Heft 
(2023) 30
Seite
111
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Dürr, Kabus& Haupt: Bemerkenswerte Ringfunde aus Brandenburg 111 Abb. 1: Die im Februar/März 2023 in Werder(Havel)/Potsdam-Mittelmark beobachtete russische Sturmmöwe mit einem Nicht-Vogelwarten-Ring mit kyrillischer Inschrift. Fotos: U. Hein. The Russian Mew Gull observed in Werder(Havel)/Potsdam-Mittelmark in February/March 2023 with a ring with a Cyrillic inscription not from an official ornithological station. thologen konnte die Herkunft der Möwe ermittelt werden. Sie wurde am 16.07.2022 als immaturer Vogel nordöstlich von Moskau in Krasilovo, Ob­last Wladimir(Russland), beringt. Bis zu ihrem brandenburgischen Überwinterungsort, an dem sie noch bis zum 20.03.2023 beobachtet werden konnte, hatte die Möwe 1.727 km zurückgelegt. Weißstorch Ciconia ciconia Hiddensee HN 325 Dieser Weißstorch wurde im Jahr 2014 als Nestling in Buschow/Lkr. Havelland von Tino Wachowi­ak markiert. Am 30.05.2019 erfolgte eine erste Ablesung der Ringinschrift durch die Storchen­betreuerin des Osthavellandes, Claudia Jörg, in Gutenpaaren/Lkr. Havelland, wo er sich in 15 km SE von seinem Geburtsort als Brutvogel angesie­delt hatte. Während des folgenden Wegzuges ge­langen Ende August jeweils auf Äckern in großen Storchenansammlungen innerhalb von zwei Tagen Sichtungen an verschiedenen Orten im Südosten von Polen, die in SE-Zugrichtung 250 km vonein­ander entfernt liegen(327 bzw. 573 km ESE vom Beringungsort). Dies lässt auf einen regulären, zielgerichteten Wegzug über die Ostroute ins af­rikanische Überwinterungsgebiet schließen. In den darauf folgenden Brutsaisons 2020 bis 2023 besetzte das Storchenweibchen erneut den vor­maligen Brutplatz in Gutenpaaren und zog jeweils erfolgreich Junge auf. Erstaunlich war in der Folge eine erste Win­terfeststellung des Vogels im Brutgebiet am 22.11.2020 durch W. Mädlow. Durch diverse weite­re Ablesungen auch in den darauf folgenden Win­tern 2021/22 und 2022/23, insbesondere durch C. Jörg und M. Jurke, konnte die durchgängige Überwinterung am Brutplatz in nunmehr bereits vier Jahren dokumentiert werden. Dabei machte die Störchin einen sehr vitalen, unverletzten Ein­druck und fiel durch ihre relative Vertrautheit an bestimmten Örtlichkeiten auf. Hintergrund und