Heft 
(2023) 30
Seite
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166 Mitte der 1990er Jahre nahmen die Bestandszah­len der Großtrappe in Deutschland wieder zu. Bei der Umsetzung von Schutzmaßnahmen ging es ihm nie um eine vorsätzliche Konfrontation mit den Landnutzern. Sein Streben war vielmehr der Versuch um einen Ausgleich und Einklang zwi­schen Naturschutz und Landwirtschaft. Der Natur und den Landwirten im gleichen Lebensraum das Überleben zu sichern, war stets sein Leitbild, wel­ches er auch jüngeren Generationen vermittelte. Als studiertem Pädagogen gelang es ihm, durch seinen stets respektvollen und toleranten Umgang den Nachwuchs für ökologische Zusam­menhänge und die Belange des Naturschutzes zu interessieren und zu begeistern. Angefangen beim Gänsefang am Gülper See, über die Pflege wert­voller Biotope, wie Trockenrasen oder Orchideen­wiesen, bis schließlich zum Großtrappenschutz, beeinflusste er durch sein Vorbild viele Biografien nachhaltig positiv. Das fortwährende Engagement von Heinz und Bärbel erfuhr eine besondere Würdigung durch Otis 30(2023) die Verleihung des Naturschutzpreises des Landes Brandenburg im Jahr 2008 und des Bundesver­dienstkreuzes am Band im Jahr 2011 durch Bun­despräsident Christian Wulff. Die ABBO ernannte Heinz 2006 zum Ehrenmitglied. Heinz Litzbarskis zweite große Leidenschaft war das Reisen. Gemeinsam bereisten Heinz und Bärbel sämtliche Erdteile und brachten immer neue Erfahrungen und eine beachtliche Anzahl Fotos mit, die einem interessierten Publikum auch gerne präsentiert wurden. Heinz war ein angenehm unaufgeregter, herz­licher Mensch, fähig zur Selbstreflektion und auch zur Selbstironie. Er war eine Bereicherung für sei­ne Weggefährten, ein Freund und ein Vorbild. Wir werden ihn vermissen. Unser Mitgefühl und unsere Anteilnahme gilt in besonderer Weise seiner Ehefrau Dr. Bärbel Litzbarski. Marcus Borchert, Wernfried Jaschke, Wolfgang Mädlow und Henrik Watzke Zum Gedenken an Manfred Miethke(05.04.1936-09.06.2023) Manfred Miethke wurde als drittes Kind eines Ei­senbahners in einer kleinen Siedlung im damaligen Warthegau am 05.04.1936 geboren. In bescheide­nen Verhältnissen aufgewachsen, hat er schon als Kind begonnen, sich für die Natur zu interessieren. Auf einem ca. drei Kilometer langen Schulweg bis nach Altgurkowschbruch(heute: Górecko) hatten seine beiden älteren Brüder ihn ebenfalls für den Reichtum der Natur interessiert, unter anderem auch für die Vogelwelt. Wie damals üblich, legten sie sich auch eine kleine Eiersammlung an. Nach dem Krieg musste die Familie 1946 ihre angestammte Heimat unfreiwillig verlassen. Über mehrere Flüchtlingsunterkünfte fassten sie schließlich in Göhren auf Rügen Fuß. Hier absol­vierte Manfred eine Lehre als Maurer. Ab dem Jahr 1957 war er bei der kasernierten Volkspolizei im Erzgebirge und von 1958 bis 1991 dann bei der Be­reitschaftspolizei in Potsdam-Eiche. In dieser Zeit (1962) heiratete er seine Frau Sonja. Schon zu Zeiten der DDR, im damaligen Kul­turbund, setzte er sich für die Belange der Natur ein, wobei die Ornithologie immer mehr die Ober-