Studiosi
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Lebt seine Träume
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Institut für Sportwissenschaft
Bereich Hochschulsport
Schwärmt von den Zeiten an der Uni Potsdam: Heiko Manthey.
Vom Polizisten, Sportstudenten, selbstständigen Kaufmann zum Bürgermeister, so könnte das bisherige Leben von Heiko Manthey in Kurzform beschrieben werden. Der Jährige leitet seit dem jo. Januar 2002 für die nächsten acht Jahre die Geschicke der brandenburgischen 12000 Einwohnerzählenden „Ofenstadt“ Velten. Mit dem „Ehemaligen“ sprach Portal-Redakteurin Dr. Barbara Eckardt.
Betrachtet man Ihren bisherigen Lebensweg, so war nicht unbedingt klar, dass Sie eines Tages Bürgermeister sein würden. Wie kam es zu diesen ungewöhnlichen „Wandlungen“?
Manthey: Ein Kassenkamerad brachte mich in der 10. Klasse auf die Idee, Polizist zu werden. Schnell merkte ich, dass mich dieser Beruf nicht glücklich machen würde. Deshalb habe ich mich nebenbei in meiner Freizeit auf verschiedenen Gebieten weitergebildet. Nach einem schweren Sportunfall 1989 mußte ich aus dem Polizeidienst in die Verwaltung wechseln. Kurze Zeit später erhielt ich die Möglichkeit, an der Universität Potsdam ein so genanntes Kurzabitur abzulegen. Ich begann 1995 Sport als Diplomfach zu studieren, dies auch deshalb, weil mich der Zusammenhang von Jugend, Gewalt und Sport interessierte. So arbeitete ich während des Studiums an entsprechenden Projekten mit, kümmerte mich dabei insbesondere um Sponsoring und besuchte Managementschulungen. Die Zeit an
der Uni Potsdam war hervorragend. Die Erfahrungen, die ich hier sammeln konnte, sind für mich sehr wertvoll.
Trotzdem haben Sie sich umorientiert. Warum?
Manthey: Ich bekam 1997 die einmalige Chance, einen Vertrieb aufzubauen, habe mich kurzerhand exmatrikuliert, selbstständig gemacht und eine Vertriebsgesellschaft für medizinische Laser gegründet. Ein Gerät befindet sich beispielsweise im Olympiastützpunkt in Potsdam.
Was bewog Sie dazu, für das Bürgermeisteramt zu kandidieren und damit auch von Ihrer Firma Abschied nehmen zu müssen?
Manthey: Mein Motto ist „Lebe deine Träume und träume nicht dein Leben“. Meine Familie und ich wollten unseren Wunsch verwirklichen, unter einem Dach zu arbeiten und zu wohnen. Deshalb zogen wir 1997 von Berlin, wo ich geboren wurde, nach Velten. Flier siedelte ich auch meine Firma an. Ich habe mich von Anfang an in der Stadt engagiert, zum Beispiel einen Förderverein für die Schule und einen Badmintonverein gegründet. Denn ich denke, wenn man nicht nur meckern, sondern auch verändern will, muss man Verantwortung übernehmen und eine Stelle anstreben, wo man verändern kann. Deshalb habe ich mich als parteiloser unabhängiger Einzelkandidat um das Bürgermeisteramt beworben.
Da der Ritt auf zwei Pferden dazu führt, in der Mitte durchzufallen, habe ich die Firma nach langen Überlegungen und in Übereinstimmung mit meiner Familie aufgegeben. Ich wollte einen klaren Schnitt und keine Angriffspunkte bieten.
Was möchten Sie als Bürgermeister erreichen?
Manthey: Ich bin ja erst wenige Tage im Amt, deshalb kommt es jetzt darauf an, dass die Stadt handlungsfähig bleibt. Der wichtigste Punkt ist für mich Bürgemähe. Ich möchte erreichen, dass sich die Veltener mit ihrer Stadt identifizieren können, dass sie stolz auf ihre Stadt sind. Ich möchte mit der Stadtverwaltung eine fruchtbare Zusammenarbeit gestalten. Dabei sehe ich mich als eine Art Zwischenwirbelscheibe. Ich muss darauf achten, dass sie flexibel und gesund bleibt.
Sie denken gern an Ihre Potsdamer Zeit zurück. Haben Sie noch Kontakte zur Universität?
Manthey: Ich habe zu meinen ehemaligen Kommilitonen leider keine Kontakte mehr. Aber Prof. Dr. Jürgen Rode und Dr. Detlef Krüger aus dem Institut für Sportwissenschaft sehe ich ab und zu. Als Bürgermeister möchte ich gern, wo es sich anbietet, die Potenziale der Uni nutzen, um neue Ideen umzusetzen. So könnte ich mir eine Zusammenarbeit im Bereich Tourismus und Vereine als sehr hilfreich vorstellen.
Vielen Dank für das Gespräch.
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Portal 1-2/02