Heft 
(1.1.2019) 03
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PUTZ 3/99

Kultur

Ausstellung

Einblicke in das eigene künstlerische Schaffen gewähren derzeit Stu­dierende des Grundstudiums der Lehramtsstudiengänge Kunst an der Uni Potsdam. In einer in den Räumen der Bibliothek Golm gezeig­ten Schau präsentieren sie Arbeitsergebnisse auf den Gebieten Far­be, Druckgrafik, Collage sowie im Landschaftspraktikum Entstande­nes. Wesentlich am Zustandekommen der Ausstellung beteiligt war Harald Herzel aus dem Uni-Institut für Grundschulpädagogik. In­teressenten können die Resultate künstlerischer Praxis montags bis donnerstags von 09.00 20.00 Uhr, freitags 09.00 16.00 Uhr und samstags 09.00- 14.00 Uhr betrachten. Die im Januar eröffnete Exposition ist noch bis zum Ende des Sommersemesters zu sehen. PUTZ/Foto: Tribukeit

Titus Andronicus

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The Swan Theatre 1596. Quelle: Jonathan Bate The Arden Shakespeare

DieEnglish Drama Group(EDG), eine Theatergruppe am Insti­tut für Anglistik/Amerikanistik der Universität Potsdam lädt zur Premiere ihres neuen StücksTitus Andronicus ein. Die englisch­sprachige Theatergruppe unter Leitung von Dr. Hiltrud Wedde wird mit diesem Stück auch am Shakespeare-Marathon in Weimar vom 22. bis 25. April teilnehmen. An diesem Wettbewerb beteiligen sich etwa 30 Gruppen.Titus wird im Stil damaliger Präsentations­gewohnheiten gezeigt, Akteure und Zuschauer plazieren sich in en­gem Kontakt zueinander. Die Premiere findet am 20. April, 19.30 Uhr im Kammermusiksaal in Golm, Haus 6, statt. PUTZ

Lust an Kunst Heute vorgestellt: Karl Hildebrandt

Karl Hildebrandt, geboren 1974, wollte schon als Schüler Theater spielen. Gern hätte er einst bei einer schulischen Mär­cheninszenierung in seiner Hei­matstadt Dresden mitgewirkt, die Verantwortlichen jedoch entschieden anders. Als er spä­ter als Abiturient in einem Dür­renmatt-Stück die Co-Regie führen durfte, schienen künst­lerisch-kreative Ambitionen wenigstens in einem Theater­vorhaben ihren Ausdruck ge­

_ funden zu haben.

Seit 1995 studiert Karl Hil­debrandt Geschichte, Psycho­logie und Soziologie als Magi­ster an der Universität Pots­dam. Hier gab es schließlich die erste Begegnung mit der Literaturbühne90 unter der Leitung von Fred Bergstedt. Hildebrandt sagt dazu:Die frühgroßväterliche Vorleselust war damit bestens aufgehoben und alles Weitere: ein Neu­entdecken und Hinzulernen im weiten Feld zwischen Stimmenspiel und Auffinden und sprachlichem Auslösen immer neuer Geschichten und Bedeutungsebenen aus einem gegebenen Text. Ein wenig sind wir ein kleines Häufchen von Wort-, Stimm- und Sinn­jongleuren. Jedes Jahr bietet die Literaturbühne ein bis zwei Lesungen an, wobei der öffent­liche Auftritt nicht unbedingt das Ziel des Arbeitens ist.

Vielmehr geht es um die wö­chentliche, spielerische Be­schäftigung mit den Texten, um denlangfristigen und ein­dringlichen Umgang mit einer Handvoll von Worten, das Fin­den, Befragen, Verwerfen von Lesarten, das allmähliche Ent­stehenlassen einer gemeinsa­men, untereinander stimmigen Diktion, das Herausarbeiten einer gewissen Sstilistischen Strenge, die Textergänzung mit minimalen gestischen Mit­teln zu erreichen. Es ist also derWerkstatt-Charakter, das work in progress, dem sich Hildebrandt und seine Litera­turmitstreiter als angemessene,

intelligente Form der Kunst­beschäftigung verpflichtet füh­len. 1998 konnte er ein ERAS­MUS-Austauschstudienjahr an der Universität in Grenoble/ Frankreich absolvieren und für seine literarische Tätigkeit zweierlei Anregungen bekom­men. Er lernte den Ursprungs­ort dreier Gedichte von Peter Huchel kennen, der Schriftstel­ler hatte sie 1928 im Bergdorf Corenc bei Grenoble verfaßt. Hildebrandt übertrug sie ver­suchsweise und zur Freude für Ortsansässige ins Französische.

Im anderen Falle war der Stu­diosi angetan von der Gedan­kenfülle, der inhaltlichen Ak­

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Karl Hildebrandt Foto: Tribukeit

tualität und der sprachlich-lite­rarischen Schönheit der Ab­handlungVon der freiwilli­gen Knechtschaft des Huma­nisten und Montaigne-Freun­des Etienne de La: Boetie (1530-1563). Er übertrug sie ins Deutsche. Gemeinsam mit dem Golmer Kunststudenten und Graphiker Martin Munke, der das Pamphlet illustrieren wird, strebt Hildebrandt die Druckausgabe an. PUTZ

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