Heft 
(1.1.2019) 01
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Titel

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Amman

Jerusalem

GFZ

// Zofar

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Mediterranean

Sea

Karte des Toten Meers, des Arava-Tals und der angrenzenden Gebiete. Die Pfeile deuten die Bewegung entlang der Jordangra­ben-Verwerfungszone an. Im Laufe von 18 Millionen Jahren ist die westlich gelegene Afrikanische Platte gegenüber der anderen Seite bereits um 105 Kilometer nach Süden gerutscht.

tungen, die schließlich zu hochaufgelösten drei­dimensionalen Darstellungen der Feinstruktu­ren in unmittelbarer Umgebung der Scherzone führten.

Elektromagnetisches Experiment

Zusätzlich wurde im Zentralbereich des Arava- Tals ein elektromagnetisches

Experiment durchgeführt. Mit Barriere für salzhaltiges Hilfe von natürlichen elektri- Grundwasser sehen und magnetischen Wechselfeldern, die an der Erdoberfläche regis­triert werden, erhalten die Forscher ein Abbild elektrisch leitender Strukturen im Untergrund.

Die Scherzone scheint aufgrund unterschied­licher Gesteine auf beiden Seiten als Barriere für salzhaltiges Grundwasser zu fungieren. Auf die­se Weise lässt sich der Verlauf dieser Scherzo­nen auch in größerer Tiefe verfolgen.

Schon dieser Auftakt des auf fünf Jahre angeleg­ten Projekts war sehr ertragreich. Vor allem auch zur Abschätzung der Bedrohung durch Erdbe­ben erwies sich die Arava-Senke als Paradebei­spiel einer Scherzone. Die klaren Verhältnisse im Heiligen Land lassen weiter auf erhellende Einblicke in die Vorgänge hoffen, durch die sich in der Tiefe vor einem Beben kritische Spannun­gen aufbauen.

Prof. Dr. Michael Weber

Brennendes Eis

Rund zehntausend Kilometer von zu Hause entfernt verbrachten Wis­senschaftler vom GeoForschungsZentrum Potsdam (GFZ) die Weihnachtsfeiertage bei klirrender Kälte im äußersten Nordwesten Kanadas. Mitten im Permafrostgebiet des Mackenzie-Deltas begann ein internationales wissenschaftliches Bohrprojekt zur Erforschung von Methanhydraten. Methanhydrate sind eine feste Verbindung von Wasser und Methan, und sie gelten als eine der wichtigsten Energie­quellen der Zukunft. Das Material sieht aus wie Eis, jedoch ist es leicht entflammbar. Zusammen mit kanadischen, japanischen, ame­rikanischen und indischen Wissenschaftlern soll nun herausgefun­den werden, wie Gashydrate entstehen und welche Eigenschaften sie haben. Weiterhin soll die Größe dieser Gasvorräte bestimmt werden und die Bedingungen, unter denen sie ökonomisch nutzbar sind.

Red.

Dinos auf der Spur

In Mexiko begann im Dezember 2001 unter der Leitung von Prof. Dr. Rolf Emmermann, Vorstandsvorsitzender des GeoForschungsZentrums Potsdam, eine wissenschaftliche Tiefbohrung zur Erforschung eines Aste- roiden-Einschlages vor 65 Millionen Jahren. Internationale Experten wol­len auf der Halbinsel Yukatan grundlegende Erkenntnisse über Größe und Beschaffenheit des Himmelsprojektils gewinnen, der in Verbindung gebracht wird mit dem Aussterben der Dinosaurier. Der Asteroid raste damals vermutlich mit einer Geschwindigkeit von mehr als 25 Kilome­tern pro Sekunde auf die Erde zu. Die Einschlagsenergie dieses Projek­tils mit mehr als 10 km Durchmesser entsprach mehr als dem Zehntau­sendfachen des gesamten Arsenals an Nuklearwaffen der Welt und setz­te riesige Mengen an Staub und Gas frei. Eine Flutwelle, deren Spuren heute noch zu finden sind, raste um die Erde. Dem folgte eine abrupte globale Störung des Systems Erde: Das Klima wurde instabil, der feine atmosphärische Staub schirmte das Sonnenlicht ab und blockierte die Photosynthese. Es wird angenommen, dass diese ökologische Katastro­phe das berühmte massenhafte Artensterben an der Grenze der Kreide­zeit zum Tertiär verursachte, wovon die Dinosaurier und über die Hälfte der Flora und Fauna an Land und im Meer betroffen wurden. Red.

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Michael Weber ist Professor am Institutfür Geowissenschaften der Uni Potsdam und Projektbereichsleiter Seismische Tiefen­sondierung am GeoForschungsZentrum Potsdam

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