Titel
weise intensiver Grundwasserneubildung, geringer Besiedlungsdichte und einer teilweise eher extensiven Landwirtschaft, damit also saubere oder nur gering verschmutzte Gewässer. Im Bereich der mittleren und unteren Havel sind die breiten Flusstäler und die angrenzenden Gebiete oft durch negative klimatische Wasserbilanzen gekennzeichnet. Das heißt, dass in diesen Gebieten die Verdunstung zumindest in manchen Jahren größer ist als
der Niederschlag, so dass das Dank moderner Kläranlagen Grundwasser dort noch von weniger Nährstoffeintrag dem aus dem Oberlauf der Havel zufließenden Flusswasser angereichert wird. Anders als in den Gebieten der Oberen Havel zeigt sich dann hier eine zunehmende Nähstoffkonzentration in den Seen, Bächen und Flüssen, was im Sommer dann oft zu den bekannten und gefürchteten Erscheinungen der Algenblüte führt. Gründe für diese hohen Nährstoffgehalte sind, neben den natürlich bedingten geringen Niederschlägen und den geringen Durchflussraten in den Flüssen, die Abwassereinleitungen aus den Siedlungsgebieten, insbesondere aus dem Großraum Berlin, sowie die Düngung in der Landwirtschaft. „Dabei sind im letzten Jahrzehnt die Belastungen aus den Siedlungen aufgrund der erhöhten Leistung der Kläranlagen schon deutlich zurück gegangen“, erklärt Bronstert. Der Rückgang der Nährstoffe aus den landwirtschaftliche Flächen sei zwar ebenfalls beachtlich, trotzdem befinde sich der Nährstoffaustrag hier aber immer noch auf einem hohen Niveau.
Wissenschaftliche Grundlagen
Hauptanliegen des Verbundprojekts ist es, breite wissenschaftliche Grundlagen zu erarbeiten, die für eine Verbesserung der Wasserqualität der Havel notwendig sind. Dafür ist es erforderlich, das hydrologische System dieser Landschaft, den Wasser- und Nährstoffumsatz im Boden und im Grundwasser sowie die Hydrodynamik und Stoffumsätze der Oberflächengewässer zu analysieren und anhand von mathematischen Modellen zu quan- Mathematische Modelle tifizieren. Diese Modelle bie- für künfiige ten dann die Basis, die Auswir- Bewirtschaftungsberechnung kungen verschiedener Möglichkeiten einer künftigen Bewirtschaftung der Einzugsgebiete zu berechnen und zu bewerten.
Dabei sollen im einzelnen die Auswirkungen verschiedener Bewirtschaftungsoptionen der Gewässer und der sie umschließenden Landwirtschafts- und Siedlungsflächen hinsichtlich Wassermenge und Wasserqualität untersucht werden. Am Ende will man dann naturraumspezifische und sozioökonomische Bewertungsmaß-
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Stäbe, umsetzungsorientierte Handlungsoptionen sowie Werkzeuge für die Verwertung der Ergebnisse durch die zuständige Fachverwaltung präsentieren.
Doch noch ist es nicht soweit. Da die Nutzungsinteressen durchaus verschiedener Natur sind, müssen die Projekt-Mitarbeiter zunächst viele Belange berücksichtigen: die der Wasserwirtschaft genau so wie die der Landwirtschaft oder des Naturschutzes. Die gewässerökologischen Konflikte und Synergismen zwischen den jeweiligen Nutzungen sollen deshalb herausgearbeitet werden und im späteren Maßnahmeprogramm letztlich ihren Niederschlag finden.
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Ständige Untersuchungen der Wasserqualität sind notwendig, um den Naturschutz trotz intensiver Gtwässemutzung zu garantieren.
Weitere Informationen sind im Internet zu finden unter: http: //www. uni-potsdam.de/u/Geooekotogie/ge2~_f_fegmhavel. htm
Das Projekt fuhrt eine interdisziplinäre Arbeitsgruppe durch, mit Vertretern aus wissenschaftlichen Instituten, Fachbehörden und der Privatwirtschaft. Dabei sind von der Universität Potsdam neben der Professur für Hydrologie und Klimatologie auch die Arbeitsgruppen der Professuren Landschaftsplanung und Vegetationsökologie / Naturschutz beteiligt. Weiterhin werden am Geoforschungszentrum Potsdam (GFZ) und am Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung (PIK) wesentliche Teile des Projektes bearbeitet. Als brandenburgische Landesbehörden sind das Landesumweltamt und die Landesanstalt für Landwirtschaft vertreten.
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