Heft 
(2022) 29
Seite
84
Einzelbild herunterladen

84

Otis 29( 2022)

Abb. 8: Brutplatz( gelber Pfeil) und Gelege des Ziegenmelkers( kleines Foto) auf der Kompensationsfläche W4 im Wind­park bei Spremberg , Juni 2020.

Breeding area( yellow arrow) and nightjar clutches( small photo) on compensation area W4 in the wind farm near Sprem­ berg , June 2020. Foto: L. Piltz.

ge des Birkhuhns Lyrurus tetrix gefunden( LEHMANN 2000). Seit 1995 liegen keine Nachweise mehr vor ( ABBO 2001).

2.1.5 Ziegenmelker als Schlagopfer? 2.1.5.1 Methodik der Schlagopfersuche

Nach Inbetriebnahme der WEA des Baufeldes 1 führ­te der Erstautor mit Unterstützung von Helfern eine dreijährige Suche nach Schlagopfern durch. Es fanden jeweils von Anfang Mai bis Ende April des Folgejahres 39 bis 40 Einsätze statt. Um die Gefahr des Beseitigens der nachts angefallenen Opfer durch Rabenvögel zu minimieren, wurde vormittags gesucht. Jede Kontrol­le beinhaltete ein langsames, streifenweises Ablaufen der mit Schotter befestigten Plätze unter und vor je­der WEA inklusive Zufahrt( Intensivsuche) sowie der Heide- und Grasflächen bis zu einer Entfernung von 190 m zum Mast der WEA( Übersichtssuche). Die bewaldeten Abschnitte im Suchkreis( Radius 190 m) wurden nicht kontrolliert.

Die Suchdauer war im Sommer mit 45 min. pro WEA größer als im Winter mit 0,50 Stunden. Im Mittel wurde unter jeder WEA von zwei Personen 35-40 min. lang gesucht. Die Größe der kontrollierbaren Flächen belief sich auf Grund der Bewaldung auf maximal 17,1 ha( 16,8% aller Suchkreisflächen). Im Sommer/ Herbst reduzierte sich dieses Areal wei­ter. Es umfasste dann im gesamten Windpark nur 4,27 ha( 4,2% aller Suchkreisflächen).

Zur Ermittlung der Abtragerate durch Aasver­werter und der Suchereffizienz wurden jedes Jahr im Sommer Tests durchgeführt. Dazu wurden immer fünf tote Eintagsküken pro WEA ausgelegt, davon zwei frei sichtbar auf Schotter oder Sand( Kontroll­fläche für Intensivsuche) sowie drei leicht verdeckt in der schütteren Vegetation( Kontrollfläche im Suchkreis). Zur Ermittlung der Abtragerate wurden die hellgelb befiederten Küken im Abstand von 24 Stunden so lange kontrolliert, bis das letzte durch Aasverwerter abgetragen war. Zur Bestimmung der Suchereffizienz wurden die Küken am Abend vor der