Otis 28( 2021): 128-130
Frank Zimmermann
28: 128-130
Am 12. Mai 2021 gelang auf unserem Grundstück in Rehfelde bei Strausberg die interessante Beobachtung der erfolgreichen Jagd einer Waldohreule auf Fledermäuse, die nach Rücksprache mit Jens Teubner, Naturschutzstation Zippelsförde, und Dr. Torsten Langgemach, Staatliche Vogelschutzwarte Brandenburg, mitteilenswert ist, weil sie sehr selten oder so noch nicht dokumentiert ist. ZIMMERMANN, F.( 2021): Successful hunting of bats by the Long- eared owl Asio otus Linnaeus - a personal report. Otis 28: 128-130
On 12 May 2021, on our property in Rehfelde near Strausberg , we made a very interesting observation. According to Jens Teubner, nature reserve station Zippelsförde, and Dr Torsten Langgemach, Brandenburg state bird conservation centre, this event is very rare or to date not recorded in this form, and therefore of interest. Our aim is to briefly report on the natural features in our immediate residential area and observation of the successful hunting of bats by owls.
Frank Zimmermann, Wolfstraße 6, 15345 Rehfelde ; E- Mail: frank.zimmermann@lfu.brandenburg.de
1
Lebensraum der Waldohreulen
Waldohreulen gehören seit vielen Jahren auf unserem Grundstück in der Rehfelder Waldsiedlung und in deren Umgebung zu den regelmäßigen Brutvögeln. Ihr Siedlungsgebiet grenzt an ein zwischen Strausberg und Rehfelde sowie Hennickendorf liegendes, größeres zusammenhängendes Waldgebiet. Die Siedlung ist hier recht locker bebaut, auch wenn sich dies in den 26 Jahren, seit wir hier wohnen, stetig weiter verdichtet hat. Aber auf vielen nur als Wochenendgrundstücke genutzten Flächen oder auch bei Eigenheimbesitzern, die ihre Baumbestände- so wie wir und wie mit der Bebauung verträglich weitgehend oder teilweise erhalten haben, finden sich noch zahlreiche größere Kieferngruppen aus überwiegend 50- bis 120- jährigen, in freier Sukzession aufgewachsene Waldkiefern . Knapp 40 regelmäßig hier zu beobachtende Vogelarten, davon mittlerweile fast 20 regelmäßig oder alljährlich auf unserem Grundstück brütend, sind ein Zeugnis der Artenvielfalt und des hohen Nahrungsangebotes- und bieten damit offensichtlich auch einen idealen Lebensraum für Waldohreulen in solchen lockeren Siedlungsbereichen mit gemischter Gartennutzung und Baumgruppen.
-
In den letzten 15 Jahren haben wir entweder in unserem Kiefernbestand oder in der Nähe liegenden Kieferngruppen nahezu jährlich erfolgreiche Bruten der Waldohreule verzeichnet. Die Rufe der Tiere
und die interessanten Balzflüge der Männchen mit dem charakteristischen Flügelklatschen sind ein allabendliches Schauspiel im Spätwinter bis in den März hinein, manchmal schon ab Mitte Januar. Dass die Bruten erfolgreich waren, davon zeugen die nach dem Schlüpfen der Jungen wochenlang die ganze Nacht anhaltenden, laut fiependen Bettelrufe. Die reichlich anfallenden Gewölle habe ich nie näher untersucht, aber immer waren diverse Mäuseknochen darin, jedoch noch nie die sehr auffälligen Knochen von Fledermäusen.
Ebenso wie für Eulen bildet die lockere WaldStreusiedlung auch Fledermäusen Nahrung und Unterschlupf sowie Räumlichkeiten für Wochenstuben. In einem Gebäude haben seit vielen Jahren wahrscheinlich Breitflügelfledermäuse Eptesicus serotinus ( fast jährlich eine Wochenstube, Nachweis anhand von Käfer- Flügeldecken) und in weiteren Nebengebäuden haben Zwerg- und/ oder Mückenfledermäuse Pipistrellus pipistrellus/ P. pygmaeus Schlafplätze sowie in einem Schuppen auch eine Wochenstube.
2
Das„ Jagderlebnis❝
Wie jedes Jahr sind die Waldohreulen bei uns und in der Umgebung allabendlich auf Beuteflug unterwegs und bei passender Witterung und Temperatur auch verschiedene Fledermausarten. In diesem Jahr kam