Heft 
(1.1.2019) 01
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Forschung

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Sprach in seiner Antrittsvorlesung über Materialien für eine Plastikelektronik: Prof. Dr. Ullrich Scherf.

Kunststoffe im Dienste moderner Elektronik

Prof. Dr. Ullrich Scherf hielt seine Antrittsvorlesung

Über eines waren sich die mehr als 60 Naturwis­senschaftler und Studierenden nach Ullrich Scherfs Antrittsvorlesung am 2g. November ver­gangenen Jahres einig: Der neue Professor für Polymerchemie hat ein hochinteressantes und zukunftsträchtiges Forschungsgebiet mit nach Potsdam gebracht.

W ir sind die Materialentwickler für moderne elektronische Bauelemente auf Polymerbasis, wir müssen vor allem gute Synthesen machen, betonte Ullrich Scherf aus dem Uni-Institut für Physikalische Chemie und Theoretische Chemie zusammen­fassend zu seiner Antrittsvorlesung bezüglich der Arbeit in seinem Professurbereich. Voraus­gegangen war ein tiefer Einblick in die gemein­sam mit den Uni-Experimentalphysikern um

Prof. Dr. Dieter Neher betriebene Potsdamer Polymerelektronikforschung, die im Rahmen eines umfangreichen Themenkatalogs vom Bundesforschungsministerium, der Deutschen Forschungsgemeinschaft und der Volkswagen­stiftung gefördert wird. Die Themen reichen von Licht emittierenden Dioden über Dünnschicht­laserdioden und Feldeffekttransistoren bis hin zu Polymermaterialien für organische Solar­zellen.

Ultraflache, flexible Displays

Im Vortrag selbst ging es dann zunächst um Leuchtdioden (LED) auf der Materialbasis Poly- Para-Phenylen (PPP), einem Polymer mit guten Halbleitereigenschaften. Ziel seien unter ande­rem großflächige, formflexible Displays. Die Herstellungsprozesse solcher quasi zusammen- rollbarer Werbeträger, beispielsweise das Auf­

schleudern, Aufpressen oder Aufdrucken hauch­dünner, elektronisch aktiver Schichten auf Trä­germaterialien, wären viel weniger aufwändig als bei anorganischen Halbleitern. Über die eben­falls in der Vorlesung angerissene erfolgreiche Potsdamer Forschung für die Gewährleistung einer stabilen Blaulichtemission durch gezielte chemische Veränderungen an Polyfluorenmole- külen berichtetePortal bereits in der Novem­berausgabe. Im Vortrag war weiter zu erfahren, dass sich die zu den PPP-Polymeren gehörenden Polyfluorene (PF) gut für Leuchtdioden eignen, die polarisiertes Licht aussenden. Bei ihren Untersuchungen dazu nutzen die Potsdamer Chemiker und Physiker die Tatsache, dass PF- Polymere flüssigkristallinstrukturiert sind. So können die Makromoleküle ausgerichtet, parallel zueinander orientiert werden - eine wichtige Voraussetzung für die Emission polarisierten Lichts.

Organische Photovoltaik

Ullrich Scherf befasste sich im Weiteren mit Festkörperlasern aus PPP-Polymeren. Hier ste­hen die Forscher vor der Aufgabe, Materialien zu synthetisieren und anschließend physikalisch zu testen, die besondere, auf andere Laserkompo­nenten abgestimmte Eigenschaften aufweisen, zum Beispiel Brechungsindizes. Auch auf die Eignung von Polymermaterialien für dien Ein­satz in Solarzellen, dieorganische Fotovoltaik kam der Redner zu sprechen. Angestrebt wird derErsatz von Silicium durch Polymermateri­alien, die meist aus mehreren Komponenten bestehen. Dabei muss ein Polymer, das gut Elektronen aufnimmt mit einem weiteren, das gut Löcher aufnimmt kombiniert werden.Noch steht in Bezug auf solche Blockpolymere keine Kommerzialisierung bevor, aber Forschung wird es geben, und da werden wir hoffentlich dabei sein, sagte Scherf.

Sicher hofft er da nicht umsonst. Schließlich zählen viele bedeutende in- und ausländische Forschungsinstitutionen zu seinen Koopera­tionspartnern, unter anderem in den USA, Österreich, Großbritannien, Griechenland und Italien. Hinzu kommen noch vier renommierte industrielle Unternehmen.

Armin Klein

Neue Sonderforschungsbereiche

Zum 1. Januar 2002 wird die Deutsche For­schungsgemeinschaft (DFG) 13 neue Sonder­forschungsbereiche einrichten. Weitere Infor­mationen dazu finden Interessierte unter http://www.dfg.de/aktuell/pressemitteilungen/ neue_programmelpresse_2oot_so.html

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