Abschied von Potsdam
Nahaufnahme: Barbara Schneider-Kempf leitete fast zehn Jahre
die Universitätsbibliothek
Die einmalige Kulturlandschaft Potsdams, die ein Grund war, warum sie im Sommer des Jahres 1992 nach Potsdam kam, wird sie vermissen. Sie sei wie ein gutes Buch, in dem man immer wieder Neues entdecke, etwas, das sich nicht abnutze, sagt Barbara Schneider-Kempf. Bis vor kurzem noch leitete sie die Potsdamer Universitätsbibliothek, seit Anfang April ist sie Direktorin der Staatsbibliothek in Berlin und ständige Vertreterin des Generaldirektors der Stiftung Preußischer Kulturbesitz.
Kempf ein Ort von besonderer Atmosphä
re. Einer, wo sich Leute unterschiedlicher Couleur geistig versammeln; sie sind es, die ihm unverwechselbare Identität verleihen. Die Idee einer zentralen Universitätsbibliothek im ehemaligen Kaiserbahnhof in den ersten Jahren nach der Wende besaß etwas von diesem markanten Fluidum. Dieses inspirierte Vorhaben, die damalige Aufbausituation insgesamt, beides waren entscheidende Gründe, aus Duisburg, wo die studierte Architektin an der dortigen Universitätsbibliothek als Dezernentin für Bibliotheksverwaltung arbeitete, Richtung Potsdam zu kommen. Im Bedauern darüber, dass dieses großangelegte Projekt nicht für Furore sorgte, spürt man, wie sehr sie diese Idee immer noch fasziniert. Als wollte sie sich nicht gänzlich damit abfinden, dass sich diese Vision nicht erfüllt. „Auch wenn die elementare Aufgabe, eine Bibliothek in baulicher Einheit zu schaffen, ungelöst bleibt, konnte ich das Problem der Bücher kommunizieren und dafür sensibilisieren.“ Gestalten konnte sie ohnehin genug, ob beispielsweise beim Aufbau eines neuen Katalogsystems oder beim Bibliotheksneubau in Babelsberg.„Der war ja geradezu eine Initialzündung. Wenn man sieht, wie dieses neue Gebäude frequentiert wird, findet man den Gedanken bestätigt, dass die Idee, eine Universitätsbibliothek zu etablieren, über EDV, Computerpools und elektronische Informationsvermittlung hinausgeht.“ Sie, die 1954 als Tochter eines Architekten und einer Schneiderin in Trier geboren wurde, begann sich während ihres Architekturstudiums für die Wissensvermitt
E ine Bibliothek ist für Barbara Schneider
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4) Nunmehr Herrin über den größten Buchbestand Deutschlands: Barbara Schneider-Kempf.
Die Verabschiedung der Leitenden Bibliotheksdirektorin der Universität Potsdam, Barbara Schneider-Kempf, durch den Rektor der Hochschule findet im feierlichen Rahmen statt. Datum: 29.04.2002, Ort: Uni-Komplex Am Neuen Palais, Haus 11, Raum 0.09, Zeit: 13.00 Uhr
lung durch Bücher zu interessieren.„Ich bin mehr in Sachen Verbreitung bibliophil.“ Serviceentwicklung und ständige Serviceverbesserung standen deshalb immer auch in Potsdam an erster Stelle. Nicht nur Schritt zu halten mit der rasanten Entwicklung im Bibliothekswesen, sondern den veränderten Bedürfnissen der Nutzer Rechnung zu tragen, lautete die Devise. Sie spricht mit Dankbarkeit über ihre Kollegen und Kolleginnen und deren über das übliche Maß hinausreichende Engagement und von ihrer Erleichterung damals, dass man sie schnell
Foto: Fritze
Personalia
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akzeptiert hätte, als sie hier begann. Sie hinterlässt eine Bibliothek mit guter Personalentwicklung und einem guten Büchergrundbestand. Für den Erwerb von Büchern waren die vergangenen zehn Jahre eine gute Zeit. Mit Blick auf die derzeitige Haushaltslage jedoch steht die Erwerbungstätigkeit gänzlich zur Disposition. Sie hätte gern und offensiv die zu klärende Etatfrage noch in Angriff genommen. Als etwas unglücklich empfindet sie daher den Augenblick, gerade jetzt nach Berlin zu wechseln. An der Staatsbibliothek wird sie sich an der Seite des Generaldirektors Graham Jefcoate der Gesamtorganisation der Staatsbibliothek und den anstehenden umfangreichen Bauaufgaben derjenigen Bibliothek widmen, die mit über 10 Millionen Bänden nicht nur die größte Deutschlands ist, sondern eine Universal- und Forschungsbibliothek von internationalem Rang darstellt. tp
Neuer Generalsekretär
Der Wissenschaftsrat hat einen neuen Generalsekretär. Wedig von Heyden bekleidet die Funktion seit dem ı. Februar 2002 und löst damit Dr. Winfried Benz ab, der aus Altersgründen aus dem Amt schied. Von Heyden wurde 1943 in Lüneburg geboren. Er studierte Rechtswissenschaften an den Universitäten Bonn, Köln und München. Seit 1973 ist von Heyden im Bundesministerium für Bildung und Wissenschaft, dem heutigen Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF), tätig. Hier übertrug man ihm immer wieder Aufgaben und Funktionen, die sich fast ausschließlich auf den Hochschulbereich bezogen. Den Bund vertritt er schon seit vielen Jahren im Wissenschaftsrat. Red.
Graduierungen online
Informationen über Promotionen und Habilitationen finden sich nur in der Online-Version von http://www.uni-potsdam.de/ Red.
„Portal“ unter: portal/apro3/personalia.
Falscher Autor
In der Portal-Ausgabe 1-2/02 haben wir Prof. Dr. Christoph Reigber als Autor des Artikels „CHAMP funkt wahre Datenfluten“ angegeben. Der Autor des Beitrags war jedoch Armin Klein, freier Mitarbeiter der Redaktion. Red.
Portal 3-4/02