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Otis 30( 2023) Sonderheft
pel- Kiefernwäldern, auch als devastierter Bauernwald bezeichnet( z. B. Mahlheide in der Lieberoser Heide und Schlaubetallandschaft).
In alten Landkarten aus früheren Jahrhunderten lassen sich bereits die hauptsächlichen Gliederungen der Landschaften erkennen. Manchmal regelrecht deckungsgleich verlaufen die Randlinien der Wälder und Gewässerufer zu den heutigen Gegebenheiten. Selbst Straßen und Fahrwege sind oft unschwer wieder erkennbar, den heutigen Strukturen ähnlich.
Das mag überraschend sein, aber die Gliederung in grundsätzliche Landschaftstypen folgte damals wie heute bestimmten geologischen, morphologischen und hydrologischen Zwängen. Trotzdem darf man nicht verkennen, dass beginnend mit der menschlichen Besiedlung ausgangs des 11. und 12. Jahrhundert zunehmend Veränderungen der Landschaft erfolgten. Das betraf die Bewirtschaftung der Wälder mit der Zurückdrängung ursprünglicher Formationen weg vom Kiefern- Traubeneichenwald, Hainbuchenwald oder Buchenwald hin zu einförmigen Kiefernforsten. Es folgten größere Kultivierungen und Rodungen zur Gewinnung von Ackerflächen, die Förderung von Erlenbruchwäldern in den Flussauen, die Rodung von Weichholzauen, die Umwandlung der Luchlandschaften, die Kanalisierung und Begradigung der Fließgewässer, Uferverbau größerer und kleinerer Seen und die Anlage von Teichwirtschaften, vor allem in weniger dicht besiedelten Regionen.
Abb. 1: Vor allem in Nordbrandenburg befinden sich noch naturnahe Altbuchenbestände( NSG Fauler Ort), August 2010. Foto: B. Kehl.
Der Charakter der Wälder und die Vegetation haben sich durch die Nutzung im Laufe der letzten Jahrhunderte erheblich verändert. Die sogenannte potenzielle natürliche Vegetation ist höchstens noch in Resten vorhanden. In neuerer Zeit erfolgt in etlichen Revieren mehr und mehr ein Waldumbau zu naturnahen Laub- und Mischwäldern. BODE& KANT( 2021) publizierten einen Leitfaden für diesen Waldumbau vom Altersklassenforst hin zum nachhaltigen Dauerwald.
Die menschliche Besiedlung Brandenburgs erfolgte vor allem ab dem 10. Jahrhundert. Es existieren nur wenige über tausendjährige Ortschaften im Land. Zu ihnen zählen die Städte Brandenburg , Potsdam und Beelitz ; letztere möglicherweise wegen der Namensähnlichkeit mit Belzig auch fälschlich dokumentiert. Die meisten Ortschaften, vor allem Dörfer, sind kaum älter als 800 Jahre, etliche deutlich jünger. Natürlich lebten lange vorher schon Menschen im Gebiet. Diese Siedlungen blieben allerdings für die Entwicklung der Landschaft ohne größere Bedeutung. Mehrere Zisterzienser - Klöster bildeten im Laufe der Zeit u. a. Siedlungskerne.
Die ackerbauliche Nutzung veränderte sich ab dem 10. Jahrhundert von kleinbäuerlichen Formen mit der Dreifelderwirtschaft vor allem durch die„ Ostkolonisation“ ab dem 13. und 14. Jahrhundert zu großflächigeren Äckern und Domänen- Bewirtschaftung. Die Nutzung der Nasswiesen in der Luchlandschaft und in den Flussauen war noch im späten Mittelalter nur kurzzeitig im Sommer