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Abb. 7: Mit den Entwässerungen hat der Bestand des Blaukehlchens langfristig abgenommen. Seit 1990 ist eine deutliche Bestandserholung zu beobachten. April 2007, Blan kensee / TF. Foto: W. Suckow.
mehr als 90% der ehemaligen Moore in Branden burg ; zwischen 1960 und 1989 stieg der Umfang der Entwässerungsflächen( nicht nur Moore) von 43.000 ha auf 624.000 ha! SUCCow& JESCHKE ( 2022) bringen in ihrer Geschichte der Moore und deren Schicksal in der Kulturlandschaft auch zahlreiche Beispiele aus Brandenburg , einschließlich der Auswirkungen auf die Vogelwelt.
Die Bewirtschaftung von Äckern und Wiesen änderte sich vor allem durch den Einsatz modernerer Technik und Düngung mit anorganischem Dünger im 20. Jahrhundert. Klein- und mittelbäuerliche Strukturen wurden mehr und mehr zurückgedrängt, Großraumbewirtschaftung gewann an Bedeutung. Das führte letztlich zu einer Monotonisierung der landwirtschaftlichen Nutz
flächen, meist auf großen Schlägen, und zu einer Verarmung der Kleinlebewelt der Böden, selbstverständlich damit im Zusammenhang auch der Vogelwelt. Um bestimmten Schädlings- Kalamitäten aus dem Wege zu gehen, war der Einsatz immer größerer Mengen von Agrochemikalien erforderlich. Dazu zählt auch die wachsende Ausbringung von sogenannten Schädlingsbekämpfungsmitteln in Form von Insektiziden, Molluskiziden, Fungiziden und Herbiziden, z. B. in neuerer Zeit auch von Glyphosat zur Vernichtung unerwünschter Vegetation vor der Neuaussaat. Vor allem der Einsatz von DDT und Lindan hatte für die Vogelwelt exorbitant negative Folgen. Der vorläufige Höhepunkt dieser Verarmung wurde in Brandenburg nach der Kollektivierung und Bildung von leistungsfähi