Heft 
(2021) 28
Seite
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Mädlow, Petri& Rudolph: Brutbestandserfassung des Drosselrohrsängers 2018/19...

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Abb. 2: Zusammenhang von Revier­zahlen des Drosselrohrsängers und Größe der Wasserfläche bei 119 be­siedelten Standgewässern.

Relationship between the number of territories of the Great Reed War­bler and the size of the water surface in 119 populated non- flowing water bodies.

Abb. 3: Zusammenhang von Revier­zahlen des Drosselrohrsängers und Uferlänge bei 119 besiedelten Stand­gewässern.

Relationship between the number of territories of the Great Reed Warbler and the shore line of the water surface in 119 populated non- flowing water bodies.

standardisierte Erfassungsbedingungen angestrebt, um eine optimale Vergleichbarkeit der Ergebnisse aus verschiedenen Regionen untereinander sowie mit möglichen späteren Kartierungen zu erreichen. Dies ist nur begrenzt gelungen. Ein nicht unerhebli­cher Teil der Melder benutzte den Meldebogen nicht, sondern meldete die Ergebnisse formlos auf ande­rem Wege. Dadurch fehlten wichtige Angaben zur Qualität der Erfassung und es war nicht für jede An­gabe nachvollziehbar, ob die Kartierung tatsächlich nach der vorgegebenen Methode stattgefunden hat­te. Außerdem wurde vielfach nicht angegeben, wie viele der gefundenen Reviere auf ein- bzw. mehrma­liger Registrierung beruhten- eine Angabe, die auch zur Genauigkeitseinschätzung herangezogen werden sollte. Insofern muss offen bleiben, zu welchem An­teil die Erfassung nach der vorgegebenen Methode erfolgte, was die Vergleichbarkeit der Ergebnisse beeinträchtigt. Obgleich versucht wurde, Methode und Meldebogen möglichst einfach zu gestalten, war einem größeren Teil der Beobachter offenbar die Be­deutung einer strengen Standardisierung für Erfas­

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und Auswertung nicht vermittelbar. Das ist bei der Konzipierung solch großflächiger Erfassungs­projekte mit breiter Beteiligung zu berücksichtigen.

Der Aufbau des Brutbestandes des Drosselrohr­sängers ist erst Ende Mai vollständig abgeschlossen, gleichzeitig nimmt die Gesangsaktivität verpaarter Männchen bereits ab Mitte Mai wieder ab( FISCHER 1993). Dies führt zu einer Unterschätzung des Be­standes aufgrund von Zählungen singender Männ­chen, die FISCHER( 1993) anhand von Vergleichen sicherer( durch Nestfunde belegter) Brutpaare und erfasster Sänger mit bis zu 40% veranschlagte. Da in Brandenburg kaum mit singenden Durchzüglern zu rechnen ist( FISCHER 1993 und in ABBO 2001) stellen die hier ermittelten Revierzahlen Mindestwerte dar und die tatsächlichen Brutbestände dürften höher liegen.

Zu berücksichtigen ist auch, dass gebietswei­se die Bestände von Jahr zu Jahr stark schwanken können und die Erfassung damit eine Momentauf­nahme darstellt. So ist der Bestand in Flussauen­gebieten davon abhängig, in welchem Ausmaß im vorherigen Winter das Altschilf von treibenden Eis­schollen abrasiert wurde( z.B. DITTBERNER 2014). Da Drosselrohrsänger nur Röhrichte besiedeln, die an offene Wasserflächen grenzen, spielt auch der Was­serstand eine große Rolle. Das Haupterfassungsjahr 2018 dürfte zur beginnenden Brutzeit überwiegend