Titel
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Gute Lehrer sollten zum Griff
nach dem Buch animieren können.
Portal 3-4/02
uninteressierte Schülerschaft am besten für den Unterricht, für leistungsträchtiges Lernen motivieren kann. Professionsbezogene Kerncurricula würden die Studenten auch in Bezug auf Ziel und Inhalt ihrer Mitwirkung an der Forschung besser orientieren.
Und sie können vielleicht überhaupt helfen, das schon seit der Gründung der Brandenburgischen Landeshochschule vor 54 Jahren bestehende Probleme der Dominanz der Fachwissenschaften in der Lehramtsausbildung zu überwinden. Schließlich würden„ordentliche“ studienganggerechte Mindeststandards(Kerncurricula) nicht nur fachwissenschaftlich fundiert sein, sondern zugleich einem kompetenzfundierten Ansatz folgen. Für Lehramtsstudiengänge der Sekundarstufen I/II würde das bedeuten, dass sie neben dem Basisfachwissen und auf dieses bezogen auch didaktische Modelle und Konzepte einer schülerorientierten Transformation des jeweils Fachlichen ins Fachunterrichtliche beinhalten würden, angedeutet schon an dieser oder jener„schulrelevanten“ Stelle der Fachvorlesung. Interessant in diesem Zusammenhang ist die bereits an der Universität geführte Diskussion über Lehramts-Ausbildungsmodule, die von
Fachwissenschaftlern, Fachdidaktikern und Erziehungswissenschaftlern gemeinsam erarbeitet und ständig aktualisiert werden könnten. Kompetenzen wie Teamarbeit und Konfliktbewältigung könnten Bestandteil der Kerncurricula von Praktika jeglicher Art und Fachrichtung sein. Curricula in Zusammenhang mit der Fachausbildung sollten neben dem anzueignenden Basiswissen auch ausweisen, was der Studierende in Bezug auf fachtypische Lernprozesse an Wissen und Können zu erwerben hat. Derartige Lernkompetenz ist für Diplomwissenschaftler ähnlich wichtig wie für zukünftige Fachlehrer.
Nachdenken über Kerncurricula hätte zweifellos noch weitere Vorteile: Man käme weg vom„Jeder macht seins“, käme sich interdisziplinär näher, man würde zur Durchsetzung des Potsdamer Lehrerbildungsmodells beitragen, manchen Studiengang effizienter gestalten und natürlich überhaupt den Studierenden Gutes tun.
ak
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