Heft 
(2023) 30
Seite
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Otis 30 161 ABBO persönlich Gertfred Sohns zum 80. Geburtstag Angespornt durch seine ornithologische Neu­gier legte Gertfred Sohns als Beringer 1961 im Alter von erst 17 Jahren bei Dr. Gerhardt Creutz an der Vogelschutzwarte Neschwitz(Sachsen) die Beringerprüfung ab. Seine Laufbahn in in dieser Funktion startete er zunächst noch unter Regie der Vogelwarte Helgoland. Seit 1964 war er dann als Beringer der Vogelwarte Hiddensee tätig. Schnell hatten es Gertfred die Sumpf- und Schilfvögel in der Niederung rund um den Rietzer See angetan. Zunächst widmete er sich dem loka­len Vorkommen des Seggenrohrsängers, dessen Aussterben er trotz aller Schutzbemühungen nicht verhindern, sondern nur begleitend untersuchen konnte(Wawrzyniak& Sohns 1977). Das NSG Rietzer See war das erste Naturschutzgebiet in Brandenburg überhaupt, in dem in der damaligen DDR empfindliche Beschränkungen für die Mahd von Feuchtgrünland festgeschrieben wurden: Er­laubt war sie erst ab dem 16. August- und dies für eine Kleinvogelart! Dadurch sollte der Bruterfolg der Zweitbruten des Seggenrohrsängers gesichert werden, das war eine Regelung, von der heute noch insbesondere der am Rietzer See besonders häufig vorkommende Schilfrohrsänger profitieren. Ihre Erfahrungen über Maßnahmen zum Schutz dieser Vogelart publizierten Dürr& Sohns(2001). Seit der Besiedlung des Rietzer Sees durch die Bartmeise beringte Gertfred in diesem Gebiet 1.986 dieser possierlichen Vögel und legte zusam­men mit seinem Freund Heinz Wawrzyniak den Grundstein für eine populationsbiologische Stu­die an dieser Art(Wawrzyniak& Sohns 1986). Großer Wert wurde auf die Suche von Nestern und Gertfred in Aktion. Foto: Archiv Staaatliche Vogelschutzwarte.