Mädlow, Petri& Rudolph: Brutbestandserfassung des Drosselrohrsängers 2018/19...
liegt bei 8.500-11.500 Revieren. Seit 2012 wurde zunächst keine weitere Bestandszunahme bis 2016 registriert( RYSLAVY et al. 2019).
Zur Dokumentation des aktuellen Bestandes und als Vergleichsbasis zur Bewertung zukünftiger Entwicklungen rief die ABBO in den Jahren 2018 und 2019 erneut zu einer landesweiten Drosselrohrsänger- Erfassung auf, deren Ergebnisse hier vorgestellt werden.
2 Methode
Über die Rundbriefe der ABBO und das Internet wurde zu einer landesweiten Brutbestandserfassung des Drosselrohrsängers aufgerufen. Es konnten sowohl einzelne Gewässer oder Gewässerabschnitte als auch größere Landschaftsräume erfasst werden. Vorgegeben waren zwei bis drei Kontrollen zwischen Mitte Mai und Mitte Juni. Die Kontrollen sollten mindestens eine Woche auseinander liegen und mindestens eine Kontrolle im Mai stattfinden. Die Vorkommen waren in eine Karte einzuzeichnen, in der auch das Untersuchungsgebiet zu umgrenzen war. Feststellungen an unterschiedlichen Tagen singender Vögel sollten dann zu einem Revier zusammengefasst werden, wenn der Abstand der Gesangsplätze nicht mehr als 300 m betrug. Die Ergebnisse sollten auf einem Meldebogen eingetragen werden, wobei zugegeben war, ob die festgestellten Reviere auf einmaliger oder mehrmaliger Registrierung beruhten. Die Erfasser wurden gebeten einzuschätzen, ob sie den Gebietsbestand weitgehend vollständig erfasst hatten. Die erfassten Gewässer sollten vorgegebenen Lebensraumtypen zugeordnet werden.
Der Aufruf stieß auf gute Resonanz: Insgesamt wurden 353 Gewässer oder Gewässerabschnitte erfasst, außerdem erfolgten fünf Erfassungen in großflächigen Landschaftseinheiten. Bei der Auswertung zeigte sich, dass die Methodenvorgaben zwar überwiegend, aber nicht durchgängig befolgt wurden. In manchen Gebieten erfolgte nur eine Kontrolle, diese dann zuweilen aber besonders gründlich( z.B. mit Klangattrappe vom Boot aus). In einigen Fällen wurden die Meldebögen nicht ausgefüllt, sondern die Ergebnisse in tabellarischer Form übermittelt, wobei nicht alle abgefragten Informationen enthalten waren.
In der Auswertung wurden letztlich alle Erfassungen berücksichtigt, bei denen die Beobachter selbst nicht angegeben hatten, dass die Erfassung unvoll
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ständig war. Wenn von einem Gebiet Daten aus beiden Jahren vorlagen, wurde der höhere Wert berücksichtigt. Im Gebiet Nuthe - Nieplitz- Niederung wurden ausnahmsweise Daten aus 2017 ausgewertet, weil in diesem Jahr( nicht aber 2018 und 2019) eine vollständige Erfassung durchgeführt wurde.
In einem Teil der Landkreise erfolgte außerdem zusätzlich die Auswertung von Zufallsbeobachtungen, die über das Eingabeportal www.ornitho. de erfasst wurden. Dies dient dazu, beispielhaft einen Eindruck zu bekommen, in welchem Umfang außerhalb der systematisch erfassten Gebiete Drosselrohrsänger- Vorkommen zu erwarten sind. Die Revierwertung erfolgte nach den Kriterien von SÜDBECK et al.( 2005). Hier sind auch einzelne Kartierungsdaten eingeordnet, die von den Beobachtern als ,, unvollständig" eingeschätzt wurden.
In einigen Kreisen wurden beispielhaft Fläche und Uferlinie der besiedelten Seen ermittelt und mit den Vorkommen in Bezug gesetzt. Die Datenermittlung erfolgte mit Hilfe der Linealfunktion an Luftbildern bei Google Earth Pro. Maßgeblich war dabei die offene Wasserfläche. Röhrichtflächen wurden nicht miterfasst, weil Drosselrohrsänger- Reviere üblicherweise entlang der äußeren Schilfkante aufgereiht sind. Fläche und Uferlänge wurden nicht ermittelt, wenn Gewässer nicht eindeutig zuzuordnen waren oder bei Gewässern mit stark zerklüfteten Röhrichtgürteln oder Teichdämmen.
Da die Ergebnisse der Drosselrohrsänger- Erfassung 2018 in Berlin bereits von OTTO ( 2018) ausgewertet und publiziert wurden, beschränkt sich die vorliegende Auswertung auf das Land Brandenburg .
An der Erfassung beteiligten sich folgende Personen mit systematischen Zählungen, denen dafür herzlich gedankt wird: M. Altenburger, M. Badak, J. Bellebaum, R. Beschow, S. Brehme, D. Chrobat, W. Dittberner, D. Drechsler, R. Eidner, K. Eilmes, G. Fanselow, N. Fischer, S. Fischer , M. Flade, T. Frey, S. Fuchs, G. Gerlach, B. Giering, H. Glode, J. Gonzalez, A. Grohmann, A. Günther, P. Haase, S. Haase, H.-J. Haferland, H. Haupt, J. Hellwig, T. Hentsche, C. Herche, F. Hertel, C.& V. Hesse, I. Hoeftmann, G.& G. Hübner, M. Hug, S. Jabzynski, W. Jaschke, M. Jurke, A. Kabus, D. Kalina, I. Kaphus, H. Kaspar, G. Kehl, B. Koch, W. Köhler, P. Koẞmann, U. Kraatz, H.-P. Krüger, B. Krukenberg, D. Krummholz, T. Langgemach, D. Lehmann, N. Leichnitz, B.& H. Litzbarski, B. Litzkow, S. Lüdtke, B. Ludwig, M. Brockmann, M.