Heft 
(2021) 28
Seite
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Fläche

1. Nördlicher Teil BR Spreewald 298 km²

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Tab. 1: Übersicht der Brutbestände nach verschiedenen Flächenbezügen. Overview of the brood populations corresponding to different areas.

Schwankungs­breite 44-97 Rev.

Mittelwert

Rev./100 km²

Rev.

68,8 Rev.

23,1( 14,8-32,6)

2. Biosphärenreservat Spreewald 475 km²( inkl. 1)

98,2 Rev.

67-141 Rev.

20,7( 14,1-29,7)

3. Teilfläche Akrs. Lübben

30,8 Rev.

10-66 Rev.

6,1( 2,0-13,0)

508 km²

UG Spreewald gesamt

127,5 Rev.

87-173 Rev.

12,9( 8,8-17,6)

983 km²( Summe 2 u. 3)

=

ab 1996 bis 2020 alljährlich untersucht. Im Mittel wurden pro Jahr 30,8 Reviere erfasst, die Eckdaten lagen bei 10( 2018) bzw. 66( 2000) Revieren( n: 771 Rev., 25 Jahre; Abb. 2). Die Abundanz betrug im Durchschnitt 6,1 Rev./100 km², sie reichte von 2,0 bis 13,0 Rev./100 km². Im Vergleich der beiden Bezugs­räume( Nördl. BR SW und Randzone) unterschei­den sich die mittleren Siedlungsdichten klar: 20,7 Rev./100 km² gegenüber 6,1 Rev./100 km².

Das gesamte BR SW( 475 km²) wurde flächen­haft seit 2001( außer 2002 u. 2005) auf Vorkommen von Kiebitzen kontrolliert. Die Bestandsentwicklung zeigte auch in diesem Bezugsraum keinen eindeuti­gen Trend( p= 0.21). In den 18 Kartierungsjahren lagen die Extremwerte bei minimal 67 Revieren ( 2012) und maximal 141 Revieren( 2019), der Mit­telwert ergibt 98,2 Reviere( n= 1.768 Rev.; Abb. 3). Die daraus resultierende mittlere Abundanz von 20,7 Rev./100 km² bewegt sich in einer Schwankungsbrei­te von 14,1 bis 29,7 Rev./100 km².

Den gesamten Untersuchungsraum Spreewald ( 983 km²) zusammenfassend betrachtet, ergibt sich für den Zeitraum 2001-2020( n= 18 Jahre, 2.295 Rev.; ohne 2002 u. 2005) eine mittlere land­schaftsbezogene Abundanz von 12,9 Rev./100 km² ( 127,5 Rev.). Die Extremwerte von 8,8 bzw. 17,3 Rev./100 km² resultieren aus einem jährlichen Be­stand von 87 bzw. 173 Revieren.

Ein Zusammenhang zwischen der Nieder­schlagsmenge im ersten Jahresviertel und Bestands­schwankungen lässt sich eindeutig nicht herstellen ( Abb. 4; p= 0.37). Auch Witterungsextreme, wie die außergewöhnlich kalte zweite Märzhälfte 2018( s. Abschnitt 5), führten nicht zu einer nachweisbaren Bestandsabnahme. Der Brutbestand 2018 umfasste

Otis 28( 2021)

Zeitraum u. Summe Rev. 1995-2020 1.788 Rev. 2001-2020

1.768 Rev. 1996-2020

771 Rev. 2001-2020 2.295 Rev.

ungeachtet dessen schließlich 96 Reviere( gegenüber 99 Rev. 2017 bzw. 141 Rev. 2019) und lag damit sehr nahe dem langjährigen Mittelwert( 98,2 Rev.).

4.1.2

Geschlechterverhältnis

Der Anteil verpaart beobachteter Männchen hielt sich unabhängig von Flächenbezug und Zeitraum auf einem recht ausgewogenen Niveau. Er betrug auf der Gesamtfläche( 983 km²) im Mittel 87,8% ( 2001-2020, n= 18 Jahre, 2.295 Rev.) Im BR SW wa­ren es in diesem Zeitraum durchschnittlich 86,7% ( 76-96%, n= 1.768 Rev.) und auf der Teilfläche Altkreis 91,1%( 75-100%; n= 527 Rev.). Der Über­schuss an Männchen je Kolonie ist im Mittel dem­nach relativ gering. Einschränkend ist zu beachten, dass die Erfassungen zu einem recht frühen Zeit­punkt stattgefunden haben. Daher sind die präsen­tierten Werte wohl als Mindestzahlen zu betrachten ( Abschnitt 6.1.2). Hochgradig unausgeglichen war er im Untersuchungszeitraum in nur zwei Kolonien( 12 M und 4 W, 2001, SW Leibsch; 12 M und 7 W, 2020 im Kleinen Gehege"; Ergebnisse durch Nachkontrollen bestätigt).

Brutkolonien, in denen Weibchen zahlenmäßig überwogen, waren sehr selten und betrafen nur sie­ben von 538 Kolonien( Anteil: 1,3%; BR SW; jedoch mind. 5 weitere Fälle wahrscheinlich). Diese Kons­tellation wurde viermal auf Grünland( 1999: 3 M u. 4 W; 2018: 4 M u. 5 W; 2019: 3 M u. 4 W; 2020: 2 M u. 3 W) und dreimal auf Äckern( 2001: 2 M u. 4 W; 2012: 3 M u. 4 W; 2007: 7 M u. 8 W) festgestellt. Sie wurde erst dann als gesichert betrachtet, wenn sich dasselbe Verhältnis bei mindestens einer Folgekon­trolle bestätigen ließ.