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(1.1.2019) 03
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Zwischen Kinetik und Laserspektrometrie

50 Jahre Physikalische Chemie an der heutigen Universität Potsdam

Labore der Physikalischen Chemie gestern und heute.

Vom 9. bis 11. Mai 2002 führt die traditionsreiche Deutsche Bunsengesellschaft für Physikalische Chemie e. V. ihre 101. Hauptversammlung in Potsdam durch. Die Universität ist dafür ein durchaus würdiger Tagungsort, sind doch physika­lisch-chemische Lehre und Forschung hier bereits seit mehr als einem halben Jahrhundert angesiedelt. Wie die Geschichte der jungen Alma mater selbst, ist die Entwicklung der Physikalischen Chemie eng mit dem Namen des Uni-Grün­

dungsrektors Professor Rolf Mitzner verbunden.

ie Uni-Gründung nach der Wende war D eigentlich die zweite Chance in meinem

Leben, die erste lag damals schon 40 Jahre zurück, erinnert sich Rolf Mitzner.ich war Chemiestudent im vierten Semester, als mein Professor Heinz Gehlen mir vorschlug, ich solle ihm ein physikalisch-chemisches Grund­praktikum aufbauen. Dies tat Rolf Mitzner dann auch, und nur kurze Zeit verging, bis er innerhalb des Lehrstuhls von Heinz Gehlen eine relativ selbstständige Abteilung Physikalische Chemie an der indessen zur Pädagogischen Hochschule(PH) avancierten Brandenburgi­schen Landeshochschule leitete. Die ersten Stu­dierenden strebten damals etwa je zur Hälfte ein Chemiediplom oder ein Fachlehrerstaatsexamen für die Oberschule an.

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Praxisbezogene Forschung

Mitzners physikalisch-chemische Lehrveranstal­tungen zur Kinetik, Thermodynamik, Elektro­chemie und zu modernen photometrischen, spektrometrischen und elektrochemischen Ana­lysemethoden waren von vornherein stark an­wendungsbezogen angelegt und so auch für die Lehramtsstudenten mit Blick auf einen lebens­verbundenen Unterricht von großem Nutzen. Das hing nicht zuletzt mit der recht praxisbezo­genen Forschung zusammen.

Hier ging es beispielsweise um mechanische, optische und atmosphärische Einwirkungen auf die Makromoleküle von Kunststoffen, um Struk­tur und Zusammensetzung von Enzymen, um die Stabilität bestimmter Wirkstoffe in Medika­

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Forschung

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menten oder zum Beispiel in Pflanzenschutz­und Schädlingsbekämpfungsmitteln. Die Stu­dierenden wurden mit Semester-, Staatsexa­mens- und Diplomarbeiten intensiv in die wis­senschaftliche Arbeit einbezogen. Die Forschung erfolgte schon damals punktuell in Zusammen­arbeit mit Akademieinstituten wie dem Teltower Polymeren- und dem Rehbrücker Ernährungs­institut.

Mit der Wende wurden manche Forschungs­arbeiten eingestellt, andere ergänzt. Gemeinsa­me Untersuchungen mit den Biologen der Hochschule zur Entwicklung von Substanzen mit enzymähnlichen Eigenschaften konnten im Rahmen eines Innovationskollegs fortgesetzt werden. In Bezug auf die Lehre waren günstige Voraussetzungen gegeben, um neben dem zu DDR-Zeiten absolut dominierenden Lehramts­studiengang den Chemie-Diplomstudiengang wieder zu beleben. Ehemalige wahlobligatori­sche Lehrangebote wie Kolloid- und Photoche­mie erwiesen sich als gute Ansätze, um die Diplomrahmenstudienpläne der Kultusminister­konferenz zu erfüllen.

Die Lehrtätigkeit lief fortan nach neuen Kon­zepten. Im vergangenen Wintersemester betreu­ten die Physikochemiker etwa 80 Diplomstuden­tinnen und-studenten. Im Grundpraktikum des Sommersemesters kann man 150 zukünftige Di­plomchemiker, Biochemiker, Biologen, Ernäh­rungswissenschaftler und Lehrer antreffen.

Der Professurbereich Physikalische Chemie wird seit zwei Jahren von Prof. Dr. Hans-Gerd Löhmannsröben geleitet.

Zur kommerziellen Reife

Er und seine elf Mitarbeiter, darunter fünf Dok­toranden, befassen sich wissenschaftlich mit Umweltanalytik, Photochemie und-physik sowie mit optischer Sensorik und Biomotoring. Ver­bindungsglied zwischen allen drei Forschungs­bereichen ist die Laserspektrometrie, die von den Potsdamer Physikochemikern weiter entwickelt und schrittweise auch gerätetechnisch zur kom­merziellen Reife geführt wird. Über Laserspek­troskopie und moderne optische Messverfahren werden auch Spezialvorlesungen angeboten.

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