WARTEN AUF DEN NÄCHSTEN SOMMER
Die Traurigkeit eines zu Ende gehenden Sommers erschien einigen Studierenden der Uni Potsdam in diesem Jahr geringer als gewöhnlich.„Surfen am Gardasee“ als Perspektive ließ auf einen verlängerten Sommer hoffen. Etwas ängstlich wurden ihre Blicke bei der Ankunft in„bella Italia“. Tiefziehende, dunkle Wolken und dicke Regentropfen auf der Autoscheibe verwischten die Hoffnung auf Sonne und Wärme. Der erste prüfende Blick am nächsten Morgen vom Balkon brachte jedoch die Gewißheit: Der Sommer war zurück. Surfen mit dem Hochschulsport der Potsdamer Universität am„Lago di Garde“ heißt surfen für Jedermann, Einsteiger und Fortgeschrittene. In diesem Jahr verflogen die Anfängerängste beim ersten Kontakt mit den Lehrern Sonja, Martin und Norbert. Surfen kann nur Spaß machen, das war offensichtlich. Die Einteilung in Trainingsgruppen und die Vergabe der Übungszeiten war schnell erledigt. Die beiden Winde, Vento und Ora, die den Gardasee zum Surferparadies machen, arbeiten mit preußisch anmutender Akribie. Erste Steh- und
SPORTLICHE FRAUEN
„Mitarbeitersport“: Eigentlich ist der Begriff schon zutreffend, charakterisiert aber keineswegs die sportliche Aktivität, den Spaß und die Freude sowie das Engagement der beteiligten Mitarbeiterinnen der Universität Potsdam. Seit nun schon sieben Jahren nimmt die FrauenSportgruppe im Rahmen des Programms des Zentrums für Hochschulsports einen festen Platz ein. Jeden Mittwoch(auch in den SemesterDpausen!) treffen sich sportbegeisterte Frauen unterschiedlichen Alters und differenzierter sportlicher Voraussetzungen für ein oder auch Zwei Stunden, um sich gemeinsam zu bewegen, „auszupowern“ und Spaß zu haben. Aber das ist längst noch nicht alles. Über die letzten Jahre hat Sich so ein intensives Gruppenleben entwickelt, daß sie sich of auch außerhalb der festen
Balancierversuche der Einsteiger auf Brettern, die lebevoll Bohrinseln getauft wurden, waren eher Schwimmen mit Brett als elegantes Dahingleiten. Daß noch kein Meister auf ein Brett gefallen ist, mußte niemandem erklärt werden, und daß Surfen lernbar ist, bewiesen die Fortgeschrittenen. Doch spätestens am Abend wurden alle Mühen belohnt, wenn die ersten Tropfen des guten Roten die Kehlen hinunterrollten, um den Genuß der italienischen Küche zu vervollkommnen. Mit den so aufgefrischten Kräften und der engagierten Anleitung war der tägliche Erfolg in kleinen Schritten garantiert. Nach vier Tagen harter Arbeit glitten 15 glückliche und stolze„Ritter“ über das Wasser und nutzten die verbleibende Zeit zum Üben und Ablegen des Windsurf-Grundscheins. Der für die Teilnehmer um acht Tage verlängerte
Sommer verlor sein freundliches Gesicht bei der Fahrt über die Alpen. Geblieben aber sind ihnen schöne Erinnerungen, neue Bekannte und die Gewißheit, im kommenden Jahr bei den Fortgeschrittenen mitzugleiten.
Gustav
nn
SM
Trainingszeiten treffen, wie zum Beispiel zum Kegeln. Höhepunkte sind aber nach wie vor die ein- bis zweimal pro Jahr stattfindenden Sportwochenenden. Von Freitag abend bis Sonntag mittag gibt es dann Sport, Spaß und aktive Erholung am laufenden Band. Ob nun beim Paddeln auf dem Rhin bei Rheinsberg(unser Bild), dem Selbstverteidigungskurs in Lindow, Walking und Wandern durch die Mark Brandenburg... es ist für alle etwas dabel. Übrigens: vom 28. bis 30. November 1997 findet wieder ein Sportwochenende in Lindow statt. Obwohl die Gruppe schon sehr viele Teilnehmerinnen zählt, freuen sich die Frauen über jedes neue Gesicht. Interessenten melden sich bitte bei Dr. Petra Krenzien im Zentrum für Hochschulsport. Text und Foto: Petra Krenzien
Surfen ist tatsächlich erlernbar... Foto: Grupe
NOBELPREIS-SCHMIEDE
Der diesjährige Nobelpreis für
Physik wurde gemein[AN schaftlich an Professor G</ Dr. Steven Chu, Stanford University, California, USA, Professor Dr. Claude Cohen-Tannoudji, College de France und Ecole Normale Superieure, Paris, Frankreich, und Dr. William D. Phillips, National Institute of Standards and Technology, Gaithersburg, USA, verliehen für die Entwicklung von Methoden, Atome mit Laserlicht zu kühlen und einzufangen. Professor Chu wurde mit einem Humboldt-Forschungspreis geehrt, Professor Cohen-Tannoudji weilte mit dem DeutschFranzösichen Humboldt-Preis in den vergangenen Jahren zu kürzeren Forschungsaufenthalten ebenfalls am Max-Planck-Institut für Quantenoptik, an der Universität Konstanz sowie an der Universität Mainz. Schon am 06. Oktober erhielt mit Stanley Prusiner ein Humboldtianer den diesjährigen Nobelpreis für Medizin oder Physiologie für seine Forschungen auf dem Gebiet der Prione zuerkannt. Professor Dr. Prusiner arbeitet an der University of California in San Francisco. Er erhielt 1997 den Max-Planck-Forschungspreis der Alexander von Humboldt-Stiftung zusammen mit Professor Dr. Riesner, Universität Düsseldorf. Damit stieg die Zahl der Nobelpreisträger unter den Humboldtianern auf insgesamt 27. Die Alexander von Humboldt-Stiftung ist eine von der Bundesrepublik Deutschland errichtete gemeinnützige Stiftung des privaten Rechts. Sie vergibt jJährlich bis zu 500 Forschungsstipendien sowie bis zu 150 Forschungspreise. pm.
PUTZ 8/97
Seite 31