
WiSenT GmbH Potsdam
Aktionstag war Erfolg
Der erste Aktionstag“Uni trifft Wirtschaft” am 21.Oktober 1997 war ein voller Erfolg. So viel läßt sich nur wenige Tage nach der Veranstaltung bereits feststellen. Der Aktionstag kann dennoch nur einen Auftakt darstellen. Jetzt muß sich beweisen, daß die Potsdamer Universität ernst macht mit dem Transfer in die Praxis, der bei weitem nicht nur Sache der Natur- und Wirtschaftswissenschaftler Ist, wie unter anderem die Psychologen, das Zentrum für Lehr- und Lernforschung oder das Sprachenzentrum bewiesen. Die Erwartungen der Wirtschaft sind jedenfalls hoch, wie auch die vielen Unternehmensvertreter bestätigten.
Leider fanden noch zu wenig Studenten den Weg zu den ausstellenden Unternehmen und zu den sieben fachlichen Workshops. Das lag zum einen sicher an den leider parallel laufenden Lehrveranstaltungen. Auch der Studierendenrat und die Fachschaften sollten künftig noch mehr Aktivitäten entwickeln, um die Studenten zu mobilisieren. Vielleicht ist es bei manchem auch die noch fehlende Einsicht, daß Praktika bei der Bewerbung mindestens ebenso wichtig sind wie gute Noten in den Prüfungen. Immer mehr gelangen jedoch zu der Überzeugung, wie wichtig Praxiserfahrungen in allen späteren Berufsfeldern sind.
Am Ende waren sich alle einig: Die Mühe hat sich gelohnt. Und: Die Universität ist offen für Innovationen. Die Drittmittel aus zukunftsorientierten Projekten mit der Wirtschaft werden helfen, das Profil der Universität zu schärfen, um im Wettbewerb der HochschuJen vorn dabei zu sein. Andreas Bohlen
Seite 22
PUTZ 8/97