Rektorwahl
PUTZ 3/99
Foto: Fritze
Lebensdaten
Geburt 1940 in Rom
1960 bis 1965 Studium der Rechtswissenschaft in Bonn
1965 Erste Juristische Staatsprüfung in Köln
1971 Zweite Juristische Staatsprüfung in Düsseldorf
1965 bis 1967 und
1971 bis 1980 wissenschaftlicher Assistent an der Universität Bonn 1976 Promotion
1980 Habilitation
1981 Universitätsprofessor für Öffentliches Recht, insbesondere Verwaltungsrecht und Verwaltungslehre an der Ruhr-Universität Bochum 1986/87 Dekan der Juristischen Fakultät in Bochum
1992 Professur für Verwaltungsrecht, Verwaltungsprozeßrecht und Umweltrecht an der Universität Potsdam(UP)
1993/1994 Dekan der Juristischen Fakultät der UP
1994/1995 Prorektor für Entwicklungsplanung und Finanzen der UP seit 1995 Rektor der UP
Fortsetzung von Seite 3 menarbeit innerhalb der verschiedenen Leitungsgremien, zwischen Rektorat /Präsidium und Senat, mit und zwischen den Fakultäten und vor allem mit den Statusgruppen in der Substanz fortzusetzen. Daß auch diese Aufgabe selbst nur in Zusammenarbeit aller Beteiligten zu lösen ist, ist klar.
PUTZ: Derzeit sind an der Universität Potsdam etwa 12000 Studierende immatrikuliert. Dieser Zahl steht die vom Land Brandenburg finanzierte Anzahl von 5334 Studienplätzen gegenüber. Wird es angesichts der auseinanderklaffenden Zahl von Studierenden gegenüber ausfinanzierten Studienplätzen weiterhin möglich sein, günstige Studienbedingungen anzubieten, die das Studieren in der Regelstudienzeit garantieren?
Wolfgang Loschelder: Nein, eine Garantie kann auch ich dafür nicht abgeben. Aber ich
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werde dafür kämpfen, daß die finanziellen Schwierigkeiten nicht auf dem Rücken der Studierenden ausgetragen werden. Das Ziel, optimale Studienbedingungen zu gewährleisten, wird auch künftig erste Priorität haben. Ich glaube, wir haben bewiesen, wie wichtig uns das ist, und daran darf sich nichts ändern. Das kann allerdings auch bedeuten, hier sollte man die Situation nicht “schön reden, daß wir uns Rechenschaft geben müssen, ob wir unser breites Studienangebot in vollem Umfang aufrechterhalten können. Selbstverständlich müssen alle derzeit eingeschriebenen Studierenden ihr Studium unter den Bedingungen abschließen können, die sie zu Recht erwarten. Aber abgesehen davon ist es besser, vorhandene Studiengänge in einer Zahl, die man bewältigen
kann, optimal auszustatten, als
sich mit einer größeren Zahl zu übernehmen. Hier muß— darüber haben wir im Senat gesprochen— ein vernünftiges Konzept entwickelt werden. Außerdem müssen alle Chancen, Mittel von außen zu beschaffen, genutzt werden. Ich denke beispielsweise an Zielvereinbarungen mit dem Land, an Förderprogramme auf Bundesebene, an supra- und internationale Programme, auch an private Unterstützung.
PUTZ: In ihrem Gründungskonzept setzte sich die Universität Potsdam das Ziel, Studiengänge zu entwickeln, die sich durch Interdisziplinarität, Internationalität und ein spezifisch fachliches Profil auszeichnen und damit auch im Umfeld Berlins attraktiv sind. Auf eine Reihe solcher innovativen Studiengänge kann die Universität inzwischen stolz verweisen. Welche weiteren Entwicklungsmöglichkeiten sehen Sie hier für die Universität Potsdam?
Wolfgang Loschelder: Wir sind, das ist wahr, in dieser Hinsicht auf einem guten Weg. Diesen Weg gilt es weiter fortzusetzen. Wir haben den Studiengang „Master of Public Management“ gerade im Senat verabschiedet, und auch der Studiengang„Polymere Science“ bietet gute Perspektiven. In einer Zeit,
in der in immer schnellerer Abfolge neue Berufsfelder entstehen, muß die akademische Ausbildung entsprechend rasch auf die neuen Anforderungen reagieren. Zwar können kreative Ideen nicht von Hochschulleitungen verordnet werden, aber Hochschulleitungen sind dazu da, weiterführende Ansätze zu fördern. Das gilt auch für die internationalen Abschlüsse des „Bachelor“ und„Master“, für die Modularisierung der Studiengänge und für Kreditpunkte
Systeme. Wir wollen aber nicht|
jeder Mode hinterherlaufen, sondern werden kritisch prüfen, was wir für gut befinden und uns zu eigen machen.
PUTZ: Die Universität Potsdam zeichnet sich durch vielfältige inner- und außeruniversitäre Forschungskooperationen aus. Eine wichtige Rolle spielen dabei die Interdisziplinären Zentren und die Zusammenarbeit mit außeruniversitären Forschungseinrichtungen. Welche Reserven sehen Sie im Bereich der Forschung?
Wolfgang Loschelder: Wenn Sie unter„Reserven“ stärkere Anreizmechanismen in Form von Personal- und Sachmitteln verstehen, dann kann ich nur feststellen, daß wir hier wenig Luft haben. Genauer gesagt: Wenn
Konzil:
lais, Haus 8, Raum 0.58 Senat:
Haus 9, Senatssaal
Konzil:
Palais, Haus 8, Raum 0.58
Wahltermine im Überblick
Wahl des Rektors am 22. April 1999, 15.00 Uhr, Uni-Komplex Am Neuen Pa
Nominierung der Kandidaten für die Prorektorenämter am 6. Mai 1999, 9.15 Uhr, Uni-Komplex Am Neuen Palais,
Wahl der Prorektoren am 12. Mai 1999, 15.00 Uhr, Uni-Komplex Am Neuen
wir neue Projekte in Angriff nehmen, dann müssen wir uns entweder überlegen, woher wir eigene Mittel umschichten können, oder aber, bei wem wir Drittmittel einwerben können. Wenn Sie aber die wissenschaftlichen„Reserven“ meinen,-so sind es— wie im Bereich der Lehre— in erster Linie die Wissenschaftler selbst, von denen die Produktivität und Innovationskraft der Universität abhängt. In dieser Hinsicht können wir, denke ich, auf eine erfolgreiche Entwicklung zurückblicken, die sich beispielsweise darin dokumentiert, daß
| wir die Mitgliedschaft in der
Deutschen Forschungsgemeinschaft erreicht haben. Die Hochschulleitung hat sich demgegenüber um die nötigen Rahmenbedingungen zu bemühen. In diesem Sinne wird es in der nächsten Amtsperiode verstärkt darauf ankommen, die vorhandenen Mittel auf ver
| nünftige Schwerpunkte zu kon>zentrieren. Das setzt Evaluie
rungen voraus, die wir weiterhin prozeßbegleitend wahrnehmen werden. Und um verstärkt Drittmittel einzuwerben, bedarf es der Förderung des Wissens- und Technologietransfers sowie der Ausweitung der Zusammenarbeit von Wissen
schaft, Wirtschaft und Gesellschaft.