Heft 
(1.1.2019) 08
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ERFOLGSGESCHICHTE EINES PÄDAGOGISCHEN AUFKLÄRERS

Briefe von und an Joachim Heinrich Campe

Joachim Heinrich Campe(1746­n 1818) gilt als be­4 deutendster Ver­! treter der pädago­von 1766# gischen Aufklä­rung in Deutsch­A land. Er war Be­AM gründer der er­' sten deutschen Schulbuchhand­lung und einer der erfolgreichsten Kinder- und Jugendbuch­autoren des 18. Jahrhunderts. Außerdem kannten ihn die Zeitgenossen als Schrift­steller, Verleger, Schulreformer und Sprachforscher. Die Briefe von und an Campe aus den Jahren 1766 bis 1788 hat der Professsor für Historische Pädagogik an der Universität Potsdam, Prof. Dr. Hanno Schmitt, nun in einem fast 600 Sei­ten starken Band zusammengestellt und kommentiert.

Die Briefsammlung beginnt mit Campes Studienzeit in Helmstedt und Halle. 1769 geht er als Erzieher nach Berlin ins Haus der Familie von Humboldt und vier Jahre später wird er Feldprediger in Potsdam. 1776 nimmt der Theologe und Pädagoge eine Stelle als Direktor des Dessauer Philanthropins an. Schon ein Jahr später verläßt er die Stadt allerdings wieder, um in Hamburg sein eigenes Erziehungsinstitut zu gründen. Doch auch dort hält es ihn nicht lange. 1782 kauft Campe von den Erträgen seiner Schriftstellerei ein Landgut vor den Toren Hamburgs, das er kaum drei Jahre später wieder verkauft, um ein großzügiges Angebot des Herzogs von Braunschweig­Wolfenbüttel anzunehmen.

In 451 Briefen und Regesten wird die Er­folgsgeschichte.Campes sichtbar: die schon früh beginnende breite Anerkennung als praktischer Erzieher und pädagogi­scher Schriftsteller, eine im Zeitalter der Postkutsche erstaunliche Reiselust und Mobilität, aber auch die kleinen Höhen und Tiefen, die Mißerfolge und das ungeheure Arbeitspensum als Lehrer, Rezensent, Schriftsteller, Herausgeber und Verleger. Hanno Schmitt hat mit dieser Briefedition eine wichtige Quellensammlung zur Epoche der Aufklärung vorgelegt. Mehr als die Hälf­te der zugrundeliegenden Briefe waren ZU­vor ungedruckt. Das umfangreiche Materi­al ist kompakt aufbereitet und, wo nötig, mit prägnanten, kenntnisreichen Kommentaren versehen. In einer 50seitigen Einleitung wer­

den Forschungsrelevanz, Biographie und Überlieferungsgeschichte interessant und detailliert erläutert. Vier Register erleichtern auch dem eiligen Leser den Zugang. Ein großzügiges, übersichtliches Layout, eine farbige und zahlreiche Schwarz-Weiß-Ilu­strationen, Faksimiles, Einband und Papier geben dem Buch ein angemessen repräsen­tatives Äußeres. Das Engagement Schmitts fand Unterstützung durch die Herzog-Au­gust-Bibliothek Wolfenbüttel, das Landesmu­seum Braunschweig und die Braunschweig­stiftung. Die vorgelegte Briefedition ist ver­mutlich der wichtigste Beitrag zur Erfor­schung von Campes Leben und Werk im Zeitalter der Aufklärung seit 120 Jahren. Anke Lindemann-Stark

Hanno Schmitt(Hrsg.): Briefe von und an Joachim Heinrich Campe, Band 1: Briefe von 1766-1788, Harrassowitz Verlag 1996, 592 S., 35 Abb., 148,- DM.

RÜCKBLICK AUF DIE 50ER JAHRE

Generationen von Schülern haben sie bei Hausarbeiten und Klausuren benutzt, und auch Studenten wissen sie als kompakte Ein­stiegslektüre in gesellschaftswissenschaft­liche Themen zu schätzen: dieInformationen zur politischen Bildung. Seit 45 Jahren gibt die Bundeszentrale für politische Bildung die rund 60 Seiten starken Aufsatzsammlungen viermal im Jahr heraus. Autoren sind in erster Linie Experten aus Hochschulen und wissen­schaftlichen Institutionen. Auch die Namen von Mitarbeitern der Universität Potsdam ent­deckt man immer wieder in den Heften. An der Herbst-Ausgabe 1997 mit dem Titel Deutschland in den fünfziger Jahren haben beispielsweise der Uni-Professor und Direk­tor des Potsdamer Zentrums für Zeit­historische Forschung, Prof. Dr. Christoph Kleßmann, sowie sein wissenschaftlicher Mitarbeiter Dr. Burghard Ciesla mitgewirkt.

In dem Heft wird die Entwicklung in beiden deutschen Staaten im Jahrzehnt zwischen deutscher Teilung und Mauerbau dargestellt und verglichen. Politische Entscheidungen und Einstellungen werden dabei ebenso analysiert wie wirtschaftliche und gesell­schaftliche Entwicklungen. Der Rückblick auf die deutsche Geschichte in Zeiten des Kalten Krieges wird in denInformationen zur politischen Bildung fortgesetzt. Anfang nächsten Jahres erscheint ein Heft zu den 60er Jahren in Deutschland. mcef

DieInformationen zur politischen Bil­dung können kostenlos bei der Franzis­Druck GmbH, Postfach 15 07 40, 80045 München, Fax: 089/5117-292, angefordert werden. Bei der Bestellung muß der Be­ruf angegeben werden.

NACHSCHLAGEWERK ZU NATURSTOFFEN

Unter den Lexika zur Chemie ist der Römpp längst ein Klassiker. Als Ergän­zung zu dem sechsbändigen Standard­werk gibt esinzwischen mehrere Nach­schlagewerke zu Spezialthemen wie Bio­technologie oder Lebensmittelchemie. Das neueste Werk in derRömpp-Reihe ist das erste deutschsprachige Naturstoff­lexikon. Vier Jahre lang arbeiteten 39 Wis­senschaftler an dem 735seitigen Wälzer. Von den insgesamt 150.000 bislang be­kannten Naturstoffen wurden rund 5.300 erfaßt. Gifte und Abwehrstoffe, mit denen sich Tiere und Pflanzen gegen Angreifer oder Konkurrenten wehren, gehören eben­so dazu wie Blütenfarbstoffe oder Sexual­lockstoffe.

Maßgeblich an dem Werk beteiligt war auch ein Wissenschaftler der Universität Potsdam. Der Naturstoffchemiker Prof, Dr. Martin Peter stellte die 300 Stichwörter zu den aromatischen Naturstoffen zusam­men. Das umfangreiche Nachschlage­werk wendet sich nicht nur an Biologen, Chemiker oder Pharmazeuten. Auch für den Laien lohnt sich das Stöbern im Römpp spezial. Über den Farbstoff der roten Beete kann man sich darin ebenso informieren wie über die Reizstoffe für die Tränendrüse in der Zwiebel. mcef

Burkhard Fugmann, Susanne Lang-Fug­mann, Wolfgang Steglich(Hrsg.): Römpp­Lexikon Naturstoffe, Georg Thieme Ver­lag 1997, 735 S., 298,- DM.

IMPRESSUM ISSN 0947-1650

PUTZ. Die Potsdamer Universitätszeitung

Herausgeber: Der Rektor der Universität Potsdam, Prof. Dr. Wolfgang Loschelder

Redaktion: Referat für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit; Myriam Hönig(Hg.)(v.1.5.d.P), Dr. Barbara Eckardt (B.E), Petra Görlich(PG.), Michael Fischer(mcf)

Texterfassung: Sigrid Penquitt Titelgrafik: Silke Biebeler

Anschrift der Redaktion:

Am Neuen Palais 10, 14469 Potsdam,

Telefon(03 31) 9 77-1474 oder 1496, 1665, 1675 Telefax(03 31) 9 77-1145 oder-1130

E-mail: putz@rz.uni-potsdam.de

Internet: http://www.uni-potsdam.de/u/putz/index.htm

Redaktionsschluß

der Dezember-Ausgabe: Freitag, 21. November 1997 Nachdruck gegen Belegexemplar bei Quellen- und Autorenangabe frei.

Verlag und Anzeigenverwaltung:

News& Media- Public Relations, Marcus v. Amsberg Perelsplatz 18, D-12159 Berlin

Telefon(0 30) 85 96 13 77, Telefax(0 30) 85 96 13 76 E-mail: info@newsmedia.de

Es gilt Anzeigen-Preisliste Nr, 2(1.7.1997)

Anzeigenschluß der Dezember-Ausgabe: 1. Dezember 1997

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