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Sonderheft 6, Henry H. H. Remak: Der Weg zur Weltliteratur: Fontanes Bret-Harte-Entwurf
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nahm seinen bleibenden Wohnsitz in Boston, dem Sammelplatz amerika­nischer Schöngeister. Er ist jetzt Mitredacteur desAtlantic Monthly und bezieht für seine Skizzen und Erzählungen ein Honorar, wie bis jetzt wol wenige Schriftsteller überhaupt bezogen haben. Ich erwähne beispiels­weise nur, daß er für die ErzählungAn Episode of Fiddletown, die in Scribners Monthly erschien und darin ca. 21 Druckseiten füllt, netto tausend Dollars erhielt. Indem wir wünschen, daß diese Goldgrube für ihn und damit auch für uns noch auf lange Zeit eine ergiebige sei, rufen wir ihm herzliche Gückauf! zu. [hr: Ende, Knortzartikel.]

(Blatt 10)

Bret Harte

2. Charakterisirung.

Wir haben ihren Werth an sich zu betrachten und ihren Werth im Ver­gleich zur Weltliteratur.

Wir haben uns also die Frage vorzulegen, sind sie an und für sich gut (oder bis zu welchem Grade) und wenn sie gut sind, wie rangieren sie im Ver­gleich zu den europäischen Literaturen.

(Vielleicht den 2. Punkt: die Vergleichung, hier noch fortlassen und nur die Art und den Werth an sich festzustellen suchen. Dann ganz am Schluß des Aufsatzes erst die Vergleichung.)

(Blatt 11)

1. Deskriptive Gruppe.

Hochwasserzeichen. Meisterhaft in der Schilderung. Der Fehler der alle seine Sachen leise durchklingt, ist auch hier, aber kaum erkennbar, (die Arche Noah-Stelle)

2. Die Gruppe mit der Berechtigung des Gefühlvollen.

Das Glück von Roaring Camp.

Die Verbannten von Poker Flat.

Die Idylle von Red Gulph (sic).

3. Die Gruppe deren Sentiment-Berechtigung auf der Kippe steht. Brown v. Cavaleras. (sic)

Tennessees Partner

4. Die Gruppe wo die Berechtigung völlig fehlt.

Miggles.

(Blatt 12) ((Wir haben ihren Werth an sich zu betrachten und ihren Werth im Vergleich zur Weltliteratur; wir haben uns also die Frage vor­zulegen, sind sie an und für sich gut, und wenn sie gut sind, wie rangieren sie im Vergleich zu den europäischen Literaturen)) (hr: zu der euro­päischen Literatur?). 7

Fs ist ein Beschreibungs-Talent ersten Ranges von großer Kraft des poetischen Ausdrucks, dabei geneigt gefühlvoll-optimistisch die Dinge anzusehn. Je nachdem nun diese Elemente passen oder nicht, aus­reichen oder nicht, sind seine Arbeiten ersten Ranges, oder leise anfechtbar, oder aber verfehlt und verwerflich. Giebt er etwas vorwiegend oder ausschließlich Deskriptives, so hat man ein Musterstück,