Titel
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Leseschwäche im Fokus
Die Ursachen sind vielfältig
Dass Deutschland in der PISA-Studie im Bereich Lesekompetenz im Vergleich zu den anderen OECD-Ländern so schlecht abgeschnitten hat, schmerzt. Weit schlimmer aber ist der mit zehn Prozent hohe Anteil der Fünfzehnjährigen, die noch nicht einmal die Kompetenzstufe I erreichen. Die Stufe fordert das Herausfinden genau definierter Informationen aus einem Text, das Erkennen des Hauptgedankens und einfache Verbindungen zum Alltagswissen. Überrascht hat dieses Ergebnis nicht. Es bestätigt eine Tendenz, die Wissenschaftlerinnen des Lernbereiches Deutsch des Instituts für Grundschulpädagogik der Universität Potsdam schon 1999 in einer Lesestudie zur Lernstandserhebung im Fach Deutsch in Brandenburg im 5. und 6. Schuljahr festgestellt haben.
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ach dieser Studie haben noch fast 15 ProN zent der Schüler des 5. Schuljahres
grundlegende Leseprobleme. Ihnen gelingt noch nicht einmal das Herausfinden von inhaltlich definierten Schlüsselwörtern aus einem Sachtext. Der hohe Anteil der männlichen Jugendlichen unter den Leseschwachen bestätigt sich auch in der PISA-Studie. Der Leistungsvorsprung der Mädchen im Lesen ist dabei weit ausgeprägter und einheitlicher als der Vorsprung der Jungen im mathematischen Bereich.
Unzureichende Deutschkenntnisse
Neben dem„Risiko“, männlich zu sein, ist Leseschwäche in Deutschland in hohem Maße mit Mehrsprachigkeit und einem niedrigen Sozialstatus verbunden. Nicht weniger als die Hälfte der Jugendlichen, die in der PISA-Studie die Kompetenzstufe I nicht erreichen, stammt aus Familien, in denen mindestens ein Elternteil im Ausland geboren wurde. Der Zusammenhang
Portal 3-4/02
Lesen macht nicht allen so großen Spaß wie diesen beiden Mädchen. Die PISA-Studie stellte fest, dass mehr als 40 Prozent der befragten deutschen Schülerinnen und Schüler von sich sagen, nicht zum Ver
gnügen zu lesen,